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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nicht nur keinen Einfluß hat, sondern gar nicht existiert. Sie wollen dich glauben machen, alle Menschen seien austauschbare Mitglieder einer Gesellschaft, mit festen, vorherbestimmten Eigenschaften, die gemäß einer vorherbestimmten kollektiven Identität, dem Gruppenwillen, zu leben haben, unfähig, sich durch persönliche Leistung darüber zu erheben, weil es so etwas wie persönliche Leistung nicht geben darf, sondern nur die Leistung der Gruppe.
    Nach ihrer Überzeugung können Menschen sich nur dann über den ihnen zugewiesenen Platz im Leben erheben, wenn sie dazu ausersehen werden, eine Anerkennung in Empfang zu nehmen, die ihrer Gruppe zusteht; diese wiederum muß einen Vertreter wählen, dem diese Verdienstmedaille des Selbstwerts gewissermaßen stellvertretend verliehen werden kann. Nur der Abglanz dieser Medaille, so ihr Glaube, kann das Selbstwertgefühl auf die anderen Gruppenmitglieder übertragen.
    Selbstachtung kann man jedoch nur aus sich selbst heraus gewinnen. Jede Gemeinschaft, die sie dir verheißt oder von dir einfordert, rasselt bereits mit den Ketten der Sklaverei.«
    Jennsen starrte ihn lange unverwandt an. Schließlich ging ein Lächeln über ihre Lippen. »Deswegen wollte ich also stets, daß man mich als das akzeptiert, was ich bin, deshalb hielt ich es für ungerecht, daß man mich wegen meines so genannten Geburtsfehlers verfolgt hat?«
    »So ist es«, sagte Richard. »Wenn du stolz auf dich sein möchtest, weil du etwas erreicht hast, darfst du dich nie von einer Gemeinschaft vereinnahmen lassen und auch andere niemals nur als Teil einer Gemeinschaft sehen. Beurteile andere stets nach ihrer eigenen Leistung.
    Mit anderen Worten, niemand darf mich dafür hassen, daß mein Vater böse war, noch sollte mich jemand wegen der Güte meines Großvaters bewundern. Ich habe das Recht, mein Leben zu meinem persönlichen Vorteil selbst zu gestalten. Du bist Jennsen Rahl, und dein Leben ist das, was du, du allein, daraus machst.«
    Den Rest des Weges den Hang hinunter legten sie schweigend zurück. Jennsen, einen entrückten Blick in den Augen, gingen Richards Worte nicht mehr aus dem Kopf.
    Dann hatten sie die Bäume endlich erreicht; Kahlan war froh, endlich unter die schützenden Zweige der alten Föhren und kurz darauf in die stille Geborgenheit der niedrigeren, dichteren Balsamtannen zu treten. Durch dichtes Gestrüpp gelangten sie schließlich in die stille Abgeschiedenheit der bis in den Himmel ragenden Baumriesen, und weiter hangabwärts an eine Stelle, wo ein zutagetretender Felsen ihnen Schutz vor den Unbilden der Witterung bot. Die Stelle eignete sich gut zum Errichten eines Verstecks, da man nur ein paar Zweige gegen den Felsen zu lehnen brauchte, um einen verhältnismäßig warmen Unterschlupf zu erhalten.
    Richard fällte mit Toms Axt im Unterholz ein paar kräftige junge Föhrenstämme; die er an die Felswand lehnte. Während er damit beschäftigt war die Pfähle mit dünnen Strängen der Föhrenwurzeln, die er aus dem bemoosten Boden gerissen hatte, zusammenzubinden, gingen Kahlan, Jennsen und Cara daran, Zweige für eine trockene Schlafstätte und das Dach des Unterschlupfs zu sammeln.
    »Richard«, fragte Jennsen, ein Bündel Balsamtannenzweige in den Armen, »wie, glaubst du, wirst du die Imperiale Ordnung aus Bandakar vertreiben können?«
    Richard wuchtete einen schweren Zweig zum oberen Ende der Pfähle hinauf und befestigte ihn dort mit einem dünnen Wurzelstrang. »Ich weiß ja nicht mal, ob es mir überhaupt gelingt. Meine größte Sorge gilt der Beschaffung des Gegenmittels.«
    Jennsen machte ein überraschtes Gesicht. »Aber wirst du diesen Menschen denn nicht helfen?«
    Er maß sie mit einem durchdringenden Blick über seine Schulter hinweg. »Sie haben mich vergiftet. Wie man es auch dreht und wendet, diese Leute sind bereit, mich zu töten, wenn ich nicht tue, was sie verlangen - ihnen sozusagen die Drecksarbeit abnehme. Sie halten uns für Barbaren und dünken sich uns überlegen. Ihrer Meinung nach ist unser Leben weniger wert, nur weil wir nicht ihrer Gemeinschaft angehören.
    Aber ich bin vor allem für mein eigenes Leben verantwortlich, und deshalb muß ich das Gegenmittel beschaffen.«
    »Ich verstehe, was du meinst.« Jennsen reichte ihm den nächsten Balsamzweig. »Trotzdem glaube ich noch immer, daß wir uns vor allem selbst helfen würden, wenn wir die Imperiale Ordnung und diesen Nicholas von hier vertreiben.«
    Richard lächelte. »Da muß ich dir Recht

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