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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Wirbel, bis sie plötzlich hart zu Boden fiel. Kylah schlug neben ihr auf.
    »Alles in Ordnung?«, stieß diese mit zusammengepressten Zähnen hervor.
    »Bis jetzt schon«, gab Mona zurück. Sie tastete nach ihrer Brille, doch sie musste sie irgendwo verloren haben. Mona drehte sich zu Patrick um, den der zweite Troll nun ebenfalls fallen ließ. Brock landete neben ihm. Er fluchte und ballte seine kleinen Fäuste, doch die Trolle achteten nicht auf ihn.
    Sie befanden sich nun, wie es aussah, in einer natürlichen Höhle und saßen in deren Mitte in einer Art Grube fest. Sie maß am Grund etwa fünf oder sechs Meter, sie war fast kreisrund und die Wände ragten senkrecht über ihnen auf. Der Fels war glatt, ohne sichtbare Vorsprünge oder Risse, an denen man sich hätte festhalten können, und bis zur Kante mochten es bestimmt zweieinhalb Meter sein. Ein perfektes Gefängnis.
    »Wie Daniel in der Löwengrube«, murmelte Kylah resignierend, die sich ebenfalls umsah.
    Von oben hörten sie die Stimmen der beiden Trolle. Sie redeten nun in einer Sprache miteinander, die die Kinder nicht verstanden. Ihre Stimmen wurden lauter und die Gesten heftiger. Sie schienen über irgendetwas zu streiten.
    »Kannst du sie verstehen?«, fragte Patrick Brock. »Worüber streiten sie?«
    Der Kobold sah ihn mit düsterer Miene an. »Das wollt ihr gar nicht so genau wissen. Überlegt euch lieber, ob euch irgendetwas einfällt, wie wir diesem Schlamassel entfliehen können. Das wäre wirklich sehr wichtig!«
    Mona rieb sich ihre geprellte Schulter. Auch ihre Knie, mit denen sie auf dem Fels aufgeschlagen war, schmerzten, doch sie konzentrierte sich, ihre Umgebung bis in die letzte Kleinigkeit in sich aufzunehmen und nach einem Ausweg zu suchen. Erstaunt stellte sie fest, dass sie ihre Brille gar nicht vermisste. Sie konnte alles klar sehen. Seltsam. Kam das etwa auch von der Quelle der Sehenden? Sie musste sich konzentrieren! Vor allem durfte sie nicht an Cera denken. War die Hündin tot? Oder so schwer verletzt, dass sie nun elendig und alleine in der Höhle starb?
    »Wenn sie nur weggehen würden«, hauchte Brock, der sich jede noch so winzige Unebenheit im Fels genau ansah. »Ich könnte hinaufklettern und dann würde mir schon etwas einfallen, wie ich euch hier herausbekomme.«
    »Ja, ein Seil oder so wäre nicht schlecht«, sagte Patrick.
    Brock schüttelte den Kopf. »Wo soll ich jetzt ein Seil herbekommen? Kann ich vielleicht zaubern?«
    »Du bist ein Magischer!«, gab Patrick zurück.
    Brock seufzte. »Ja, aber auch unsere Magie kennt Grenzen.«
    »Und solange die beiden dort oben sind, können wir eh nichts unternehmen«, ergänzte Kylah.
    Sie schwiegen und lauschten dem zornigen Grollen. Plötzlich erschien das hässliche Gesicht eines der Trolle über dem Rand. Er kniete sich hin und beugte sich über den Rand. Seine Hand schoss herab und packte Mona am Arm. Sie schrie auf, als er sie hochriss. Vergeblich versuchten Patrick und Kylah sie festzuhalten. Der Troll war zu stark.
    »Lass meine Schwester in Ruhe!«, schrie Patrick, doch der Troll beachtete ihn nicht. Da umschlossen die Finger des anderen Trolls Monas Fußgelenk.
    »Gib sie mir«, forderte er und zog an ihrem Bein, doch der erste war nicht bereit, sie loszulassen.
    »Nein. Sie gehört mir. Sie gehören alle mir. Ich habe sie zuerst gerochen. Such dir deine eigene Beute.«
    Der andere wollte das nicht einsehen und versuchte Mona an sich zu reißen. Sie spürte einen Ruck in ihrem Bein und einen Schmerz, der ihr bis in die Hüfte zuckte. Ihr wurde schlecht. Sie schrie, und auch Kylah und Patrick schrien vor Entsetzen.
    »Nein, ich gebe sie dir nicht!«, rief der andere bockig und riss an ihrem Arm. Mona drohten die Sinne zu schwinden. Sie sah die beiden hässlichen Gestalten, die sie auseinanderzureißen drohten. Sie sah ihren Bruder, Kylah und Brock hilflos aus der Grube zu ihr heraufstarren, und dann sah sie noch etwas. Im Eingang der Höhle erschien eine kleine Gestalt mit schwingender roter Lockenpracht, die wie eine Furie auf die beiden Riesen zusauste.
    »Sie gehört keinem von euch, ihr Muskelprotze! Also lasst sie und die anderen gefälligst in Ruhe.«
    Die beiden ließen von Mona ab und wandten sich verdutzt nach der zornigen Koboldin um. Mona spürte, dass ihr Bein nun frei war, doch noch immer hielt eine starke Hand ihren Arm fest.
    »Ihr lasst meine Freunde jetzt sofort frei und gebt ihnen den Schatz, der euch nicht gehört!«, schrie Finola in höchstem Zorn

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