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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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zu sagen. Der Fürst schien darüber nicht verärgert.
    »Es ist das Vermächtnis der O’Connor«, wiederholte er. »Wird die Herrin O’Connor es so verwenden, wie ihre Ahnen es gewollt haben?«, fragte er. »Wird das Gold dazu dienen, die Ländereien zu bewahren und alles zu schützen, was auf und unter ihnen ist?«
    »Ja, aber ja!«, rief Mona aus. »Grand Myrna will nichts lieber tun, wenn sie nur genug Geld hat, dieser Bank ihre Schulden zurückzuzahlen!«
    »Nun, dann nehmt so viel, wie ihr braucht. Überlegt wohl, was wirklich nötig ist, und was für die O’Connor zurückbleiben kann, die dereinst folgen mögen. Und nun kommt. Wir werden euch begleiten, damit ihr sicher zurückkehrt.«
    Die Kinder und die beiden Kobolde bedankten sich bei dem Fürst der Elfen. Sein Gefolge nahm sie stumm in ihre Mitte und führte sie bis in die Kellergewölbe, in denen sie den Schatz gefunden hatten. Als Mona die Kammern wiedererkannte, rannte sie los.
    »Cera!«, rief sie.
    War da ein leises Winseln?
    »Da ist sie!«
    Patrick und Kylah folgten ihr, und auch die Kobolde kauerten sich neben die Hündin, die noch immer an der Stelle lag, wo sie zu Boden gefallen war. Ihre Augen waren geöffnet, doch sie schien sich nicht bewegen zu können. Sie alle sahen, dass es mit ihr zu Ende ging. Mona schossen Tränen in die Augen. Sie umarmte die Hündin und weinte in ihr Fell, dann sprang sie auf und lief zu den Elfen, die schweigend am Eingang stehen geblieben waren.
    Mona fiel auf die Knie und sah zu dem Elfenfürst auf.
    »Bitte, Fürst Sainúil, wenn Sie etwas für Cera tun können, dann helfen Sie ihr. Ich flehe Sie an. Sie ist unsere liebste Freundin und wollte uns doch nur vor den Trollen schützen. Bitte, wir geben Ihnen den Schatz und was sie sonst auch wollen, aber helfen sie ihr. Sie darf nicht sterben.«
    »Werden und Vergehen sind der Lauf der Welt«, sagte der Fürst sanft. »Menschen und Tiere werden geboren, um zu leben und dann zu sterben.«
    »Aber noch nicht jetzt. Das ist zu früh!«, rief Mona.
    »Können wir das entscheiden?«, sagte er. Dennoch ging er auf die Hündin zu und beugte sich über sie. Patrick und Kylah wichen zurück. Wie zuvor bei Mona ließ der Elfenfürst seine Hände über den verletzten Körper gleiten. Der schmerzliche Ausdruck verschwand aus Ceras Augen und plötzlich sprang sie auf und lief auf die Kinder zu. Überglücklich umarmten sie die Hündin. Dann lief Mona zu Fürst Sainúil. Noch einmal kniete sie vor ihm nieder und dankte ihm. Er legte ihr die Hand auf das Haar.
    »Liebe ist eine starke, gute Kraft«, sagte er. »Bewahrt sie euch. Es gibt so viel Zerstörerisches, das die menschliche Seele zerfrisst.«
    Die Elfen brachten die Freunde mit ihrem Schatz, Cera und die beiden Kobolden bis zum Gartentor. Noch ein letztes Mal neigten sie stumm die ernsten, schönen Gesichter. Dann waren sie in der Nacht verschwunden.



D er Anwalt saß an seinem Schreibtisch und blätterte in einigen Unterlagen, als sich die Tür hinter ihm wie von Geisterhand öffnete und mit einem leisen Klicken wieder schloss.
    »Was willst du?«, fragte er, ohne aufzusehen.
    »Ich komme mit den Informationen, die Sie wollten«, sprach eine dünne Stimme aus dem Nichts. Dann begannen sich vor dem Kaminsims die Konturen eines Wichtels abzuzeichnen. Mit gesenktem Kopf und gefalteten Händen wartete er, bis der Hausherr aufsah. Endlich legte er die Unterlagen beiseite, lehnte sich in seinem ledernen Schreibtischsessel zurück und faltete die Hände vor dem Bauch.
    »Nun, dann sprich. Warum in aller Welt hat sie es sich anders überlegt und den Notartermin abgesagt?«
    »Mrs O’Connor hat mit Mr MacCorley telefoniert und ihm gesagt, dass sie alle Schulden bezahlen und die Hypotheken auslösen will und dass sie auf keinen Fall verkauft. Nicht einen Fußbreit ihres Grundes, das sollen ihre Worte gewesen sein.«
    Mr Grant runzelte die Stirn. »Sie ist zwar alt, aber nicht dumm und auch noch nicht so senil, dass sie glauben könnte, damit durchzukommen. Wie hat sie denn vor, die Schuld zu bezahlen?«
    Der Hauswichtel holte tief Luft, bis es aussah, als würde er gleich platzen.
    »Was?«, hakte Agnus Grant nach und beugte sich in seinem Sessel vor. Er spürte, dass die Neuigkeit, die der Kobold ihm gleich mitteilte, alles übertreffen würde, was er sich nur vorstellen konnte.
    »Diese Kinder haben das Vermächtnis der O’Connor aufgespürt!«
    Agnus Grant spürte, wie ihm schwindelig wurde. »Sag das noch einmal. Sie

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