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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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wälzt sich aus dem Sessel und geht hinein.
    „Was ist denn los?“, fragt sie irritiert. „Warum seid ihr so nervös?“
    „Du musst herausfinden, wer eine Millionenbürgschaft hinterlegt hat, um die Stiftung zu retten und Del Hierros Bank auszuschalten! Wir wollen wissen, wer die Absicht hat, die Stiftung zu übernehmen.“
    „Das muss ein Witz sein. Niemand kann ein Interesse daran haben, die Stiftung zu kaufen“, erwidert Escoria. „Ihr einziger Schatz liegt hier bei mir: die Bücher! Der Rest ist doch nichts als Schrott!“
    „Irgendjemand interessiert sich aber dafür“, versichere ich. „Jemand, der sehr reich ist … und mächtig.“
    „Bestimmt irgendwelche Immobilienhaie“, vermutet sie. „ Die sind scharf auf das Grundstück, weil sie ein Bürogebäude oder Luxusapartments darauf bauen wollen. Glaubt mir.“
    „Wenn das so einfach wäre“, seufze ich. „aber ich fürchte, da gibt es noch einen anderen Grund. Stromber hat ein Kaufangebot für den Namen Adragón bekommen. Da muss also noch mehr dahinterstecken.“
    Escoria setzt sich vor ihren Supercomputer, stellt ihn an und geht ins Internet.
    „Mal sehen, was das Web uns zu sagen hat. Am besten, wir gehen erst mal auf … Aber dafür muss ich den Code knacken … Wollt ihr nicht einen kleinen Spaziergang machen, he? Was ich hier tue, ist nicht gerade legal …“
    „Gut, hauen wir ab“, schlägt Hinkebein vor. „Wir sind gleich wieder da.“
    „Ich würde lieber einen Blick auf die Bücher werfen“, sage ich, „mal schauen, in welchem Zustand sie sind. Ihr habt doch nichts dagegen, oder?“
    „Nein, ich bleib dann so lange auf dem Hof“, sagt Hinkebein. „Hab sowieso keine Lust, spazieren zu gehen.“
    Ich gehe die Treppe hinauf. Im ersten Stock stapeln sich die Bücher. Mir sträuben sich die Haare, als ich sie so da liegen sehe, so einsam und verlassen, einfach auf dem Boden und nicht ordentlich in ihren Regalen. Als wären es Joghurtbecher! Wenn mein Vater sie so sähe, würde es ihm in der Seele wehtun. Und auch Sombra würde der Anblick ganz krank machen.
    Einige Exemplare sind neben den Stapel gefallen. Ich lege sie zurück, staube sie ab. Durch eine zerbrochene Fensterscheibe schneit es herein. Wenn das so weitergeht, werden die Bücher bald nur noch ein Haufen feuchtes Papier sein. Wir müssen sie sofort ins Kloster bringen, unbedingt! Auch wenn es sehr freundlich von Escoria war, die Bücher für uns aufzubewahren, war das keine gute Idee.
    Ich nehme ein Brett und stelle es vor die kaputte Scheibe. Keine perfekte Lösung, aber jedenfalls bietet das unseren Büchern ein wenig mehr Schutz.
    Als ich gerade wieder hinuntergehen will, sehe ich, dass einige Bücher sich bewegen, so als wollten sie mir etwas sagen. Jetzt fliegen ein paar von ihnen auf und lassen sich neben mir nieder. Wollen sie beschützt werden? Oder wollen sie mir nur ihre Dankbarkeit zeigen?
    Sie tun mir unendlich leid.
    Nachdem ich mich eine Weile an der Gesellschaft meiner Freunde und Verbündeten erfreut habe, gehe ich wieder hinunter in Escorias „Arbeitszimmer“.
    „Komm rein, Arturo“, sagt Hinkebein. „Escoria ist fündig geworden.“
    „Nur vage Vermutungen“, brummt unsere Freundin. „Aber wie es aussieht, handelt es sich um Leute, die Druck machen wollen. Anscheinend stehen sie in Kontakt mit …“
    „Mit wem?“, frage ich ungeduldig.
    „Mit gewissen Kreisen, die etwas mit der Geschichte von Férenix zu tun haben. Leute, die sich mit der Stadt identifizieren. Einflussreiche Leute, die möglicherweise Kontakt zum Stadtrat haben … oder zur Regierung.“
    „Was erzählst du da? Übertreibst du da nicht ein wenig?“
    „Keineswegs! Es handelt sich um eine Gruppe von Leuten, die den Sinn für das historische Férenix wiederbeleben wollen. Ihr Ziel ist es, die bedeutende Geschichte unseres kleinen Landes ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.“
    „Und warum wollen sie die Stiftung übernehmen?“
    „Um das, was sich darunter befindet, in ihren Besitz zu bringen!“, ereifert sich Hinkebein. „Bestimmt haben sie von unseren Entdeckungen gehört!“
    „Unmöglich! Wir haben niemandem etwas davon erzählt“, versichere ich.
    „Dann verrate mir mal, was sie mit der Stiftung anfangen wollen“, entgegnet er.
    „Eine Monarchie errichten!“, ruft Escoria. „Deswegen haben sie so viel Geld investiert.“
    „Das ist doch dummes Zeug!“, widerspreche ich. „Um eine Monarchie zu errichten, braucht man einen König, und den haben sie

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