Das Rätsel der UFOs
die wir beobachteten, an, sich langsam auf uns zuzubewegen. Dann beschrieben sie einen Bogen nach Westen, und dabei schien das weiße Licht heller zu werden. Ob das an der kürzeren Entfernung lag, oder ob es tatsächlich heller wurde, ist schwer zu sagen, denn an diesem Punkt war es uns am nächsten und kaum über einen Kilometer entfernt. Inzwischen waren die Lichter über dem westlichen Ufer der Bucht, und dadurch, daß das Luftfahrzeug eine Kurve beschrieb, kamen alle drei Lichter langsam in eine parallele Stellung zueinander. Dann kam es immer mehr in Bewegung, über eine kurze Entfernung immer noch nach Westen und dann steil nach oben. Man hörte etwa fünf Sekunden lang ein deutliches Summen. Das war das einzige Geräusch, das wir wahrgenommen haben.
Vom Zeitpunkt der Beschleunigung bis das Objekt außer Reichweite des Teleskops war, dauerte es etwa 15 Sekunden. Ich muß sagen, ich wurde ganz andächtig. Das einzige, worüber meine Frau und ich uns nicht einig waren, war die Größe des weißen Lichts. Ich hielt es etwa für dreimal so groß wie die roten Lichter, während sie meinte, es wäre viel größer.
Wir sahen keine andersfarbigen Lichter, und hörten auch kein Motorengeräusch wie bei Flugzeugen. Der Abstand zwischen den roten Lichtern muß 20 bis 25 Meter betragen haben.
Etwa 20 Minuten später kam ein einmotoriges Flugzeug von Norden her und überflog die Zone, in der die Lichter stationär gewesen waren. Seine Lichter waren im Teleskop wesentlich kleiner als die roten und das weiße Licht und auch nicht so hell, so daß das, was wir vorher sahen, viel größer gewesen sein muß.
Am Mittwoch riefen wir dann das Luftfahrtministerium an und fragten, ob es Flugzeuge mit solchen Lichtern gab, wie wir sie am Montagabend gesehen hatten. Das wurde verneint. Auch Wetterballons sind nicht auf diese Art beleuchtet. Der Wind kam von Westnordwest, das Objekt oder das Licht kreuzte also den Wind, blieb zuerst im Wind stationär, um dann gegen den Wind zu fliegen und mit einer Geschwindigkeit aufzusteigen, die ich nie vorher gesehen habe.
Wir dachten, daß Sie mit dieser Information vielleicht etwas anfangen und feststellen könnten, was wir gesehen haben.
Mit besten Grüßen
B. L.
3. Kapitel
THEORIEN – WAS, WO, WIE UND WARUM
12. Juli 1966
Sehr geehrte Herren!
Ich habe eine Idee, die Sie interessieren dürfte. Bei meiner Theorie handelt es sich um das Antriebssystem der fliegenden Untertassen. Angenommen, daß diese Dinge existieren und daß es Lebewesen gibt, die die notwendige Intelligenz haben und das erforderliche hitzebeständige Material besitzen, dann kann meine Theorie stimmen.
Ich bin fünfzehn Jahre alt und habe nicht die Intelligenz, um meine Theorie zu beweisen oder zu widerlegen. Deshalb schreibe ich an Sie.
Es ist sehr schwer, meine Theorie schriftlich zu erklären, deshalb lege ich diesem Brief eine Zeichnung bei.
Manche der bei Projekt Blaubuch eingeschickten Theorien verdienen nicht mehr als eine Eingangsbestätigung mit ein paar höflichen Zeilen. Andere, wie diese hier, bringen ernsthafte wissenschaftliche Ansichten und werden auch so behandelt. (Übrigens wurde die nachstehend vorgetragene Theorie kürzlich in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und hat viel Anklang gefunden.)
4. Oktober 1966
Sehr geehrte Herren!
Vor zehn oder fünfzehn Jahren schrieb ich einen Brief an einen berühmten Astronomen, in dem ich ihm meine Erklärung für die Marskanäle darlegte. Meine Ansicht über dieses Phänomen ist, daß Meteore, die durch die Eiskristallregion der Marsatmosphäre gehen, dort eine breite Nebelspur erzeugen, die auf die Marsoberfläche einen Schatten werfen, wenn die Sonne im richtigen Winkel steht. Auf diese Weise werden einzelne »Marskanäle« sichtbar (oder »doppelarmige« Kanäle, d. h. Kanal plus Schatten), die von ein paar Minuten bis zu einigen Stunden, oder vielleicht sogar ein bis zwei Tage vorhanden sein können, und nachfolgende Meteoriten könnten sogar den Eindruck hervorrufen, daß man dieselbe Spur an verschiedenen Tagen beobachten konnte. Meine Erklärung entsprach mehr als alle anderen den gemachten Beobachtungen, und ich habe mich sehr bemüht, diese Fälle tabellarisch festzulegen. Ich bekam für meine Anstrengungen von dem berühmten Wissenschaftler jedoch nur einen scharfen Verweis, daß ich gewagt hatte, das Wort »Kanal« zu benutzen. Damals beschloß ich, nie wieder zu versuchen, erstaunliche
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