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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihm ewiger Schutz sicher sein.«
    Richard hob einen Finger, um seine Argumentation zu unterstreichen, während er den Blick über die Gruppe von Männern schweifen ließ. »Was man jedoch damals nicht wußte, war, daß diese Magie unbeabsichtigt ihre eigene Ausgewogenheit erzeugte. Zwar zeugte der jeweilige Lord Rahl stets einen mit der Gabe gesegneten Nachkommen -einen Zauberer wie er selbst -, doch erst später fand man heraus, daß er gelegentlich auch Nachkommen zeugte, die von Magie völlig unbeleckt waren.«
    Dem leeren Ausdruck auf ihren Gesichtern entnahm Richard deutlich, daß sie nicht die geringste Ahnung hatten, was er ihnen soeben zu erklären versuchte. Auf Menschen, die ein Dasein in völliger Abgeschiedenheit fristeten, mußte diese Geschichte ziemlich verwirrend, wenn nicht gar weit hergeholt wirken. Nur zu gut erinnerte er sich noch daran, wie sehr ihn alles, was mit Magie zu tun hatte, vor dem Fall der Grenze und seiner Begegnung mit Kahlan verwirrt hatte. Er war nicht mit Magie aufgewachsen, noch immer war sie ihm größtenteils ein Buch mit sieben Siegeln, und obwohl er mit beiden Seiten der Gabe geboren war, wußte er nach wie vor nicht, wie sie sich beherrschen ließ.
    »Ihr müßt wissen«, fuhr er fort, »daß nur einige wenige Menschen Magie - die Gabe - besitzen. Nichtsdestotrotz werden alle Menschen zumindest mit einem Funken der Gabe geboren, auch wenn sie selbst keine Magie wirken können. Bis vor kurzem hielt man diese Menschen noch für nicht mit der Gabe gesegnet. Begreift ihr jetzt? Die mit der Gabe Gesegneten, Zauberer und Hexenmeisterinnen also, können Magie wirken, alle anderen nicht - weshalb sie als nicht mit der Gabe gesegnet gelten.
    Wie sich herausstellte, stimmte dies jedoch nicht uneingeschränkt, denn jeder besitzt bei seiner Geburt einen winzigen Funken der Gabe. Dieser winzige Funke ermöglicht es ihm, mit der Magie in seiner Umgebung in eine Wechselbeziehung zu treten - mit den Dingen und Geschöpfen, die magische Eigenschaften besitzen, aber auch mit den Menschen, die im umfassenderen Sinn mit der Gabe gesegnet sind - denjenigen, die Magie gestalten und beeinflussen können.«
    »In Bandakar gibt es auch Menschen, die Magie besitzen«, meinte einer der Männer. »Echte Magie. Nur wer nie … «
    »Nein«, schnitt Richard ihm das Wort ab. Er wollte unter allen Umständen vermeiden, daß sie den Faden seiner Geschichte aus dem Blick verloren. »Owen hat mir erzählt, was man bei euch unter Magie versteht, aber das ist keine Magie, sondern Aberglauben. Das meine ich nicht. Ich spreche von echter Magie, die in der realen Welt wirklich etwas bewirken kann. Vergeßt, was man euch über Magie beigebracht hat, daß der Glaube angeblich das hervorbringt, woran man glaubt, und daß dies echte Magie sei. Das hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Es ist nichts weiter als die unrealistische Illusion von Magie in der Vorstellung der Menschen.«
    »Und doch ist sie ganz real«, widersprach jemand in respektvollem, aber festem Ton. »Wirklicher als das, was man sieht oder spürt.«
    Richard sah ihn mit strengem Blick an. »Wenn sie tatsächlich so wirklich ist, warum mußtet ihr mir dann ein Gift verabreichen, zusammengemischt von einem Mann, der sein Leben lang mit Kräutern gearbeitet hat? Weil ihr ganz genau wußtet, was wirklich ist! Wenn es um eure ureigenen Interessen geht, um euer Überleben, greift ihr auf das zurück, was real existiert und funktioniert.«
    Der Lord Rahl deutete hinter sich auf Kahlan. »Die Mutter Konfessor besitzt echte Magie. Ihre Magie hat nichts zu tun mit den Flüchen, mit denen man jemanden belegt, und dessen Tod, wenn der Betreffende zehn Jahre später stirbt, auf den Fluch zurückgeführt wird. Sie besitzt echte, auf fundamentale Weise mit dem Tod verbundene Magie, gegen die folglich auch ihr nicht gefeit seid. Wenn sie jemanden mit dieser echten Magie berührt, stirbt er auf der Stelle - und nicht erst in zehn Jahren.«
    Richard baute sich vor den Männern auf und sah ihnen nacheinander fest in die Augen. »Falls jemand nicht glaubt, daß dies echte Magie ist, dann soll er vortreten und sich freiwillig von der sehr realen, tödlichen Kraft der Mutter Konfessor berühren lassen. Dann können die anderen sehen, was geschieht, und sich ihr eigenes Urteil bilden.« Er ließ seinen Blick von einem Gesicht zum nächsten schweifen. »Ist jemand bereit, sich dieser Probe zu unterziehen? Gibt es irgendeinen Magier unter euch, der es ausprobieren

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