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Demudis

Demudis

Titel: Demudis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Blankertz
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Die Personen
     
    Die zwölf Beginen im Konvent der Bela Crieg, Stolkgasse
    Angela, Witwe
    Beatrix Jude, Witwe, geschäftstüchtig
    Demudis, Witwe
    Dideradis von Falkenburg, Witwe
    Godelivis, Jungfrau
    Guta, entlaufene Braut
    Hardrun von Aren, entlaufene Ehefrau, asketisch
    Jutta von der Mühlengasse, Witwe
    Lora Overstolz, Witwe
    Mentha von Kastilien, Halbschwester von *Eleonore von
    Kastilien (1240-1290), Kreuzfahrerin, Witwe, ehemalige
    »Schwester des freien Geistes«
    Sela Kone, Witwe des Juden Baruch Levi, Magistra (Vorsteherin des Konventes)
    Sophia von Limburg, Witwe
     
    Brüder im Predigerkloster, Stolkgasse
    Ansgar, Physikus
    Einhard, Torwächter
    Frulof, Torwächter
    *Heinrich Seuse (1295-1366), Schüler von Eckhart
    *Hermann de Summo, Student der Theologie, Zeuge der
    Anklage bei der Inquisition
    Hinkmar, Torwächter
    *Johannes Eckhart (1261-1328), von seinen Brüdern »Meister«, von seinen Schwestern »Hechard« genannt
    Johannes von Köln (1252-1329), Mönch mit Schweigegelübde
    *Johannes Tauler (1300-1361), Schüler von Eckhart
    *Nikolaus von Straßburg (f nach 1331), Verteidiger bei der Inquisition
    Norbert, Abt
    *Wilhelm Nidecke, Student der Theologie, Freund von Hermann
     
    Brüder im Barfüßerkloster, Rorengasse
    Agelomus von Luxenil, Ankläger bei der Inquisition
    Dirolf von Michelsberg, Stellvertreter von Hanß, Ankläger bei der Inquisition
    Dudo, Begleiter von Hanß
    Hanß von Mondorf, Abt
    Ruotger, Bote von Dirolf
    Thietmar, Torwache
     
    Weitere Personen
    Anna, Magd in Katzenelnbogen, Nennschwester von Martin
    Ellikint, Hure auf dem Berlich, ehemalige »Schwester des freien Geistes«
    Engelradis von Berg, Witwe Adolf von Riehls
    *Heinrich II. von Virneburg (1244-1332), Erzbischof von Köln
    Irmgard, Magd auf der Burg von Katzenelnbogen
    Jakob, ein Schyssfeger
    Liutprand, Predigermönch in Koblenz
    Lucgard, Begine in Koblenz
    Martin, Knecht in Katzenelnbogen
    Mathilde von Berg, Begine in Koblenz, Base (Kusine väterlicherseits) von Guta
    *Matthias von Bucheck (1275-1228), Erzbischof von Mainz
    Paul, Abt des Barfüßerklosters in Andernach
    Salomo, Gewandmacher
    *Walter von Ketwich, Notar
    Walram von Katzenelnbogen, Graf mit Bürgerrechten in Köln
     
    Historische Personen sind mit einem Stern gekennzeichnet. Die Darstellung ihres Verhaltens und ihres Charakters im Roman entspricht jedoch nicht in jedem Fall den historischen Tatsachen.
     

 
1299-1327

 
Von der Empfehlung der Person
     
    Die freie Minne muss stets das Höchste am Menschen sein.
    Mechthild von Magdeburg
     
    Ihrem Herrn, ja vielmehr Vater!
    Ihrem Friedel, vielmehr Bruder!
    Seine Magd, nein, seine Tochter!
    Seine Buhle, nein, seine Schwester!
    Ihrem Ein und Alles!
     
    Der neuerliche Ruf, den du mir über deinen getreuen Knecht hast überbringen lassen, ehrt mich mehr, als ich es verdiene, und rührt mich tiefer, als ich es ertragen kann.
    Wenn es dich, wie du schreibst, nunmehr reut, dass du mich hast gehen lassen und mir diesen Ort bei den Beginen in Köln anwiesest und mich um dessentwegen dringend aufforderst, in deine mir ach so vertrauten Arme auf immer zurückzukehren, die für mich weit offen stünden, aber nicht als Buhle, sondern als deine dir rechtmäßig angetraute Gattin, so verschweigst du, dass ich es selbst war, die es so bestimmt hat. Und klingt es auch befremdlich, dass das Weib, nein, die Magd, dem Manne, nein, dem Herrn, den Weg weiset, so verstoßen wir dergestalt nicht minder wider die natürliche Ordnung der Dinge als mit unserer verbotenen Liebe schlechthin.
    Dass ich dir von den Gründen, um derentwillen ich dein Eheweib nicht werden kann, wie ich dir oftmals schon unter Sturzbächen heißer Tränen beteuern musste, den durchaus wichtigeren Teil nicht offenbaren kann, nimm selbst als weiteren Grund, denn ein Eheweib darf kein Geheimnis gegen ihren Ehemann in ihrem Herzen tragen.
    Aber sollten wir uns unsere Minne nicht bewahren, anstatt dass ich unter deiner Eifersucht zu leiden hätte und du unter meiner Streitsucht, so wie es nach aller Erfahrung unvermeidlich zu sein scheint, wenn zwei Menschen von der Minne zur Ehe schreiten? Ist es vermessen, wenn ich von dir verlange, dass du mich lieben sollst, ohne jedoch dabei irgendein Recht zu beanspruchen außer dem der Gunst und der Freiheit? Sollte es dir nicht als Zeichen meiner übergroßen Liebe und Sehnsucht nach dir gelten, dass ich wünsche, du seiest und bliebest dein eigener Herr, völlig frei, ohne dich zu binden? Willst du nicht

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