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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Kahlan ihm reichte, und nahm einen kräftigen Zug. Cara sah fragend zu ihm hoch.
    Jennsen kam seiner Antwort zuvor. »Die glatten Felsflächen werden vom Wind freigeweht. Die auf den freien Stellen verteilten Steinchen sollten verhindern, daß sich jemand im Dunkeln unbemerkt an uns heranschleichen kann. Ihr Knirschen würde ihn verraten, sobald er auf sie tritt.«
    Cara runzelte die Stirn und sah ihn fragend an. »Ist das wahr?«
    Er reichte ihr achselzuckend seinen Wasserschlauch, damit sie ihren nicht unter ihrem Wüstengewand hervorholen mußte. »Es war nur eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme, falls sich jemand in der Nähe herumtreibt, der nicht genügend Vorsicht walten läßt. Manchmal lassen sich Menschen mit den einfachsten Dingen überrumpeln, die ihnen schließlich zum Verhängnis werden.«
    »Aber nicht du«, sagte Jennsen und streifte den Gurt des Wasserschlauchs wieder über die Schulter. »Du denkst sogar an die einfachsten Dinge.«
    Richard lachte amüsiert. »Du täuschst dich, Jennsen, wenn du glaubst, ich mache keine Fehler. Zum einen ist es gefährlich, jemanden, der einem Übles will, für dumm zu halten, andererseits kann es nicht schaden, ein paar Steinchen auszustreuen - falls tatsächlich jemand glaubt, sich unbemerkt im Dunkeln anschleichen zu können.«
    Alle Amüsiertheit legte sich, als er zum westlichen Horizont hinübersah, wo die ersten Sterne noch immer auf sich warten ließen. »Nur fürchte ich, gegen jemanden, der uns vom dunklen Nachthimmel aus beobachtet, werden uns die Steinchen nicht viel nützen.« Als er sich wieder Jennsen zuwandte, hellte seine Miene sich auf, so als fiele ihm erst wieder ein, daß er mit ihr gesprochen hatte. »Indes, jedem unterlaufen Fehler.«
    Cara wischte sich ein paar Wassertropfen von ihren verschmitzt lächelnden Lippen, als sie Richard seinen Wasserschlauch zurückgab. »Lord Rahl macht laufend Fehler, und mit besonderer Vorliebe die vermeidbaren. Deswegen braucht er ja auch mich.« »Ach ja, ist das wahr, Madame Unfehlbar?«, meinte Richard tadelnd und riß ihr verärgert den Wasserschlauch aus den Händen. »Wärt Ihr nicht gar so versessen darauf gewesen, mir allen Ärger vom Leib zu halten, würden wir jetzt vermutlich nicht von schwarz gezeichneten Riesenkrähen verfolgt.«
    »Was hätte ich denn tun sollen?«, sprudelte Cara hervor. »Ich wollte doch nur helfen - und Euch beschützen.« Ihr Lächeln war verflogen.
    Richard seufzte. »Ja, ich weiß«, meinte er dann begütigend. »Wir werden uns etwas einfallen lassen.«
    »Und welchen Fehler hast du gemacht, Cara?«, fragte Jennsen.
    Statt verärgert auf die Frage zu reagieren, und vielleicht auch, weil sie aus aufrichtigem Interesse gestellt worden war, beantwortete Cara sie ruhig und unumwunden. »Es hat etwas mit dem kleinen Problem zu tun, von dem wir eben sprachen.«
    »Ihr meint, es geht um diesen Gegenstand, den ich berühren soll?«
    Im Schein der dünnen Mondsichel konnte Kahlan deutlich sehen, wie Caras Miene sich wieder verfinsterte. »Und zwar je eher, desto besser.«
    Richard strich sich mit den Fingern über die Stirn. »Also, ich bin mir dessen nicht so sicher.«
    Auch Kahlan fand, daß Cara es sich mit ihrer Idee ein wenig einfach machte.
    Cara warf die Arme in die Luft. »Aber Lord Rahl, wir können es doch nicht einfach … «
    »Schlagen wir erst einmal das Lager auf ehe es vollends dunkel wird«, ordnete Richard mit ruhiger Stimme an. »Im Augenblick brauchen wir vor allem etwas zu essen und ein wenig Schlaf.«
    Ausnahmsweise sah Cara den Sinn seines Befehls ein und verzichtete darauf zu widersprechen. Vorhin, als Richard allein losgezogen war, um die Gegend zu erkunden, hatte sie Kahlan anvertraut, daß sie sich Sorgen wegen Richards erschöpften Aussehens mache, und vorgeschlagen, da genügend andere da waren, ihn diese Nacht nicht zu seiner Wachschicht zu wecken.

3
    In der unermeßlichen Weite der vollkommen stillen Nacht konnte Kahlan deutlich hören, wie Friedrich, ein Stück seitab, mit sanfter Stimme zu den Pferden sprach. Jedes Mal, wenn er bei seiner Arbeit, die Pferde zu versorgen und für die Nacht anzupflocken, an einem Tier vorüberkam, tätschelte er dessen Schulter und strich mit der Hand über seine Flanke. Jetzt da die endlose Weite außerhalb des Lagers von der Dunkelheit verhüllt wurde, ließen die vertrauten Handgriffe bei der Versorgung der Tiere die unbekannte Umgebung etwas weniger bedrohlich erscheinen.
    Friedrich war ein älterer,

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