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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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»Und diese auch! Die Stelle erkenne ich ebenfalls wieder!«
    Hastig kehrte er zu Richard zurück. »Ihr hattet Recht, Lord Rahl! Ich kann tatsächlich ein paar Punkte erkennen.« Den Blick wieder in die Ferne gerichtet, murmelte er verwundert bei sich: »Ich kann von hier sogar erkennen, wo mein Zuhause liegt, obwohl ich noch nie hier gewesen bin.«
    Kahlan hatte noch nie jemanden über etwas so Selbstverständliches derart in Erstaunen geraten sehen.
    »Also«, drängte ihn Richard schließlich, »wie weit ist es nun deiner Meinung nach bis zu deinen Gefährten?«
    Owen sah über seine Schulter. »Durch die Senke dort, dann um den von rechts kommenden Hang herum …« Er wandte sich wieder Richard zu. »Wir haben uns in dem Gebiet, unweit der Stelle, wo sich einst die Barriere unseres Reiches befand, versteckt; wo sich nie jemand hintraut, weil dort der Tod umgeht, ganz in der Nähe des Passes. Meiner Schätzung nach dürfte es von hier aus ein strammer Tagesmarsch bis dorthin sein.« Plötzlich wurde er unsicher. »Aber es ist falsch, darauf zu vertrauen, was meine Augen mir sagen. Vielleicht sehe ich ja nur, was mein Verstand sehen möchte. Es ist vielleicht gar nicht wirklich.«
    Richard lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Granitsockel der Statue und ließ, äußerlich unbeeindruckt von Owens plötzlichen Selbstzweifeln, den Blick zu den Säulen der Schöpfung hinüberschweifen.
    »Sieh dir das an, Richard.«
    Er drehte sich um, sah, was sie sah, und ging sofort daran, die Stelle mit hastigen Bewegungen vom restlichen Schnee zu befreien. Die anderen drängten sich um ihn und versuchten zu erkennen, was in den Stein des Statuensockels gemeißelt stand. Unterdessen legte Cara eine Art Zierleiste auf der anderen Seite mit der Hand bis zum Ende frei.
    Kahlan konnte es nicht entziffern. Die Inschrift war wiederum in einer Sprache verfaßt, die sie nicht sprach, wohl aber wiederzuerkennen glaubte.
    »Hoch-D’Haran?«, fragte Cara.
    Richard nickte bestätigend, während er die Worte nachdenklich betrachtete. »Offenbar handelt es sich um einen sehr alten Dialekt«, sagte er halb zu sich selbst, während er die Inschrift prüfte und ihren Sinn zu entschlüsseln versuchte. »Und zwar nicht nur um einen sehr alten, sondern auch einen mir nicht vertrauten Dialekt. Was möglicherweise mit der völligen Abgeschiedenheit dieses Ortes zusammenhängt.«
    »Und was steht dort nun?«, wollte Jennsen wissen. »Kannst du es übersetzen?«
    »Es ist nicht leicht zu entziffern«, murmelte Richard. Während er sich mit einer Hand das Haar aus der Stirn strich, glitten die Finger der anderen behutsam über die Worte. Schließlich richtete er sich auf und blickte Owen an, der etwas abseits des Sockels stand und zu ihnen herübersah.
    Alles wartete gespannt, als Richard sich erneut über die Inschrift beugte. »Ich bin nicht sicher«, meinte er schließlich. »Die Formulierung klingt irgendwie merkwürdig …« Er sah zu Kahlan hoch. »Genau kann ich es nicht sagen. Auf diese Weise habe ich Hoch-D’Haran noch nie geschrieben gesehen. Mir ist, als sollte ich die Bedeutung der Worte kennen, und doch komme ich nicht recht dahinter.«
    Kahlan vermochte nicht einzuschätzen, ob er tatsächlich so unschlüssig war oder die Übersetzung nicht vor allen anderen aussprechen wollte.
    »Vielleicht fällt es dir ja ein, wenn du eine Weile darüber nachdenkst«, schlug sie vor, um ihm die Möglichkeit zu geben, den Sinn der Inschrift erst einmal für sich zu behalten.
    Doch statt auf ihr Angebot einzugehen, tippte er mit dem Finger auf die Worte links neben dem Warnzeichen. »Dieser Teil scheint mir etwas verständlicher. Ich glaube, es bedeutet so viel wie: ›Hütet Euch, die Sperre zu dem jenseits liegenden Reich zu durchbrechen …‹«
    Er wischte sich mit der Hand über den Mund, während er darüber nachdachte, wie es weiterging. »Der Rest ist nicht ganz klar«, meinte er schließlich. »Es scheint zu bedeuten: ›denn dahinter liegt das Böse: diejenigen, die blind sind …‹«
    »Dachte ich’s mir doch«, murmelte Jennsen verärgert, die ihre Vermutung bestätigt sah.
    Richard fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich bin alles andere als sicher, ob ich es getroffen habe. Irgend etwas ergibt noch immer keinen rechten Sinn.«
    »Du hast es ganz genau getroffen«, meinte sie. »Die, die blind sind gegen alle Magie. Die Inschrift ist von den mit der Gabe Gesegneten angebracht worden, die diese Menschen wegen ihres

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