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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Also, worauf warten wir. Lies weiter.«
    Mil-mil machte es sich im Bett gemütlich und begann laut aus dem zerrissenen Buch vorzulesen.
     

Das zerrissene Buch
     
    »Alles geschah, als die höheren Himmel noch keinen Namen trugen und der feste Grund dort unten noch unbenannt war, denn die Zeit hatte noch nicht begonnen. Alles geschah plötzlich und unerwartet. Die Frau des Herrn des oberen Himmels, Desdemdena, war plötzlich und unerwartet krank geworden. Ihr Mann, Derdiedas, war besorgt. Er ging sofort zu ihr und als er sie sah, begann er zu lachen. Denn als er sie sah, erkannte er, dass sie überhaupt nicht krank war. Sie war gesund. Nur ihre Haare waren krank. Einige Ungeheuer hatten sich in Desdemdenas Haaren versteckt. Herr Derdiedas nahm seinen silbernen Kamm und kämmte sie allesamt heraus. Er war überrascht von dem, was er herausgekämmt hatte. Er sah Neid, Hass, Eifersucht, Lüge, Gier, Dummheit und Betrug. Er sammelte alles ein, steckte es in eine Flasche aus purem Silber, verschloss sie mit einem Korken und versiegelte ihn mit blauem Wachs. Er versteckte sie auf einem Regal im Keller, verbot seiner Frau die Flasche zu öffnen, und ging zurück zu seinem Thron, um weiterzuherrschen. Desdemdena war wieder gesund. Aus Dankbarkeit darüber begann sie das ganze Haus zu putzen und aufzuräumen. Als sie in den Keller kam, sah sie die verbotene, verschlossene und versiegelte silberne Flasche. Aus Neugierde nahm sie die Flasche sofort in die Hand. Dabei war sie jedoch nicht vorsichtig genug und die Flasche fiel herunter und rollte auf dem Boden in eine Ecke, wo ein schwarzes Loch war. Durch dieses Loch fiel sie in eine Welt, in der nur Finsternis herrschte. Desdemdena hielt das, was geschehen war, nicht für wichtig und sagte ihrem Mann deshalb nichts davon. Es wäre jedoch besser gewesen, sie hätte es ihm erzählt. In der Flasche waren neben den Ungeheuern auch die Zeit, der Raum und der Geist der Liebe verborgen. Alle zusammen kamen jetzt in der neuen, dunklen Welt an. Dann geschah es. Mit Hilfe des Geistes der Liebe verliebten sich Zeit und Raum ineinander. Die Liebe wurde immer größer und größer und stärker und stärker. Einmal, nach einem lauten Kuss, zerplatzte die Flasche und alle waren frei. Aus den silbernen Scherben entstand eine unbekannte große Anzahl von Sternen und aus dem Reich der Finsternis war das Reich des Lichts geworden. Lange Zeit bemerkte dies niemand. Als Derdiedas endlich merkte, was geschehen war, war es schon zu spät. Die Ungeheuer hatten sich längst in den Haaren von Menschen versteckt, die auf einem blauen Planeten lebten. Dort war ...« Mil-mil hörte plötzlich auf zu lesen.
    »Lies weiter«, verlangte ich neugierig.
    »Ich kann nicht weiterlesen, denn damit wir erfahren, wie es weitergeht, müssen wir den zweiten Teil des zerrissenen Buchs finden.«
    »Also war doch alles umsonst. Ich habe doch gleich gesagt, dass alles ein Blödsinn ist.«
    »Warte. Ich werde bei den Büchern meines Vaters schauen. Vielleicht finde ich dort etwas, was uns helfen kann.«
    »Und ich, was soll ich tun, während du zu den Büchern deines Vaters verschwindest?«
    »Lies in dem Theaterstück, in dem ich spiele.«
    »Schon gut. Wie heißt denn das Stück überhaupt?«
    »Romea und Julian«, schmunzelte er, stieg mit Mühe aus dem Bett und verließ das Zimmer.
     

Romea und Julian
     
    Ich blieb allein und weil ich wirklich nicht wusste, was ich tun sollte, nahm ich das Buch, das auf dem Tisch lag, und begann zu lesen: »In einer Stadt lebten zwei Familien. Sie waren die allerbesten Freunde, die man sich vorstellen konnte. Die eine Familie hatte eine Tochter mit Namen Romea. Die andere Familie hatte einen Sohn mit Namen Julian. Die Eltern der beiden dachten, es wäre doch wunderbar, wenn beide sofort heiraten würden. Romea und Julian wollten das jedoch nicht und so entstand das Problem. Sie widersetzten sich den Wünschen ihrer Eltern. Die beiden dachten, sie seien noch zu jung, um zu heiraten. Sie wollten selbst den Menschen auswählen, mit dem sie später zusammenleben würden. Romea und Julian blieben zwar sehr gute Freunde, aber sie wollten nicht, dass jemand anderes über ihre Zukunft bestimmte. Das machte ihre Eltern so wütend, dass sie ihre jahrelange Freundschaft beendeten und sogar miteinander zu streiten begannen. Sie, die einmal die allerbesten Freunde gewesen waren, wurden die ärgsten Feinde. Die Kinder waren deshalb sehr traurig, aber ihre Freundschaft beeinträchtigte es

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