Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
Vom Netzwerk:
Bewußtsein ,
daß der Hauptmann nicht nur Sahib am Zügel führte, auf dem er am Morgen so
schneidig losgeritten war, sondern auch Fidget , die
Beth vor vielen Stunden so fröhlich bestiegen hatte.
    »Hier?« wiederholte sie. »Nein,
Beth ist nicht heimgekommen! Hat sie — hat sie einen Unfall gehabt?«
    Er schien unfähig zu sprechen,
und auch Jerry stand stumm da. Alice wandte sich um und rief gellend ins Haus:
»Alec, Alec! Komm schnell!« Einen Augenblick später erschien ihr Ältester auf
der beleuchteten Türschwelle.
    Alice zitterte am ganzen
Körper, trotzdem sagte sie zu Alec ruhig: »Ich denke, Beth ist gestürzt.
Hauptmann Hillford sieht sehr erschöpft aus. Führ die
Pferde weg und komm gleich wieder!« Dann wandte sie sich an den Hauptmann:
»Versuchen Sie mir zu berichten, was geschehen ist!«
    Jerry und Alec nahmen die
Pferde am Zügel, gingen aber keinen Schritt. Sie blieben stehen und starrten
den Hauptmann an, der mühsam hervorbrachte: »Ich weiß nichts. Ich habe sie aus
den Augen verloren. Ich habe gedacht, jemand hat sie nach Hause gebracht.«
    »Nein, sie ist nicht nach Hause
gekommen. Haben Sie Fidget irgendwo aufgegriffen?«
    »Ja. Mein Pferd ging plötzlich
durch, und ich stürzte. Es war ein böser Sturz. Ich weiß nicht, wie lange ich
ohne Besinnung war, aber als ich wieder zu mir kam, fing ich Sahib ein und
machte mich auf den Heimweg. Dann entdeckte ich Fidget ,
ohne Reiter, und habe sie mit nach Hause genommen. Aber Beth — weiß denn
niemand, was geschehen ist?« Er schwankte und lehnte sich gegen das Geländer
der Veranda. »Wenn sie nicht heimgekommen ist, wo ist sie denn dann??« Er
flüsterte fast. Alec fuhr aufgeregt dazwischen: »Mutter, wir wollen erst rasch
die Pferde versorgen. Dann hole ich den Wagen und fahre Beth heim!«
    »Aber wo? Wo willst du sie denn
suchen?« Einen Augenblick lang sah Mrs. Sutherland
ganz alt und hilflos aus; dann riß sie sich zusammen. »Ja, kümmere dich um die
Pferde, und während du das machst, rufe ich Bill an. Er war ja heute bei der
Jagd dabei. Vielleicht weiß er etwas.« Mit diesen Worten wandte sie sich rasch
dem Telefon zu.
    Dann erinnerte sie sich an den
Hauptmann und rief ihm zu: »Kommen Sie doch herein! Sie sehen elend aus! Ich
werde mich gleich um Sie kümmern, sowie ich telefoniert habe.«
    Eine Minute später hörte der
Hauptmann sie sagen: »Bill? Haben Sie Beth gesehen?... Nein, sie ist noch nicht
zu Hause... Ich habe keine Ahnung... Ja, Hauptmann Hillford ist hier und hat Fidget mitgebracht... Sie lief
allein herum... Nein, er hat Beth nicht gesehen. Der Hauptmann ist schlimm
gestürzt und muß eine Weile bewußtlos gewesen sein.
Er scheint etwas durcheinander zu sein, aber er fing die Pferde ein und brachte
sie heim... Warum? Ja, natürlich hat er sich nach ihr umgesehen, aber er nahm
an, daß sie zu Hause wäre, außerdem hatte er keine Ahnung, wo er sie hätte
suchen sollen... Bill, was sollen wir bloß machen?« Dann sagte sie, einen
Augenblick später, mit unendlicher Erleichterung: »Wollen Sie das wirklich?
Sofort? Gut! Sie wissen am besten, was zu tun ist! Aber — Bill, es wird schon
dunkel, und vielleicht liegt sie irgendwo draußen, verletzt, vielleicht bewußtlos ...«
    Als sie ins Eßzimmer zurückkam, saß der Hauptmann da und stützte den Kopf in die Hände. Er blickte
kurz auf: »Draußen? In einer so kalten Nacht? Mein Gott, wir müssen etwas
unternehmen!«
    Alice ging rasch an die
Anrichte und schenkte einen Whisky ein. »Sie haben genug durchgemacht«, sagte
sie freundlich. »Sie können das hier gebrauchen! Bill Reynolds kommt herüber.
Er wird uns sicher helfen können.«
    Nach einigen Minuten kam Alec
zurück. »Jerry versorgt die Pferde allein. Können Sie mir sagen, wo Sie Beth
zuletzt gesehen haben?«
    Der Hauptmann versuchte auf die
Füße zu kommen. »Ich denke darüber nach, aber alles ist so verworren. Ich komme
mit, um sie zu suchen.«
    Alec schaute zweifelnd drein.
»Sie sind nicht gerade in der besten Verfassung. Das muß ein tüchtiger Sturz
gewesen sein!«
    »Das kann man sagen. Vor einer
Hecke verlor ich die Kontrolle über Sahib, und auf der anderen Seite war ein
Graben, den ich nicht sehen konnte. Gott sei Dank, daß das Pferd sich nicht
verletzt hat! Ich könnte Beth nie mehr unter die Augen treten, wenn ihrem Pferd
etwas zugestoßen wäre!«
    Alec meinte: »Ich weiß, daß
Sahib ein richtiges Biest sein kann, wenn er schlechte Laune hat. Woraus ich
nicht klug werde, ist, wie Beth so bös

Weitere Kostenlose Bücher