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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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lange geträumt haben“, sagte er mit freudig erregter Stimme. „Endlich geht unser Traum in Erfüllung!“
    „Wir mussten einen langen Weg zurücklegen“, antwortete Arquimaes. „Aber jetzt haben wir unser Ziel erreicht.“
    „Tausend Jahre sind eine lange Zeit, mein Freund“, pflichtete Arquitamius ihm bei.
    „Aber das Warten hat sich gelohnt“, erwiderte Arquimaes.
    „Mein Herz fließt über vor Glück“, sagte Émedi gerührt. „Zu sehen, wie mein Sohn zum König von Arquimia gekrönt wird, ist das schönste Geschenk, welches das Leben für mich bereithält.“
    „Dir gebührt die Ehre, die Mutter des neuen Königs zu sein“, sagte Arquitamius. „Nach allem, was du erlitten hast, verdienst du es mehr als irgendjemand sonst.“
    Die Erinnerung an die Leiden, unter denen sie Arturo zur Welt gebracht hatte, ließ die Königin verstummen. Jene tragische Nacht war ihrem Gedächtnis für immer eingegraben, und es genügte ein Wort, um die bittere Erinnerung daran wieder aufleben zu lassen. Ein Kind tot zur Welt zu bringen ist das Schlimmste, was einer Mutter geschehen kann.
    Plötzlich schmetterten die Hörner ihre Fanfare, und alle wendeten erwartungsvoll den Kopf zum königlichen Zelt, das von einem Bataillon der Schwarzen Armee bewacht wurde.
    Die Eingangsplane wurde zurückgeschlagen, und ein Ritter in glänzender Rüstung mit dem Drachensymbol auf der Brust trat vor das Zelt.
    „Das ist Crispín!“, rief Forester. „Mein Sohn!“
    Armadia, die neben ihm auf der Tribüne saß, drückte zärtlich seine Hand.
    „Ein prächtiger Junge“, sagte sie, „und ein würdiger Ritter!“
    Hinter Crispín traten Leónidas und andere hochrangige Offiziere aus dem Zelt. Und dann kamen, hoch zu Ross und eskortiert von mehreren Soldaten, Arturo Adragón und Alexia.
    „Hier haben wir unseren ersten Schwertkampf ausgetragen“, flüsterte die Prinzessin. „Ich glaube, ich habe dich damals besiegt.“
    „Vor allem hast du mein Herz besiegt“, erwiderte Arturo. „Du hast mich verhext, und seither hat mich nichts von dir trennen können.“
    Unter den bewundernden Blicken und dem Beifall der Menge ritten sie feierlich über den großen Platz von Ambrosia. Ihnen allen würde diese prachtvolle Zeremonie lange Zeit in Erinnerung bleiben.
    Arquimaes und Émedi erhoben sich von ihren Plätzen, um Arturo und Alexia zu begrüßen. Crispín, Leónidas und die anderen Ritter standen Spalier, während zwei Knappen die Zügel hielten und das Königspaar vom Pferd stieg.
    Ein Kinderchor sang, dirigiert von einem ambrosianischen Mönch, ein Willkommenslied zur Begrüßung. Zwei Diener öffneten mehrere Käfige und ließen Dutzende weißer Tauben frei, die sich in den Himmel erhoben. Sie symbolisierten die Freiheit, das Hauptziel des neuen Königreiches.
    ***
    V ON N EID UND Rachsucht zerfressen, beobachteten Morfidio und Escorpio die Zeremonie. Sie hatten sich, als einfache Bauern verkleidet, unter die Menge gemischt. Hier waren sie vor Überwachung und Kontrollen sicher.
    „Das ist zu viel für mich!“, raunte Morfidio seinem Komplizen zu. „Ich ertrage es nicht! Verfluchter Adragón! Verfluchte Alchemisten!“
    „Wir müssen sie auslöschen, Herr“, antwortete Escorpio. „Arquimaes ist schuld an unserem Unglück. Er hat uns aus seinem Land verjagt und seinem Sohn alle Macht übertragen. Sie verachten uns. Wir sind für sie nichts als Abschaum.“
    „Ich werde sie und ihre Träume ausrotten“, sagte der Graf. „Aber dafür brauche ich dieses verdammte Geheimnis der Unsterblichkeit! Sobald ich es habe, werde ich Arquimia niederbrennen. Kein Stein soll auf dem anderen bleiben!“
    Escorpio hielt den Blick starr auf Arturo gerichtet, auf ihn und seine Eltern, die ihn mehr als ihr eigenes Leben liebten. Neid fraß seine Seele auf. Nie würde er von einem Vater und einer Mutter geliebt werden. Nie würde er das bekommen, was Arturo bekam. Ihm, Escorpio, hätte Arturos Platz gebührt! Arquimaes war an allem schuld, und er sollte als Erster dafür büßen! Morfidio spielte dabei keine Rolle, und auch die Belohnung war ihm egal. Was wollte er mit einem Schloss, wenn er keine Rache üben konnte?
    Heftiger denn je verspürte Morfidio den unbezwingbaren Wunsch in sich aufsteigen, Arquimaes zu töten. Und dieser Wunsch war so unbeherrschbar wie die glühend heiße Lava, die von einem Vulkan ausgespien wird. Er wusste, dass er nichts dagegen tun konnte. Nichts würde ihn daran hindern können, diesen verdammten Alchemisten zur

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