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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Saum ihres Kleides und zog ein Messer. Ohne ihre Schritte zu bremsen oder sich auch nur umzusehen, reichte sie es über ihre Schulter. In einer einzigen fließenden Bewegung, und ohne in seiner Vorwärtsbewegung innezuhalten, faßte Chase es an der Spitze und schleuderte es auf den Zahnlosen. Es bohrte sich mit einem dumpfen Geräusch bis zum Heft in seine Stirn.
    Noch während er nach hinten taumelte, reichte Rachel bereits das zweite Messer über ihre Schulter. Chase nahm es entgegen und warf. Als auch der zweite in einer schraubenden Bewegung tot zu Boden sank, traten die übrigen Männer zur Seite und ließen die kleine vorwärts stürmende Gruppe passieren. Tödliche Auseinandersetzungen wie diese waren im Lager der Imperialen Ordnung an der Tagesordnung.
    Elitetruppen oder nicht - die einfachen Soldaten vertrauten auf ihre zahlenmäßige Überlegenheit und waren sich angesichts der schönen Frau in ihrer Mitte sicher, was sie wollten. Schon drängten von allen Seiten Soldaten herbei.
    Zedd riskierte einen kurzen Blick nach hinten. »Jetzt. Runter auf den Boden!«
    Rikka, Chase, Rachel und Zedd warfen sich in den Staub.
    Einen winzigen Augenblick lang verharrte jeder der Umstehenden und starrte überrascht auf sie hinab. Auch die Soldaten, die sie eskortiert hatten, die Waffen für den erwarteten Kampf bereits in den Händen, waren verdutzt stehen geblieben.
    Schwester Tahirah erkannte ihre Chance und schrie: »Hilfe! Diese Leute sind … «
    Die Welt erglühte in einem gleißend grellen Licht.
    Einen Lidschlag später ließ eine krachende Explosion den Boden erzittern. Es folgte eine Wand aus Trümmerteilen, getrieben von dröhnendem Getöse.
    Soldaten wurden in die Luft geschleudert, andere wurden von umherfliegenden Trümmerteilen niedergestreckt. Die Elitetruppen, die ihnen Geleitschutz gegeben hatten, wurden über Zedd hinweg durch die Luft gewirbelt.
    Schwester Tahirah hatte sich im Augenblick des gleißend hellen Lichtblitzes umgedreht. Ein mit unglaublicher Geschwindigkeit heranfliegendes Wagenrad traf sie in Brusthöhe und trennte ihren Körper in zwei Teile. Ohne auch nur abgebremst zu werden, segelte das blutbesudelte Wagenrad weiter, während sich die zerfetzten Überreste der Schwester inmitten der Leichen zahlloser Soldaten über den Boden verteilten.
    Das Grollen der Explosion hinter ihnen war noch nicht verklungen, da erhoben sich in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne die Schreie gräßlich verstümmelter Soldaten.
    Zedd hoffte von ganzem Herzen, daß Adie auf ihrer Flucht nicht zu viel Zeit verloren hatte.
    Chase packte Zedds Gewand an einer Schulter und zog ihn auf die Beine, während er mit seiner anderen Hand Rachel aufsammelte. Rikka packte die andere Schulter von Zedds Gewand und zog ihn nach vorn, bis seine beiden Retter sich schließlich mit ihm zusammen mitten in das Blutbad stürzten.
    »Ihr hättet mich die Schwester zwingen lassen sollen, Euch den Halsring abzunehmen, als wir noch die Gelegenheit hatten«, rief Rikka ihm im Laufen zu.
    »Hätten wir uns die Zeit genommen, waren wir dort hinten von dem Feuerball erfaßt worden.«
    »Vermutlich«, antwortete sie.
    Unter den Soldaten herrschte heilloses Durcheinander. In diesem Chaos fiel niemandem auf, daß die fünf im Begriff waren zu entkommen. Als sie sich hastig einen Weg durch das endlose Feldlager der Imperialen Ordnung bahnten, legte Zedd einen Arm um Rikkas Schulter und nahm sie beiseite.
    »Danke, daß Ihr gekommen seid, um mich zu retten.«
    Sie zeigte ihm ein gerissenes Lächeln. »Ich würde Euch niemals diesen Bestien überlassen - nicht nach allem, was Ihr für uns getan habt. Außerdem hat Lord Rahl Cara, die ihn beschützt; ich bin sicher, er wünscht sich auch für seinen Großvater den Schutz einer Mord-Sith.«
    Zedd hatte sich also nicht getäuscht. Die ganze Welt stand Kopf.
    »In einem Versteck haben wir Pferde sowie ein paar Vorräte untergebracht«, sagte Chase. »Trotzdem sollten wir auf dem Weg aus dem Lager ein zusätzliches Pferd für Rikka mitnehmen.«
    Rachel hatte die Arme um Chases Hals geschlungen und blickte über seine Schulter. Die Stirn in ernste Falten gelegt, meinte sie leise zu Zedd: »Chase ist bedrückt, weil er die meisten seiner Waffen zurücklassen muß.«
    Zedds Blick fiel auf die Streitaxt an seiner Hüfte, das Schwert an seiner anderen und auf die beiden Messer, die er hinten in seinem Gürtel stecken hatte. »Ja, ich sehe ein, daß es einen Mann verdrießlich stimmen kann, wenn

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