Das Reich des Lichts
werde, du Rotznase! Ironie des Schicksals, findest du nicht auch?“
„Das Schwert ist so falsch wie du!“, schreie ich ihn an. „Du Hochstapler!“
„Der Hochstapler bist du!“, knurrt er. „Du bist ein Niemand!“
„Ich bin Arturo Adragón, der zukünftige König von Férenix!“
Stromber durchbohrt mich mit seinem Blick. Ich bleibe auf der Hut, mein Atem geht schneller. Er steht jetzt noch weiter rechts, und ich ahne, dass er gleich angreifen wird.
„Du bist verloren, Arturo!“, donnert er mit Grabesstimme. „Gegen mich bist du machtlos!“
„Ich habe keine Angst vor dir, Stromber!“, entgegne ich standfest, um mir selbst Mut zu machen. „Du kannst mich nicht töten!“
„Wie naiv! Du bist eine leichte Beute für mich … Stirb, Arturo!“, ruft er plötzlich und stürzt sich auf mich.
Meine Arme bilden eine Mauer, die ihn von mir fernhalten soll. Doch er hat Kräfte wie ein Stier. Er ist unbesiegbar!, schießt es mir durch den Kopf. Ich weiß nicht, wie lange ich ihm noch standhalten kann. Der Sand unter meinen Füßen knirscht … Plötzlich merke ich, dass sich mein Schwert genauso schnell wie seines bewegt. Die entscheidende Phase des Kampfes hat begonnen!
„Gib auf, Stromber!“, schreie ich. „Du wirst dein Ziel nie erreichen!“
„Mein Ziel? Was weißt du denn davon?“
„Ich weiß, dass du die Stiftung in deinen Besitz bringen willst“, antworte ich. „Aber es wird dir nicht gelingen!“
„Du hast etwas vergessen“, sagt er lachend. „Ich will König werden! König von Férenix! Das ist mein Ziel! Geld habe ich genug, jetzt will ich König werden. Und ich werde es schaffen!“
„Du bist verrückt, Stromber! Du wirst meinen Platz niemals einnehmen!“
„Bald ist der Thron von Férenix frei, Arturo“, sagt er drohend. „Und ich werde ihn besteigen!“
„Niemals! Adragón ist auf meiner Seite!“
„Dein Ende ist gekommen!“, ruft Stromber, bevor er mit ungeheurer Kraft zuschlägt. „Leb wohl!“
Ich kann gerade noch rechtzeitig zur Seite springen. Die Klinge seines Schwertes trifft einen Felsen und haut ihn in Stücke. Ohne Zeit zu verlieren, holt er zu einem erneuten Schlag aus, dem ich nur mit größter Mühe ausweichen kann. Jetzt bin ich sicher, dass er die vergangenen Wochen genutzt hat, um zu trainieren.
„Wie du siehst, habe ich wieder Kraft in meinem Arm“, prahlt er.
„Ich habe ihn dir schon einmal abgeschlagen, und ich werde es jetzt wieder tun!“, warne ich ihn.
Der Wortwechsel hat mir einen kleinen Vorteil verschafft. Er ist auf mein Spiel eingegangen!
Ich drehe mich um mich selbst und wirbele viel Staub auf. Für einen Moment kann er nichts sehen. Ich springe auf einen Steinhaufen und stimme ein Kriegsgeheul an. Er ist völlig verwirrt. Ich hebe meinSchwert so hoch wie möglich und hole zu einem gewaltigen Schlag aus … doch er bringt sich rechtzeitig in Sicherheit.
Ich bereite die nächste Attacke vor. Aber Stromber ist auf der Hut … und falsch wie die Nacht! Er stellt mir ein Bein, holt aus und trifft mich an der Schulter. Aus der klaffenden Wunde spritzt Blut. Der verfluchte Kerl hat mich mit einem seiner schmutzigen Tricks hereingelegt!
„Wie fandest du das, Arturo?“, fragt er hämisch.
Bevor ich antworten kann, passiert etwas Ungeheuerliches. Ich habe das Gefühl, dass mein alchemistisches Schwert atmet. Es lebt! Mehr noch, es bewegt sich von selbst. Ich lasse es geschehen. Nach und nach mache ich Boden gut. Stromber ist verwirrt, er weiß nicht, was los ist. Ich übrigens auch nicht. Jetzt befinden wir uns ganz in der Nähe des schwarzen Felsens, in dem noch kurz zuvor mein Schwert gesteckt hat.
Wir haben die Rollen vertauscht: Jetzt ist es das Schwert, das mich beherrscht. Es zwingt mich zu Bewegungen, zu denen ich allein nicht in der Lage wäre. Plötzlich bin ich der Sklave meines Schwertes, das …
Stromber erstarrt vor Schreck. Er begreift nicht, wie die Klinge meines Schwertes seine Brust durchbohrt hat. Ich bin genauso überrascht wie er. Keiner von uns beiden versteht, wie es dazu kommen konnte. Aber kein Zweifel, es ist passiert!
Stromber krümmt sich vor Schmerzen. Er weiß, dass etwas Schreckliches in seinem Körper vor sich geht. Die Tür zum Tod ist weit aufgestoßen. Während er noch stöhnt, wird ihm klar, dass das magische Schwert seine Eingeweide zerfetzt, ihn innerlich zerreißt und ihm das Leben nimmt.
„Verflucht seist du mitsamt deinen Nachkommen!“, bringt er mühsam hervor. „Verfluchter
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