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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gelernt; und dieses Wissen verbindet uns«- Richard erfaßte die Männer mit einer Geste, dann legte er seine Hand auf seine Brust und sah ihnen in die Augen -»auf eine Weise, die ihr erst noch erkennen müßt, wenn ihr aus diesem neuerlichen Kampf siegreich hervorgehen wollt.
    Das Land, in dem ich aufwuchs, Kahlans Heimat sowie das Land D’Hara bilden zusammen die Neue Welt. Wie ihr sicher wißt, nennt man dieses weite Land dort unten, jenseits des Gebietes, wo ihr aufgewachsen seid, die Alte Welt. Kurz nachdem ich der neue Lord Rahl wurde, fiel die Barriere, die uns vor der Alten Welt schützte - ganz ähnlich eurer Grenze hier. Als dies geschah, ergriff Kaiser Jagang von der Imperialen Ordnung aus der Alten Welt die Gelegenheit beim Schopf, um in die Neue Welt, meine Heimat, einzumarschieren - so, wie er nun in eure Heimat einmarschiert ist. Seit über zwei Jahren kämpfen wir nun schon gegen seine Truppen, um sie entweder entscheidend zu schlagen oder aber doch wenigstens in die Alte Welt zurückzutreiben.
    Die Grenze, die damals fiel, hatte uns vor der Imperialen Ordnung und ihresgleichen beschützt - und das über einen Zeitraum von ungefähr dreitausend Jahren, also erheblich länger, als ihr geschützt worden wart. Vor der Errichtung der Grenze, gegen Ende des Großen Krieges, erschuf der damalige Gegner aus der Alten Welt mit Hilfe von Magie Menschen, die Traumwandler genannt werden.«
    Die Männer begannen untereinander zu tuscheln. Offenbar hatten sie diesen Begriff bereits gehört, ohne jedoch etwas Konkretes damit verbinden zu können, und überlegten nun, was er bedeuten mochte.
    »Traumwandler«, fuhr Richard fort, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, »konnten in den Verstand eines Menschen eindringen und diesen dadurch beherrschen. Es war unmöglich, sich dagegen zu wehren. Hatte ein Traumwandler sich eines menschlichen Verstandes bemächtigt, wurde dieser zu seinem Sklaven, unfähig, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Die Menschen damals waren verzweifelt.
    Ein gewisser Alric Rahl, mein Vorfahr, ersann schließlich eine Möglichkeit, den Verstand der Menschen vor den Übergriffen der Traumwandler zu schützen. Er war nicht nur der damalige Lord Rahl und damit Herrscher des d’Haranischen Reiches, sondern zugleich ein mächtiger Zauberer. Dank seiner herausragenden Fähigkeiten gelang es ihm, die Bande zu erschaffen, die - als aufrichtiger Treueschwur oder in der einfachen Form als von Herzen kommendes Bekenntnis gesprochen -die Menschen vor einem Eindringen des Traumwandlers in ihren Verstand beschützte. Alric Rahls magische Verbindung zu seinem Volk -über diese Bande - bewahrte sie davor.
    Die Andacht, die ihr soeben alle gesprochen habt, ist die formelle Erklärung dieser Bande. Sie wird dem jeweiligen Lord Rahl schon seit über dreitausend Jahren vom d’Haranischen Volk dargebracht.«
    Mit sorgenvoll zerfurchten Mienen traten einige Männer in der vordersten Reihe vor. »Heißt das, wir sind vor diesem Traumwandler sicher, weil wir eben diesen Eid geleistet haben, Lord Rahl? Sind wir davor geschützt, daß diese Traumwandler in unseren Verstand eindringen und sich unserer bemächtigen?«
    Richard schüttelte den Kopf. »Ihr braucht diesen Schutz nicht, ihr seid bereits auf andere Art geschützt.«
    Erleichtertes Aufatmen ging durch die Gruppe der Männer. Sie sahen aus, als hätten sie befürchtet, der Traumwandler sei ihnen bereits unmittelbar auf den Fersen, und nun seien sie im letzten Augenblick gerettet worden.
    »Aber wie ist es möglich, daß wir bereits geschützt sind?«, fragte Owen.
    Richard atmete tief durch und stieß die Luft ganz langsam wieder aus. »Nun, dies ist der Punkt, der uns gewissermaßen verbindet. Wie ich es sehe, verlangt alle Magie nach Ausgewogenheit, um funktionieren zu können.«
    Allenthalben wissendes Kopfnicken - so als besäßen ausgerechnet diese von der Gabe völlig Unbeleckten erschöpfende Kenntnisse in Magi&
    »Damals, als Alric Rahl die Bande schuf«, fuhr Richard fort, »mußte stets ein Lord Rahl im Amt sein, damit die Erfüllung der Bande gewährleistet war und ihre Macht erhalten blieb. Doch nicht alle Zauberer zeugen Kinder, die diese Fähigkeit der Gabe besitzen, deshalb ging es Alric Rahl bei der Schaffung der Bande zum Teil auch darum, dafür zu sorgen, daß der jeweils amtierende Lord Rahl stets einen Sohn mit magischen Kräften zeugte, der die Gabe besaß und die Bande mit dem d’Haranischen Volk erfüllen konnte. Auf diese Weise sollte

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