Demudis
Die Personen
Die zwölf Beginen im Konvent der Bela Crieg, Stolkgasse
Angela, Witwe
Beatrix Jude, Witwe, geschäftstüchtig
Demudis, Witwe
Dideradis von Falkenburg, Witwe
Godelivis, Jungfrau
Guta, entlaufene Braut
Hardrun von Aren, entlaufene Ehefrau, asketisch
Jutta von der Mühlengasse, Witwe
Lora Overstolz, Witwe
Mentha von Kastilien, Halbschwester von *Eleonore von
Kastilien (1240-1290), Kreuzfahrerin, Witwe, ehemalige
»Schwester des freien Geistes«
Sela Kone, Witwe des Juden Baruch Levi, Magistra (Vorsteherin des Konventes)
Sophia von Limburg, Witwe
Brüder im Predigerkloster, Stolkgasse
Ansgar, Physikus
Einhard, Torwächter
Frulof, Torwächter
*Heinrich Seuse (1295-1366), Schüler von Eckhart
*Hermann de Summo, Student der Theologie, Zeuge der
Anklage bei der Inquisition
Hinkmar, Torwächter
*Johannes Eckhart (1261-1328), von seinen Brüdern »Meister«, von seinen Schwestern »Hechard« genannt
Johannes von Köln (1252-1329), Mönch mit Schweigegelübde
*Johannes Tauler (1300-1361), Schüler von Eckhart
*Nikolaus von Straßburg (f nach 1331), Verteidiger bei der Inquisition
Norbert, Abt
*Wilhelm Nidecke, Student der Theologie, Freund von Hermann
Brüder im Barfüßerkloster, Rorengasse
Agelomus von Luxenil, Ankläger bei der Inquisition
Dirolf von Michelsberg, Stellvertreter von Hanß, Ankläger bei der Inquisition
Dudo, Begleiter von Hanß
Hanß von Mondorf, Abt
Ruotger, Bote von Dirolf
Thietmar, Torwache
Weitere Personen
Anna, Magd in Katzenelnbogen, Nennschwester von Martin
Ellikint, Hure auf dem Berlich, ehemalige »Schwester des freien Geistes«
Engelradis von Berg, Witwe Adolf von Riehls
*Heinrich II. von Virneburg (1244-1332), Erzbischof von Köln
Irmgard, Magd auf der Burg von Katzenelnbogen
Jakob, ein Schyssfeger
Liutprand, Predigermönch in Koblenz
Lucgard, Begine in Koblenz
Martin, Knecht in Katzenelnbogen
Mathilde von Berg, Begine in Koblenz, Base (Kusine väterlicherseits) von Guta
*Matthias von Bucheck (1275-1228), Erzbischof von Mainz
Paul, Abt des Barfüßerklosters in Andernach
Salomo, Gewandmacher
*Walter von Ketwich, Notar
Walram von Katzenelnbogen, Graf mit Bürgerrechten in Köln
Historische Personen sind mit einem Stern gekennzeichnet. Die Darstellung ihres Verhaltens und ihres Charakters im Roman entspricht jedoch nicht in jedem Fall den historischen Tatsachen.
1299-1327
Von der Empfehlung der Person
Die freie Minne muss stets das Höchste am Menschen sein.
Mechthild von Magdeburg
Ihrem Herrn, ja vielmehr Vater!
Ihrem Friedel, vielmehr Bruder!
Seine Magd, nein, seine Tochter!
Seine Buhle, nein, seine Schwester!
Ihrem Ein und Alles!
Der neuerliche Ruf, den du mir über deinen getreuen Knecht hast überbringen lassen, ehrt mich mehr, als ich es verdiene, und rührt mich tiefer, als ich es ertragen kann.
Wenn es dich, wie du schreibst, nunmehr reut, dass du mich hast gehen lassen und mir diesen Ort bei den Beginen in Köln anwiesest und mich um dessentwegen dringend aufforderst, in deine mir ach so vertrauten Arme auf immer zurückzukehren, die für mich weit offen stünden, aber nicht als Buhle, sondern als deine dir rechtmäßig angetraute Gattin, so verschweigst du, dass ich es selbst war, die es so bestimmt hat. Und klingt es auch befremdlich, dass das Weib, nein, die Magd, dem Manne, nein, dem Herrn, den Weg weiset, so verstoßen wir dergestalt nicht minder wider die natürliche Ordnung der Dinge als mit unserer verbotenen Liebe schlechthin.
Dass ich dir von den Gründen, um derentwillen ich dein Eheweib nicht werden kann, wie ich dir oftmals schon unter Sturzbächen heißer Tränen beteuern musste, den durchaus wichtigeren Teil nicht offenbaren kann, nimm selbst als weiteren Grund, denn ein Eheweib darf kein Geheimnis gegen ihren Ehemann in ihrem Herzen tragen.
Aber sollten wir uns unsere Minne nicht bewahren, anstatt dass ich unter deiner Eifersucht zu leiden hätte und du unter meiner Streitsucht, so wie es nach aller Erfahrung unvermeidlich zu sein scheint, wenn zwei Menschen von der Minne zur Ehe schreiten? Ist es vermessen, wenn ich von dir verlange, dass du mich lieben sollst, ohne jedoch dabei irgendein Recht zu beanspruchen außer dem der Gunst und der Freiheit? Sollte es dir nicht als Zeichen meiner übergroßen Liebe und Sehnsucht nach dir gelten, dass ich wünsche, du seiest und bliebest dein eigener Herr, völlig frei, ohne dich zu binden? Willst du nicht
Weitere Kostenlose Bücher