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Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Titel: Das Rätsel von Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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atmete. Zum Glück verstummte Dampfwalze sofort. Es war auch höchste Zeit, denn jetzt hörten sie schnelles Atmen keinen Meter entfernt, auf der anderen Seite des Pfeilers.
    Und wenn sie herumkamen? dachten die beiden. Plötzlich musste der kleine Eberhard husten. Da wurde er auch schon gepackt, zu Boden gerissen und sehr unsanft die Treppe zur Folterkammer hinuntergeschleift.
    „Lass, Dampfwalze!“ flehte er leise. „Spinnst du? Ich bin’s doch“
    Dabei schleppte ihn Dampfwalze gar nicht weg. Der hatte vielmehr ganz andere Sorgen. Auch er war nach dem verräterischen Husten von einem Kerl gepackt worden, der Griffe beherrschte, gegen die er trotz seiner großen Kraft nichts ausrichten konnte. Wollte er zu einem Schlag ausholen, wurde ihm der Arm verdreht, eine kurze Hebelbewegung, und er lag auf dem Rücken. Das hatte bisher noch niemand geschafft!

    Als er sich wieder aufrichten konnte, blendete ihn ein Lichtstrahl oben vom Wehrgang. Und dann sah er seinen Bezwinger: kein Gesicht, das er kannte, aber in seinem Alter ungefähr. Dampfwalze blieb schier das Herz stehen, denn es war – ein Mädchen. Ohne Zweifel! Die Schmach traf ihn wie ein Faustschlag. Blind vor Wut, schnellte er vor, packte es an einem Bein, versuchte auch einen Hebelgriff aber da hatte ihn das Mädchen plötzlich im Genick, und zwar ziemlich schmerzhaft, mit seiner ganzen Kraft versuchte Dampfwalze, sich auf den Rücken zu wälzen. Doch wieder war das Mädchen schneller, fasste seine Handgelenke, riss ihm die Arme nach hinten und stieß ihm mit dem Knie ans Steißbein, dass er stöhnend zurücksank. „Nein, dass ich das erleben darf!“ sagte jemand. Es war Mücke, der plötzlich vor ihm stand, die Taschenlampe in der Hand. „Wo ist sie?“ knirschte Dampfwalze.
    Mücke grinste. „Weg. Sie hatte Mitleid mit dir. Wer prügelt sich schon gern mit einem Schwächeren.“
    Dampfwalze blieb der Mund offen stehen.
    Da kam Stephan von seinem Posten in der Toreinfahrt herüber.
    „Was war?“ fragte er atemlos.
    Auch Ottokar, der den Ausgang zum Sportplatz bewacht hatte, stand plötzlich da. „Wo sind sie?“
    „Spurlos verschwunden“, antwortete Mücke ruhig.
    Das bestätigte auch Andi, der als letzter dazukam. „Einen habe ich zum Burgfried wetzen sehen. Ich bin ihm zwar nach, aber auf einmal war er weg.“
    „Das war ein Mädchen“, sagte Mücke.
    „Ein Mädchen?“ fragten die drei.
    „Daher der Lippenstift an der Zigarette“, erklärte Mücke.
    „Und die andern“ fragte Ottokar. „Es war nur das Mädchen da.“
    „Erzähle!“ forderte ihn Stephan auf. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
    „Also“, begann Mücke in einem Ton, als gehe ihn die ganze Geschichte eigentlich nichts an, „ich sitze da auf meinem Posten auf dem Wehrgang. Nichts rührt sich. Da höre ich plötzlich unten Dampfwalze husten und gleich darauf stöhnen und keuchen. Also habe ich mit meiner Taschenlampe hinuntergeleuchtet. Ich dachte, ich sehe nicht recht! Da wirft sich ein Mädchen gerade Dampfwalze über die linke Schulter und lässt ihn, als wäre es nichts, wie einen Pudding aufs Pflaster klatschen.“
    Mit zusammengekniffenen Lippen standen die Ritter da, um nicht vor Lachen herauszuplatzen.
    „Ich sage euch, das ist eine Gangsterbraut. Die kann Judo“, verteidigte sich der besiegte Riese und rieb sich die schmerzende Schulter. „Wäre der blöde Eberhard nicht gekommen...“
    „War der auch bei dir?“ fragte Andi.
    Dampfwalze nickte. Stephan und Ottokar sahen einander an.
    „Unser Eberhard?“ ‘ fragten sie.
    „Ich stehe da hinter meiner Säule, plötzlich steckt mir jemand drei Finger in den Mund!“ erklärte Dampfwalze. „Warum lässt du ihn auch offen?“ Mückes Frage brachte den Muskelprotz in Harnisch.
    „Den Eberhard hast du natürlich nicht über den Hof schleichen sehen. Du hattest ja nur Augen für das Mädchen.“
    „Bist du ganz sicher, dass es Eberhard war?“ fragte Ottokar. „Klar! Er hat es selber gesagt, bevor er gehustet hat.“
    „Und wo ist er jetzt?“ wollte Stephan wissen.
    Dampfwalze rieb sich noch immer die Schulter und sagte: „Weiß ich doch nicht. Wahrscheinlich wieder im Bett.“
    „Da gehören Kinder ja auch hin um diese Zeit!“ meinte Andi.
    „Schau mal, ob er dort ist“, sagte Ottokar. „Und wir suchen uns einen anderen Platz für unser Palaver. Hier kann uns die halbe Schule zuhören.“
    Andi verschwand; wortlos gingen die anderen die steile Treppe hinunter in die Folterkammer, setzten sich

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