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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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über sie beuge.
    „Hallo, Metáfora! Du schläfst noch nicht?“
    „Ich kann nicht. Die Nacht ist so schön!“
    „Geht es dir gut? Hast du Schmerzen?“
    „Es geht mir schon besser … viel besser“, sagt sie und schenkt mir ein schwaches Lächeln.
    „Du hast uns einen Riesenschrecken eingejagt! Aber du lebst, das ist die Hauptsache.“
    „Die Kugel hat mich voll erwischt, ich muss ohnmächtig geworden sein.“
    „Ich hatte schon gedacht, du seist tot.“
    „Mir war, als wäre ich in ein tiefes Loch gefallen. Es war schrecklich.“
    Sie schweigt eine Weile, in Gedanken versunken. Dann fügt sie hinzu:
    „Ich hatte einen Traum. Er war so intensiv, fast real! Sogar jetzt noch bin ich mir nicht sicher, ob ich das alles nur geträumt habe.“
    „War es so heftig?“
    „Ja, du warst auch da.“
    „Was für eine Ehre! Erzählst du es mir?“, bitte ich.
    „Ja, aber ich warne dich, es ist sehr seltsam.“
    „Um so besser! Je seltsamer, desto interessanter.“
    „Also, hör zu … Ich war plötzlich an einem sehr dunklen Ort. Um mich herum viele Menschen, die ich überhaupt nicht kannte. Ich habe darauf gewartet, dass ich eine Brücke überqueren durfte … Dann bist du gekommen und hast mich fortgezogen. Besser gesagt, du hast mich da rausgeholt und nach Hause gebracht.“
    Ich weiß nicht, ob ich etwas dazu sagen soll.
    „Es war wunderbar“, fügt sie hinzu. „Ich habe mich so sicher gefühlt an deiner Seite. Du weißt ja, wie das in Träumen ist …“
    „Du warst im Abgrund des Todes“, sage ich. „Ich bin dorthin gegangen, um dich zurückzuholen.“
    „Was? Was hast du gesagt?“
    „Ich dachte, du seist tot, also bin ich in den Abgrund des Todes hinabgestiegen und habe dich gesucht. Ich habe dich gefunden und zu deiner Mutter zurückgebracht.“
    „Hast du das geträumt?“
    „Klar habe ich das geträumt!“
    „Dann hatten wir denselben Traum und haben uns dort getroffen. Das ist schön!“
    „Na ja, ein Traum eben.“
    „Egal“, sagt sie, „ich finde es wunderbar, dass du dich in den Abgrund des Todes getraut hast, um mich zu retten. Mir gefällt der Gedanke, dass du meinetwegen so etwas riskierst. Du bist ein Held, und deswegen liebe ich dich. Ich werde dich nie verlassen!“
    „Für dich würde ich überall hingehen, auch im wirklichen Leben, das schwöre ich dir! Nichts kann mich von dir trennen, nicht einmal der Tod.“
    Sie richtet sich auf, schlingt die Arme um mich und küsst mich auf den Mund.
    „Nichts kann uns trennen … Ich werde es nicht zulassen, dass die Männer, von denen dein Vater spricht, dir etwas tun.“
    „Wir gehen zurück nach Férenix und kämpfen für eine bessere und gerechtere Welt. Und Adragón wird uns dabei helfen. Ja, das machen wir!“
    „Ja, das machen wir. Gemeinsam!“

XXI
    D ER P ALAST VON A RQUIMIA
    D ER B AU DES Palastes schritt zügig voran. Die Außenmauern waren hochgezogen, das Hauptgebäude stand kurz vor seiner Fertigstellung. Die Arbeiten wurden fachmännisch geleitet, und niemand hatte bemerkt, dass Arquimaes und Arquitamius mit ihrer Magie entscheidend zum Gelingen des Projektes beigetragen hatten. Nicht einmal dem Architekten Andronio war es aufgefallen, dass seinen Plänen ein paar Striche hinzugefügt worden waren, die nicht von ihm stammten.
    Der gesamte Komplex war um die ehemalige Abtei von Ambrosia und den Hauptturm herum gebaut worden. Nach Abschluss der Arbeiten würde von den Klosterruinen nichts mehr zu sehen sein. Auf diese Weise war das Geheimnis des Zugangs zur Grotte bestens geschützt. Niemand würde in den Tunnel eindringen können, der in die Höhle des Schwarzen Drachen führte.
    Rund um die Außenmauern hatte man begonnen, Gebäude aus Stein zu errichten. Es waren stabile Bauten, die, wie der Architekt versicherte, der Zeit widerstehen würden. Alles schien darauf hinzudeuten, dass Arquimia ein wohlhabendes, sicheres Königreich sein würde.
    Jetzt blieb nur noch, die Krönung des Königs vorzubereiten. Es sollte ein ganz besonderes Ereignis werden.
    „Zuerst wird Hochzeit gefeiert“, sagte Arquitamius, der zusammen mit Arquimaes einen präzisen Plan ausgearbeitet hatte, um den Erfolg des Festes zu garantieren. „Wenn Émedi dich dann zum König krönt, wird Alexia die legitime Königin sein.“
    „Du kniest vor ihr nieder und bleibst während ihrer gesamten Ansprache knien“, erklärte Arquimaes seinem ehemaligen Schüler. „Erst wenn sie dir die Krone aufgesetzt hat, darfst du dich erheben. Dann wird die

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