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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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angefangen!“
    Julians Augen begannen zu leuchten. „Du meinst, wir sollten uns ein wenig in unserer Bibliothek umsehen?“
    „Genau das! Was meinst du, Leon?“
    Leon nickte. „Ich bin dabei!“
    „Prima!“, rief Kim. „Lasst uns nur noch schnell Kija holen. Ihr ist bestimmt schon langweilig!“
    Eine Stunde später liefen Kim, Leon, Julian und die Katze Kija über das Kopfsteinpflaster der Straße, die hinauf zum Bartholomäuskloster führte. Vor den Wirtshäusern und der Eisdiele „Venezia“ saßen Einheimische und Touristen und genossen das schöne Wetter. Doch für einen der sensationellen Eisbecher im „Venezia“ hatten die Freunde jetzt weder Zeit noch Geld. Kurz darauf standen sie vor den mächtigen Klostermauern, die auch die uralte Bibliothek beherbergten, zu der Julian einen Schlüssel besaß. Es war Sonntag, und die Säle lagen verlassen im Licht der frühsommerlichen Sonne, das durch die Fenster flutete.
    Julian legte einen Finger auf die Lippen. „Hm, die Bände über Griechenland müssten eigentlich da hinten sein – bei den Büchern über die Antike.“ Zielstrebig führte er seine Freunde zu einem hohen Regal.
    „Bingo!“, rief er wenig später zufrieden und zog einen dicken Wälzer über Alexander den Großen heraus.
    Gleich daneben stieß Kim auf ein schmales Büchlein, das sich speziell mit dem Orakel von Delphi beschäftigte. Mit ihrer Beute verzog sie sich an ein Lesepult am Fenster. Kija sprang auf den Tisch und schaute ihr interessiert dabei zu, wie sie die ersten Seiten aufschlug. Dort stand zunächst einiges über die geografische Lage der Orakelstätte. Sie thronte am Südhang des Parnassos , einem 2457 Meter hohen Gebirgsmassiv in der mittelgriechischen Landschaft Phokis . Kim blätterte weiter. Plötzlich wurden ihre Augen groß. Laut las sie vor: „Das Orakel galt bei den alten Griechen als der Mittelpunkt der Welt. Zunächst wurde dort die Erdgöttin Gaia verehrt, ab dem 8. Jahrhundert vor Christus dann der mächtige Gott Apollon .“
    Julian nickte. „Apollon, der Gott des Lichts …“
    „… und der Weissagung, der Musik, der sittlichen Reinheit, des Rechts, des Frühlings und der Dichtkunst“, ergänzte Kim. „Dieser Gott war offensichtlich für viele Bereiche zuständig.“
    „Allerdings“, bestätigte Julian. „Apollon war ein sehr wichtiger Gott. Dennoch war er nur einer von vielen. Die Griechen hatten jede Menge Götter.“ Dann vertiefte er sich wieder mit Leon in die Biografie über Alexander den Großen.
    „Habt ihr gewusst, dass nur Frauen die Sprüche des Orakels verkündeten?“, ließ sich Kim nach einer Weile wieder vernehmen.
    „Nö“, gaben Julian und Leon zu.
    „Steht hier“, sagte Kim zufrieden. „Das Orakel wurde immer von einer Priesterin, einer Pythia , gesprochen! Der Gott Apollon nutzte die Pythia sozusagen als Medium, um den Menschen etwas mitzuteilen!“
    „Warum durften nur Frauen weissagen?“, hakte Julian nach.
    Kim las ein Stück weiter, bevor sie antwortete: „Nun, scheinbar galten bei den alten Griechen nur die Frauen als rein und gut genug, um die Worte des Gottes zu empfangen.“
    „Na ja“, grummelte Julian.
    „Aber nur Männer durften das Orakel befragen“, fuhr Kim mit einem Lächeln fort. „Denn sie waren, so steht es hier jedenfalls, im antiken Griechenland der Herr im Hause und für das Wohlergehen der Familie verantwortlich. Also durften auch nur sie einen Blick in die Zukunft der Familie wagen. Und noch etwas: Das Orakel wurde von einem Mann geleitet – einem Oberpriester, der auch so eine Art Bürgermeister von Delphi war.“
    Julian, Kim und Leon lasen weiter.
    „Ha!“, stieß Julian kurz darauf hervor und rammte Leon spielerisch den Ellenbogen in die Seite.
    „Aua, was soll das?“, rief dieser ärgerlich.
    Triumphierend las Julian vor: „Alexanders Vater Philipp wurde ermordet und Alexander stand plötzlich an der Spitze des Königreichs Makedonien . Damals war er erst 20 Jahre alt.“ Sein Finger huschte über die Zeilen und machte dann bei einem Satz halt. „Gleich nach der Machtübernahme suchte der tiefreligiöse König im Jahr 336 vor Christus das berühmte Orakel auf, um sich beraten zu lassen!“
    Leon war überrascht. „Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht …“
    „Hier steht, dass Alexander wirklich auf die Pythia gehört hat“, erklärte Julian. „Er soll wichtige Entscheidungen von ihren Worten abhängig gemacht haben!“
    „Toll!“ Kim war begeistert. „Diese Pythien

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