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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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er sonst doch immer betonte, daß das bloß darauf
hinausliefe, Zäune niederzubrechen und die Koppeln zu verwüsten?
    Beth war wirklich eine
unlogische Person; denn plötzlich hoffte sie inständig, daß Bill heute keine
Zäune umreißen und wunderbar reiten würde — daß sie hoffte, er würde alle
anderen Männer in den Schatten stellen, Hauptmann Hillford inbegriffen.
    »Seien Sie lieber vorsichtig,
wenn die Hunde losgelassen werden«, hörte sie Jerry väterlich zu Hillford sagen. »Sahib ist immer schrecklich aufgeregt.«
    Plötzlich griff die Aufregung
auch auf Beth über. Soeben zog der Lastwagenführer die Falltür an der Rückseite
des Wagens hoch, und die Hunde stürzten wie eine braun-weiße Woge heraus, wobei
sie jaulten und nacheinander schnappten. Sie hörte, wie Sahib schnaubte, und
sah ihn aufgeregt steigen. Dann blies der Jagdaufseher in sein Horn, und die
Jagd ging auf.
    Gewöhnlich mußten sie ungefähr
eine knappe halbe Stunde anreiten, um die mit Stechginster bewachsenen Abhänge
am Fluß durchzukämmen, aber heute lief alles ganz anders. Der Vorreiter
übersprang die Holzplanke an der Straße, der Aufseher setzte mit seinem Pferd
hinterher, und die Hundemeute folgte, wobei sie übereinander sprangen, sich
unten durchquetschten und aufgeregt kläfften. Bald ließ sich hier, bald da ein
heiseres Bellen hören. Die anderen stimmten ein, und dann waren sie auf einmal
verschwunden, vorbeigerast, die Nase am Boden, und der wilde Chor ihres Gebells
wurde vom Wind weggetragen.
    Der Aufseher blies sein »Jagd
frei«, und dann setzte auch er im Galopp über Gras und Farnkraut. Auf der
Straße herrschte ein großes Durcheinander. Die Reiter suchten einen günstigen
Platz zum Springen und drängten einander beiseite, und die Pferde keilten wild
aus. Auf einmal fand sich Beth hinter Bill.
    »Komm, komm!« rief er und
schwenkte die graue Stute herum, aus der Menge heraus, und führte sie an einen
Drahtzaun.
    Sie versammelte in
ausgezeichneter Haltung und sprang über den Zaun.
    Beth setzte mit Fidget hinterher. Sie hörte, wie der oberste Draht leise
schwirrte, und dann war sie ebenfalls hinüber. Sie galoppierte wie im Flug an
der Seite der grauen Stute. Der Wind peitschte Beth’ Gesicht und sauste ihr um
die Ohren. Die fröhliche Musik der galoppierenden Hufe trug sie davon.
    »Vorsicht!« hörte sie Bill
rufen, »wieder ein Zaun!«
    Es war ein Holztor, das sich
gesenkt hatte. Sie nahmen die Pferde fest an die Kandare, die graue Stute
reckte den Hals und sprang, wobei ihre Miene Verachtung auszudrücken schien,
und Fidget folgte ihr auf dem Fuße. Sie galoppierten
auf einen Hügel zu und brachten die Pferde erst angesichts einer langen, steil
abfallenden Straße zum Stehen. Halbblind von Wind und Tränen, konnte Beth doch
das aufblitzende Scharlachrot vom Rock des Jagd-Aufsehers sehen, weit hinten
links, tief im Farnkraut.
    »Wir müssen nach rechts, denke
ich«, sagte Bill.
    »Die Hunde sind aber nach links
gelaufen«, protestierte Beth.
    »Der Weg führt in einen Sumpf!
Den wird der Aufseher kaum nehmen. Ich kenne mich hier aus. Ich bin damals
durch diese Gegend gekommen, als ich mich für einen Freund nach einer Farm
umgesehen habe. Wir können den Hügel hinunterreiten und treffen irgendwo sicher
wieder auf die Hunde.«
    »Na, dann los!« rief Beth
glücklich und folgte ihm.
    Die graue Stute sprang und
landete wie eine Katze auf allen vieren. Fidget sprang in aller Ruhe hinterher. Sie ließen sich durch hohe Farnkräuter den
Abhang hinuntertragen, wobei die langen Wedel ihre Gesichter trafen, und
durchquerten einen kleinen, rasch dahinfließenden steinigen Bach.
    Mit großem Vergnügen ließ Beth
ihr Pferd der grauen Stute folgen. Ein warmes Gefühl der Kameradschaft hatte
sie ergriffen; es war ihr, als wären Bill und sie allein auf der Welt.
    Plötzlich gelangten sie wieder
ins sonnenüberglänzte Freie. Bill hob den Arm und zeigte triumphierend vor
sich. Vor ihnen auf dem grasbewachsenen Hang liefen einige Hunde, die Nase am
Boden, langsam im Kreis herum, als ob sie nicht wüßten wohin. Vom Anführer und
dem Rest der Gesellschaft war nichts zu sehen. Vergnügt rief Beth: »Waren wir
nicht schlau? Wo sind jetzt die anderen? Ich hoffe bloß, daß Jerry nichts
passiert ist!«
    »Dem geht’s gut! Was du dich
nur immer um den Jungen sorgst! Der Sumpf hat sie aufgehalten, und sie mußten
sich einen anderen Weg suchen. Ja, es sieht ganz so aus, als wenn die Hunde den
verdammten Hasen verloren

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