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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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hier?“
    „Dich töten!“, schrie der ehemalige Mönch und stürzte sich auf seinen Bruder, der von der Bestie ablassen musste. Sogleich ergriff der Mutant die Flucht.
    Nun begann ein unerbittlicher Kampf: Mann gegen Mann, Bruder gegen Bruder. Sie wälzten sich am Boden und ließen nichts unversucht, um den anderen zu überwältigen. Die Fäuste flogen, und beide mussten harte Schläge einstecken.
    „Verflucht seist du, Arquimaes!“, schrie Tránsito mit wutverzerrtem Gesicht. „Verflucht seist du auf immer und ewig!“
    Plötzlich zog er einen Dolch aus seinem Umhang und versuchte, ihn Arquimaes ins Herz zu stoßen. Doch es gelang ihm nicht. Die Kontrahenten sprangen auf die Beine und standen sich nun Auge in Auge gegenüber, jeder mit einer Waffe in der Hand.
    „Jetzt wirst du für all das büßen, was du getan hast!“, knurrte Tránsito. „Du wirst den morgigen Tag nicht erleben, das schwöre ich dir!“
    „Du hast dich in den Dienst des grausamsten Hexenmeisters gestellt, den die Welt jemals gekannt hat!“, schleuderte Arquimaes seinem Bruder entgegen. „Mit dem Feuerregen hast du unzählige Arquimianer getötet! Du bist ein schlechter Mensch, Bruder!“
    „Bruder? Jetzt plötzlich erinnerst du dich daran, dass ich dein Bruder bin? Du hast deine Kutte abgelegt, um dich der Alchemie zu verschreiben!“
    „Ich habe dich immer gut behandelt.“
    „Und unsere Brüder? Hast du die auch gut behandelt? Durch deine Schuld haben sie ihr Leben verloren!“
    „Ich bin für ihren Tod nicht verantwortlich!“
    „Doch, das bist du! Genauso wie für die Zerstörung Ambrosias!“
    „Wir bauen das Kloster wieder auf“, antwortete Arquimaes, während er dem tödlichen Dolch auswich. „Es wird das Zentrum von Arquimia sein.“
    „Und all die Unschuldigen, die durch deine Schuld gestorben sind? Wirst du ihnen das Leben zurückgeben?“
    Arquimaes wollte etwas erwidern, als Tránsito sich mit schrecklichem Wutgeheul auf ihn stürzte.
    „Stirb, Arquimaes! Fahr zur Hölle!“
    Rías versuchte, den Wütenden zurückzuhalten, doch ein fürchterlicher Schlag warf ihn erneut zu Boden. Arquimaes reagierte schnell.Er bekam seinen Bruder zu packen und zwang ihn auf die Knie. Dann drückte er seinen Hals so lange zu, bis Tránsito sich nicht mehr bewegte.
    Arturo, der alles mit ansah, hätte am liebsten eingegriffen. Doch er wusste, dass Arquimaes ihm das nie verziehen hätte. Er war besorgt, weil Alexander noch nicht zurück war, und begann sich zu fragen, ob Tránsitos Erscheinen reiner Zufall oder ein geschicktes Ablenkungsmanöver war. Er neigte zu Letzterem. Er kannte Demónicus und wusste, dass er alles unternehmen würde, um ihn zu demoralisieren, bevor er ihm entgegentrat.
    „Lass dich durch nichts beeindrucken, was um dich herum geschieht“, warnte ihn Alexia. „Demónicus wird dir alle möglichen Fallen stellen.“
    Arquimaes hatte sich noch nicht von dem überraschenden Angriff seines Bruders erholt, als er aus den Augenwinkeln einen Schatten wahrnahm, der sich ihm von hinten näherte.
    „Vorsicht, Meister!“, rief Arturo. „Vorsicht!“
    Arturo schleuderte die weiße Fahne zwischen das gesunde Bein und die plumpe Holzkrücke der Gestalt, die daraufhin in den Schlamm fiel. Doch Escorpio dachte nicht daran aufzugeben und kroch die wenigen Schritte auf Arquimaes zu. Aber der war jetzt gewarnt und passte auf.
    „Es reicht, Escorpio!“, rief Arturo seinem Halbbruder zu. „Hör auf!“
    „Lass das, Escorpio!“, schrie Rías. „Schluss!“
    Aber Escorpio hörte nicht auf sie. Mit einem Skalpell bewaffnet, stürzte er sich auf den Alchemisten, um es ihm ins Herz zu stoßen.
    „Ihr haltet mich nicht von meiner Mission ab!“, schrie er zurück. „Ihr nicht!“
    „Was tust du da?“, fragte Arquimaes, während er Tránsito festzuhalten versuchte, der wieder zu sich gekommen war. „Warum willst du mich töten?“
    „Ich bin dein Sohn, und du hast mich verlassen!“, schrie Escorpio. „Verflucht seid ihr, Górgula und du!“
    „Hör zu …“
    „Du hast mir nichts mehr zu sagen, Vater! Du hast mich verlassen!“, wiederholte Escorpio, rasend vor Wut. „Ich werde dich töten!“
    Tránsito nutzte die Gelegenheit, um sich aus Arquimaes’ Griff zu befreien. Der Alchemist wollte ihn wieder packen, aber Tránsito war schneller. Inzwischen hatte Escorpio sein Opfer an der Tunika zu fassen gekriegt. Tránsito stellte sich hinter seinen Bruder und verdrehte ihm die Arme auf dem Rücken. Rías stürzte sich

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