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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wäre dir bestimmt zu aufreibend, Zedd - sie würden überall herumtoben und in den Fluren spielen. Es würde dich in den Irrsinn treiben. Außerdem«, fügte er mit einem gespielt finsteren Seitenblick auf Rachel hinzu, »ist eines häßlicher als das andere.«
    »Nun, eine Belastung wäre es zweifellos«, gab Zedd ihm unumwunden Recht, »aber schließlich geht es vornehmlich um den Schutz der Burg. Und dafür ist wohl kaum ein Opfer zu groß.«
    »Was meinst du, Rachel?«, fragte Chase schließlich. »Wie würde es dir gefallen, hier in diesem alten, staubigen Gemäuer bei Zedd zu wohnen?«
    Rachel kam sofort angerannt und schlang ihm ihre Arme ums Bein. »Au ja, bitte. Das wäre einfach prima.«
    Chase seufzte. »Damit wäre die Sache wohl entschieden. Aber du mußt immer schön artig sein und darfst Zedd nicht stören, indem du zu viel Krach machst.«
    »Versprochen«, sagte Rachel. Dann sah sie mit besorgter Miene hoch zu Zedd, »muß Mutter wieder durch diesen engen Tunnel in die Burg hineinkriechen, wie damals?«
    Zedd lachte amüsiert. »Aber nein, diesmal lassen wir sie zur Vordertür herein, wie es sich für eine Dame geziemt.« Er wandte sich an Friedrich. »Was meint Ihr, Grenzposten? Wärt Ihr bereit, Richards Anordnung weiterhin zu befolgen, indem Ihr hier bleibt und bei der Bewachung der Burg helft?«
    Friedrich ließ den geschnitzten Vogel um eine seiner Flügelspitzen kreisen und dachte nach.
    »Vielleicht würde Euch ein Posten als offizieller Vergolder der Burg der Zauberer reizen? Blattgold gibt es hier zur Genüge. Und wenn eines Tages die Einwohner Aydindrils zurückkehren, hättet Ihr auch einen festen Kundenstamm.«
    Friedrich starrte nachdenklich auf den Tisch. »Ich weiß nicht. Dieses eine Abenteuer war ja gut und schön, aber seit dem Tod meiner Frau Althea habe ich ein wenig das Interesse an den Dingen verloren.«
    Zedd nickte verständnisvoll. »Das kann ich Euch nachempfinden. Ich war früher auch verheiratet. Trotzdem, ich glaube, es würde Euch gut tun, für eine Arbeit bezahlt zu werden, die auch gebraucht wird.«
    Friedrichs Miene hellte auf. »Also gut, einverstanden. Ich nehme Euren Posten an, Zauberer.«
    »Gut«, freute sich Chase. »Dann habe ich jemanden, der mir hilft, unartige Kinder ins Verlies zu sperren.«
    Rachel kicherte, als er sie wieder auf dem Boden absetzte.
    Chase schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Nun, Friedrich, ich denke, als künftige Burgwächter sollten wir uns jetzt vielleicht mit dem einen oder anderen Rundgang davon überzeugen, daß hier alles sicher ist. Bei der Größe des Gemäuers wird Rikka ein wenig Unterstützung sicherlich gelegen kommen.«
    »Gebt nur Acht auf die Schilde«, ermahnte Zedd die beiden, als sie bereits auf dem Weg zur Tür waren.
    Kaum waren die beiden Männer gegangen, holte Rachel ihm zum Rest des Eintopfes einen weiteren Zwieback.
    »Wenn wir hier wohnen, werden wir dir zuliebe auch ganz leise sein, Zedd.«
    »Ach, weißt du, Rachel, die Burg ist riesengroß. Ich glaube, es würde mich kaum stören, wenn du mit deinen Geschwistern hier ein wenig spielen würdest.«
    »Wirklich?«
    Zedd holte den lederbezogenen Ball mit den verblichenen blauen und rosa Zick-Zack-Linien aus seiner Tasche hervor und legte ihn auf den Tisch.
    Rachel bekam vor Überraschung leuchtende Augen.
    »Diesen alten Ball hier habe ich gefunden«, sagte er und deutete mit dem Zwieback darauf. »Ich denke, ihm wäre sehr viel wohler zumute, wenn er jemanden hätte, der mit ihm spielt. Was meinst du, würden du und deine Geschwister wohl mit ihm spielen wollen, wenn ihr hier wohnt? Ihr könntet ihn nach Herzenslust durch die Flure springen lassen.«
    Vor Staunen klappte ihr Mund auf. »Wirklich, Zedd?« Ihr Gesichtsausdruck entlockte Zedd ein Schmunzeln. »Ja, wirklich.«

66
    Drei Tage hatte es gedauert, doch nun war Richard endlich von den Nachwirkungen des Gifts genesen. Seine Gabe hatte nicht nur Kahlan, sondern auch ihn im letzten Augenblick gerettet.
    Richard blickte das weite Tal jenseits der Stadt hinauf. Zahlreiche Ortsbewohner waren auf den Beinen, um ihre Felder zu bestellen oder ihre Tiere zu versorgen; sie waren auf dem besten Weg, zu ihrem alten Leben zurückzukehren. Er konnte es kaum erwarten, diesen Ort endlich hinter sich zu lassen und es ihnen gleichzutun. Der Aufenthalt hier hatte sie von wichtigen Dingen abgehalten, von Menschen fern gehalten, die dringend ihre Hilfe benötigten.
    Doch vermutlich war der Aufenthalt hier nicht

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