Das Reich des Lichts
Königreich willkommen heißen zu dürfen.“
Daraufhin umarmten sich Arturo, Crispín und Alexia aufs Innigste.
XX
R ÜCKKEHR INS L EBEN
M IR IST SCHWINDLIG. Um mich herum dreht sich alles. Ich schwitze und habe Schüttelfrost. Metáfora liegt neben mir. Die anderen sind auch da. Wie ich hierhergekommen bin, weiß ich nicht.
„Metáfora, Schatz, ist alles in Ordnung mit dir?“
Es ist Normas Stimme.
„Hörst du mich, Kind?“
„Ja, Mama“, antwortet Metáfora.
„Kannst du mich sehen?“
„Ja, Mama, ich sehe dich, und ich höre dich.“
Das bedeutet, dass Metáfora lebt!
Ich öffne die Augen und versuche, mich zurechtzufinden.
Ich heiße Arturo Adragón. Ich war im Abgrund des Todes und habe Metáfora in die Welt der Lebenden zurückgeholt.
„Sie ist von den Toten auferstanden!“, ruft Norma. „Sie ist ins Leben zurückgekehrt!“
„Nein, sie war nicht tot“, korrigiert sie mein Vater. „Sie hat im Koma gelegen. Mahania hat sie geheilt.“
„Aber sie hat aufgehört zu atmen!“, widerspricht Norma.
„Du irrst dich, Liebling“, sagt Papa. „Metáfora war nicht tot. Möglicherweise hat sie einen Schock erlitten wegen der Schusswunde, aber tot war sie nicht.“
„Señor Adragón hat recht“, mischt sich Mahania ein. „Metáfora hat die ganze Zeit über gelebt.“
„Aber ich bin sicher, dass ihr Herz ausgesetzt hat!“, ruft Norma.
Langsam kann ich wieder Farben und Formen unterscheiden. Ich habe das Gefühl, sehr weit weg gewesen zu sein.
„Was ist los?“, frage ich. „Was ist passiert? Wie geht es Metáfora?“
„Sie lebt!“, ruft Norma. „Sie ist wiederauferstanden!“
Norma umarmt Metáfora und bricht in Tränen aus. Die Freude darüber, dass ihre Tochter lebt, raubt ihr fast den Verstand.
„Kind! Metáfora!“, schluchzt sie. „Du bist zu mir zurückgekommen! Zum zweiten Mal!“
Sie bezieht sich auf das erste Mal, als Metáfora sehr krank war und beinahe gestorben wäre und ihr Vater sie gerettet hat.
„Warum bin ich nur wieder hierher zurückgekehrt, verdammt noch mal!“, flucht mein Vater, außer sich darüber, dass Metáfora um ein Haar gestorben wäre. „Warum muss der Tod immer ausgerechnet da sein, wo ich bin? Kann er sich nicht einen anderen aussuchen?“
„Beruhige dich, Papa“, sage ich zu ihm. „Wir sind noch mal mit dem Schrecken davongekommen. Es ist alles vorbei!“
„Ich soll mich beruhigen?“, schreit mein Vater mich fast hysterisch an. „Ich kann nicht mehr! Hier, an diesem Ort, ist deine Mutter gestorben, und jetzt hätte es beinahe auch Metáfora erwischt! Farael ist verwundet! … Dieser verfluchte Adragón!“
„Was sagst du da, Papa? Was hat Adragón damit zu tun?“
„Er hat unser Leben ruiniert! Mein Vater hat wegen ihm den Verstand verloren, und du …“
„Ich? Was ist mit mir?“
„Du bist ins Visier von Leuten geraten, die dich töten wollen! Und das nur wegen diesem Scheißdrachen! Sie werden dich umbringen!“
„Bitte, red nicht so!“, ermahnt ihn Norma. „Jetzt ist nicht der rechte Augenblick, über so was zu diskutieren. Wir müssen uns um Metáfora und Farael kümmern!“
„Aber das ist die Wahrheit! Die reine Wahrheit!“, schreit mein Vater sie an. „Verfluchter Adragón!“
Alle schweigen betreten. Papa ist völlig außer sich. Egal, was wir sagen, wir würden ihn nur noch mehr in Rage bringen. Also ist es besser abzuwarten, bis er sich wieder beruhigt hat. Später können wir die Sache immer noch klären. Wichtig ist jetzt nur, dass Metáfora lebt.
„Morgen reisen wir ab und kommen nie mehr wieder hierher zurück!“, ruft Papa. „Nie mehr!“
Ich gehe hinüber in den Raum, wo man Farael auf ein Lager gebettet hat. Mohamed säubert seine Wunde, die zu bluten aufgehört hat.
„Wie geht es ihm?“, frage ich.
„Nur ein Streifschuss“, sagt Farael. „Aber es tut furchtbar weh.“
„Kein Angst, das kriegen wir schon hin“, versichert ihm Mohamed. „Wir bringen dich erst mal nach Hause, dann wirst du schnell wieder auf die Beine kommen.“
Jetzt, da die Banditen abgehauen sind, haben wir endlich ein wenig Ruhe und können uns um die Verwundeten kümmern. Ich glaube, mein Vater hat recht: An diesem Ort geht der Tod um. Hoffentlich sind wir bald weg.
***
D IE N ACHT IST ruhig, Mond und Sterne leuchten am Firmament. Ich gehe hinüber zu Metáforas Zelt. Bestimmt schläft sie schon. Ich will mich nur vergewissern, dass alles in Ordnung ist.
„Hallo, Arturo“, flüstert sie, als ich mich
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