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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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nicht“, flüstert Metáfora. „Wenn ich Angst hätte, wäre ich nicht hier.“
    Sie nimmt ihren Rucksack ab und schiebt ihn durch das Loch. Dann kriecht sie in den Tunnel, genau wie Hinkebein es uns vorgemacht hat. Sombra und ich sehen uns ängstlich an. Kurz darauf ruft Hinkebein wieder: „Der Nächste!“
    „Jetzt du, Sombra“, sage ich.
    „Ich würde lieber als Letzter reingehen“, antwortet er.
    „Das ist am gefährlichsten“, warne ich. „Ich werde der Letzte sein … Keine Diskussion!“
    „Na gut“, willigt Sombra ein, als er sieht, dass es keinen Zweck hat zu streiten. „Dann also ich.“
    Sombra verschwindet in dem Tunnel wie Metáfora und Hinkebein vor ihm. Offenbar ist der schmale Gang relativ sicher. Das beruhigt mich. Wenig später blinkt das Licht auf der anderen Seite dreimal auf.
    „Du kannst kommen, Arturo!“, ruft Hinkebein. „Aber vorsichtig!“
    Ich lege mich auf den Bauch und krieche in das Loch. Meinen Rucksack schiebe ich vor mir her. Der Tunnel wird durch dicke Eisenträger abgestützt. Das war bestimmt Hinkebein bei seinen früheren Besuchen. Die Arbeit eines Profis. Es ist ein komisches Gefühl, unter Tonnen von Steinen, die jeden Moment einstürzen können, hindurchzukriechen. Ich bin mir bewusst, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen etwas passieren könnte.
    Ich strecke meinen Kopf durch das Loch auf der anderen Seite. Hinkebein grinst mich an.
    „Da bist du ja, mein Junge! Du hast es geschafft, entspann dich!“
    Er hilft mir, aus dem Loch zu klettern. Sombra und Metáfora stehen ein paar Meter entfernt.
    Jetzt erkenne ich die Stelle wieder. Genau hier haben wir beschlossen, nicht mehr weiterzugehen. Gut, dass wir die Tür entdeckt haben, die in die unterirdischen Gänge des Palastes führt. So sind wir auf den Hof unserer Schule gelangt. Sicher, wir haben Glück gehabt, aber fest steht auch, dass Sombra uns eine große Hilfe war. In jener Nacht hat er uns erzählt, dass er mehr über die Stiftung weiß, als wir gedacht haben. Er kennt den Palast von Arquimia in- und auswendig. Es war eine gute Idee, ihn heute auf unsere Expedition mitzunehmen.
    „Und was jetzt?“, fragt Metáfora. „Was tun wir jetzt?“
    „Jetzt werden wir versuchen, bis zur Transversalmauer vorzudringen, und dann sehen wir weiter“, sagt Hinkebein.
    „Aber die Mauer versperrt uns doch den Weg“, erinnere ich ihn. „Da geht’s nicht weiter.“
    „Doch, du wirst schon sehen“, versichert Hinkebein. „Ganz bestimmt.“
    Wir gehen durch einen langen Korridor, der in einen Raum des Palastes mündet. Die Luft ist abgestanden, es riecht muffig, nach Feuchtigkeit und Staub. Einige Bereiche wurden durch die heftige Explosion verschüttet.
    „Man müsste diesen Teil frei räumen, wenn es so weit ist“, sagt Hinkebein.
    „Und wann ist es so weit?“, fragt Metáfora.
    „Wenn wir erst einmal frei darüber verfügen können“, antwortet unser Archäologe. „Ihr könntet dann die Ausgrabungen leiten.“
    „Ich glaube nicht, dass uns die Stadt die Erlaubnis dazu erteilt“, sagt Sombra. „Die vom Denkmalschutz werden uns den Palast nicht überlassen. Er ist zu wertvoll. Ein wahrer Schatz von großem archäologischem und kunsthistorischem Wert.“
    „Man darf niemals aufgeben“, entgegne ich. „Man hat mir schon meinen Namen genommen. Ich werde nicht zulassen, dass man mir auch noch Arquimia raubt! Im Grunde gehört der Palast mir.“
    „Vor allem, wenn sich herausstellt, dass du der wahre König von Férenix bist“, fügt Metáfora hinzu. „Nur der König hat das Recht zu bestimmen, was mit diesem Palast geschehen soll.“
    „Arquimia muss ein mächtiges Königreich gewesen sein“, bemerkt Hinkebein. „Anscheinend hatte man ehrgeizige Pläne.“
    Wir stehen vor der Transversalmauer, die uns wie beim letzten Mal den Weg versperrt. Hinkebein tastet die Steine ab.
    „Ich habe lange darüber nachgedacht“, sagt er, „und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Mauern ein Dreieck bilden. Es muss dafür eine Erklärung geben. So ein Fall ist mir noch nie untergekommen. Ich habe keine Ahnung, warum die Mauer so angeordnet ist.“
    „Vielleicht eine Schutzmaßnahme“, sagt Metáfora. „Eine Art Zufluchtsort. So was wird auch heute noch gebaut.“
    „Es könnte sich auch um ein Symbol handeln“, vermute ich. „Symbole hatten im Mittelalter eine große Bedeutung.“
    „Das leuchtet mir schon eher ein“, sagt Hinkebein. „So ein Dreieck erscheint häufig auf den verschiedensten

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