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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ahner
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finden.«
    Der junge Pharao strahlte. »Ja, wirklich?«
    Das Heer von Beamten redete plötzlich auf ihn ein. Ihnen schien es gar nicht recht zu sein, dass sich drei fremde Kinder in ihre Angelegenheiten einmischten. Doch der Pharao schob sie zur Seite und ging auf Nepomuk zu.
    »Wer seid ihr?«, wollte er wissen.
    Nepomuk wusste nicht, ob er dem Jungen in die Augen sehen durfte, schließlich war er für die Ägypter ein Gott. »Ich bin Nepomuk«, sagte er nervös. »Das ist meine große Schwester Lara. Die kann manchmal eine ganz schöne Nervensäge sein. Und das ist ihr Freund Ben. Er ist der stärkste Junge der Schule. Hast du auch Geschwister?«
    »Nein«, sagte der junge Pharao. »Meine Mutter ist gestorben, als ich noch klein war.«
    »Und wie sieht es mit Freunden aus?«, wollte Lara wissen. »Hast du, ich meine, habt Ihr Freunde hier im Palast?«
    Der Junge senkte seinen Blick. »Ein Pharao hat keine Freunde. Nur Untertanen.«
    Ein Beamter mit kahl rasiertem Schädel lachte gekünstelt. »Aber Eure Hoheit, wir sind doch Eure Freunde.«
    Ben, Lara und Nepomuk spürten, dass der kleine Pharao sehr einsam war. Er war umgeben von Erwachsenen, er hatte keinen einzigen echten Freund, und was am schlimmsten war, er hatte seinen Vater verloren. Ben wusste genau, wie sich das anfühlte. Sein Papa war eines Tages einfach fortgegangen. Und seitdem dachte er jeden Tag an ihn.
    Leopold steckte vorsichtig seine grasgrüne Froschnase aus Nepomuks Tasche. Ein Lächeln überflog die Lippen des jungen Pharao, als er ihn sah. »Was ist das für ein seltsames Tier, das du da bei dir trägst, Nepomuk?«
    »Oh, das ist Leopold. Er ist ein Laubfrosch, aber kein gewöhnlicher. Er kann nämlich sprechen.«
    Der Pharao klatschte begeistert in die Hände. »Das würde ich zu gern sehen. Darf ich ihn mal halten? Bitte, bitte.«
    Leopold passte das gar nicht. Aber bevor er protestieren konnte, marschierten drei hünenhafte Soldaten in den Thronsaal, bewaffnet mit Speeren und Säbeln. Sie umstellten die Kinder.
    Lara wurde mulmig zumute. »Was hat denn das schon wieder zu bedeuten?«, flüsterte sie. Sie warf einen Blick zu Ben und sah, wie er all seine Muskeln anspannte.
    Der Anführer der Soldaten, ein Mann mit stechenden Augen und einer hässlichen Narbe auf der rechten Wange, beugte sich zu ihnen herunter.
    »Ihr da, der Wesir möchte euch sprechen«, bellte er.
    Ben wandte sich leise an Nepomuk. »Der Wesir? Wer soll das sein?«
    »Der Wesir ist der höchste Beamte im Palast«, flüsterte Nepomuk.
    Der kleine Pharao protestierte: »Aber sie wollten mir gerade ihren sprechenden Frosch zeigen!«
    In sanftem, aber unmissverständlich strengem Ton erwiderte der Anführer: »O Göttlicher, Ihr müsst jetzt ins Bett. Es ist schon spät, und Ihr wisst ja, wie schlecht Ihr Aufregung vertragt.«
    Tränen sammelten sich in den Augen des Jungen. »Aber … aber …«
    »Kein Aber«, sagte der narbengesichtige Anführer. »Ihr braucht jetzt Ruhe.«
    Die Beamten nahmen den kleinen Pharao in ihre Mitte und führten ihn weg. Er sah noch einmal zu Ben, Lara und Nepomuk. Wie gerne hätte er sich mit ihnen angefreundet! Gott oder nicht, innerhalb der Mauern seines Palastes war er ein Gefangener.
    »Folgt mir!«, rief der Soldat den Kindern zu.
    »Besser wir tun, was er sagt«, wisperte Lara.
    Sie wurden durch lange Korridore geführt, bis zu einem großen Raum, in dem zahllose Schreiber ihren Dienst taten. Sie saßen auf dem Boden und malten Hieroglyphen auf Papyrus-Rollen. Ein alter Mann mit Glatze und weißem Rauschebart, der als Einziger im Palast ein langes Gewand trug, beaufsichtigte sie. Der Wesir! Er bemerkte die Neuankömmlinge und gab seinen Schreibern ein Zeichen, zu gehen. Schnell und lautlos verließen sie den Raum.
    »Sieh an, sieh an, ihr müsst die drei Besucher sein, von denen mir berichtet wurde«, sagte der Wesir. Als er lächelte, blieben seine Augen so kalt, dass Lara fröstelte.
    Der Anführer der Soldaten gab ihm den Skarabäus-Ring, den er bedächtig in seinen knochigen Fingern drehte.
    »Ihr habt uns den Ring wiedergebracht, der im Besitz unseres göttlichen Herrschers war. Dafür sind wir euch zu Dank verpflichtet. Doch sagt mir, liebe Kinder, wer hat euch geschickt und wo kommt ihr her? Ihr stammt nicht von hier, das sehe ich.«
    Ben sah Hilfe suchend zu Lara und Nepomuk. Er war so aufgeregt wie vor dem Mathe-Test. War der Wesir der Schurke, von dem Filomenus gesprochen hatte? Wenn es so war, mussten sie sehr vorsichtig

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