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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bekannt vor, doch etwas an ihm stimmte nicht.
    »Nicht!«, rief Zedd Chase zu, als der Hüne nach seiner an der Hüfte baumelnden Axt greifen wollte.
    »Du rührst dich nicht von der Stelle!«, befahl der durch den Schlitz im Zelt getretene Soldat Chase. »Draußen wartet ein Kamerad, der dich bei der geringsten Bewegung mit dem Schwert durchbohrt.«
    Zedd klappte der Unterkiefer runter. »Captain Zimmer?«
    »Selbstverständlich. Ich bin gekommen, um Euch hier herauszuholen.«
    »Aber… aber Euer Haar ist schwarz.«
    Der Captain zeigte ihm sein ansteckendes Lächeln. »Das ist Ruß. Wäre keine gute Idee, sich mitten in Jagangs Feldlager mit blonden Haaren blicken zu lassen. Ich bin gekommen, um Euch zu befreien.«
    Zedd konnte es kaum glauben. »Aber Ihr müßt alle von hier verschwinden. Beeilt Euch, bevor die Sonne untergeht. Verlaßt sofort das Lager.«
    »Habt Ihr noch mehr Männer mitgebracht?«, wandte sich Chase an den Captain.
    »Eine handvoll. Und wer bist du?«
    »Er ist ein alter Freund«, klarte Zedd ihn auf. »So hört doch …«
    In diesem Moment drangen von draußen Schreie und lautes Rufen herein. Captain Zimmer stürzte zur Zeltöffnung, als ein Mann seinen Kopf zum Schlitz herein steckte.
    »Wir haben damit nichts zu tun«, beantwortete er die unausgesprochene Frage des Captain.
    In der Ferne hörte man jemanden laut »Meuchler« brüllen. Im nu war Captain Zimmer hinter Zedd und schob einen Schlüssel in das Schloß seiner Handschellen, die sich mit einem Schnappen lösten; plötzlich hatte Zedd die Hände frei. Der Captain eilte zu Adie hinüber die sich bereits erhoben hatte und ihm den Rücken zudrehte, damit er auch ihre aufschließen konnte.
    »Hört sich so an, als wäre dies unsere Chance«, sagte Rachel. »Nutzen wir das Durcheinander, um euch hier rauszuschaffen.«
    »Der Kopf der Truppe«, konstatierte Chase mit einem Grinsen.
    Kaum waren seine Hände frei, ließ Zedd sich auf die Knie fallen und schloß das Mädchen in seine Arme. Er brachte keinen Laut über die Lippen, doch das war auch nicht nötig. Ihre spindeldürren Arme um seinen Hals zu spüren, allein das war besser als alle Worte.
    »Ich hab dich so vermißt Zedd«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Draußen vor dem Zelt war mittlerweile die Hölle losgebrochen. Befehle wurden gebrüllt, Soldaten liefen durcheinander, und in der Ferne erklang das Klirren von aufeinander prallendem Stahl.
    Die Schwester stürzte zurück ins Zelt, sah, daß Zedd frei war, und jagte augenblicklich einen Energiestoß durch den Ring um seinen Hals. Der Schock warf ihn der Länge nach zu Boden.
    In diesem Moment stürmte hinter Schwester Tahirah eine zweite, deutlich jüngere, blonde Schwester in einem schmutzig braunen Wollkleid ins Zelt. Schwester Tahirah fuhr herum. Die zweite Schwester versetzte ihr einen so harten Schlag, daß sie fast zu Boden gegangen wäre. Ohne zu zögern entfesselte Schwester Tahirah einen Energieblitz, der das Innere des Zeltes mit gleißendem Licht erfüllte. Doch statt die zweite Schwester durch die Zeltöffnung wieder nach draußen zu befördern, wie Zedd erwartet hatte, bewirkte er, daß Schwester Tahirah einen Schrei ausstieß und am Boden zusammenbrach.
    »Hab ich dich!«, knurrte die zweite Schwester und setzte ihr einen Stiefel auf den Nacken, um sie am Boden festzuhalten.
    Zedd blinzelte entgeistert. »Rikka?«
    »Rikka?«, rief auch Captain Zimmer von der anderen Seite des Zeltes. Er schien verdutzt, nicht nur, weil er sie wiedererkannte, sondern vielleicht auch, weil die Mord-Sith ihren Zopf gelöst hatte und ihr blondes Haar jetzt offen trug.
    »Zimmer?« Stirnrunzelnd betrachtete sie sein schwarzes Haar. »Was macht Ihr hier?«
    »Was ich hier mache? Was habt Ihr hier verloren!« Er deutete mit einer Handbewegung auf ihr Kleid. »Und was in aller Welt habt Ihr da an?«
    Rikka setzte ihr typisches, boshaftes Grinsen auf. »Das Kleid einer Schwester.«
    »Einer Schwester?«, mischte Zedd sich ein. »Welcher Schwester?«
    Rikka zuckte die Achseln. »Einer Schwester, die sich nicht so recht von ihrem Kleid trennen mochte und über dieser Geschichte glatt den Kopf verloren hat.« Mit Daumen und Zeigefinger zog sie ihre Unterlippe ein Stück vor. »Seht Ihr? Ihren Ring habe ich mir ebenfalls ausgeborgt. Ich habe den Spalt ein wenig auseinander gebogen und ihn hier befestigt, damit ich einer echten Schwester auch wirklich ähnlich sehe.«
    Rikka riß Schwester Tahirah an den Haaren auf die Beine und stieß sie hinüber

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