Das Reine Karma 1
richten.“
Manchmal wird jemand, der von Fähigkeiten abhängig ist, erbarmungslos wie eine Fliege gejagt und gequält. Je mehr Ethik ein Mensch besitzt, umso mehr Überlebenschancen werden ihm gegeben und umso mehr geistige Qualen muss er erdulden.
Im Herbst 1993 hatte ich gerade begonnen, mich mit dem Thema Anbetung von Fähigkeiten zu befassen. Auf einer Konferenz sprach mich eine Dame aus der Schweiz an. Mich interessierte, welche Probleme es dort geben konnte. Wie sich herausstellte, waren es in Russland, der Schweiz und anderen Ländern die gleichen. Wir unterhielten uns mittels eines Dolmetschers.
„Bitte verschweigen Sie nichts“, bat sie.
„Nun, es sieht schlecht aus. Bei Ihnen kann eine onkologische Krankheit entstehen. Das ist die Rechnung dafür, dass Sie der Tochter eine unvollkommene Weltsicht übergeben haben. Haben Sie eine Tochter?“
„Ja, sie ist 30 Jahre.“
„Und hat sie Kinder?“
„Nein.“
„Das ist eine der Ursachen für Ihre Probleme. Sie waren allzu sehr auf Fähigkeiten orientiert, verabsolutierten sie und haben sie über Gott gestellt, vor allem im früheren Leben. Das haben Sie vielfach Ihrer Tochter übergeben. Deshalb können ihre Kinder nicht geboren werden, ihre Seelen sind zu unvollkommen.“
„Sagen Sie, wo habe ich im früheren Leben gelebt?“
„Sie lebten auf einem anderen Planeten.“
„Ich weiß, dass ich auf einem anderen Planeten gelebt habe“, sagte sie und nannte den Planeten.
„Das sind Details, ich versuche, nur das Wesentliche zu sehen,“
„Sagen Sie, warum wurde ich dann auf der Erde geboren?“
„Das ist für Sie der Karzer. Sie sind hierher gekommen, um sich abzuquälen und Ihre Seele zu reinigen. Sie haben dort sehr gut gelebt und haben begonnen, Unvollkommene zu verachten.“
„Ich möchte sehr gern wieder dorthin zurück, ich will nicht auf diesem Planeten leben.“
„Dort würden Sie sofort sterben. Sie haben sich allzu sehr ans Irdische gebunden. Wenn ich ,Irdisches’ sage, ist nicht von Bedeutung, auf welchem Planeten Sie weilen. Man hätte Ihnen die Fähigkeiten nehmen und Sie dort lassen können, doch da Ihre Seele erhöht war, kann sie den großen Belastungen nicht standhalten, und Sie wurden auf die Erde in eine ungewöhnliche Situation versetzt — Überheblichkeit, Hochmut und Anbetung der Fähigkeiten sind bei Ihnen weiter vorhanden, doch Sie konnten sie nicht realisieren. Sie mussten Kränkungen und Demütigungen ertragen, um die Seele zu reinigen. Für Sie ist die Erde das Fegefeuer. Doch Sie konnten Ihre Seele nicht ausreichend reinigen und haben viel der Tochter übergeben. Um die Reinigung zu vollenden, müssen Sie, allem nach zu urteilen, schwer erkranken. Oder aber Ihr Leben überdenken, bereuen und beten, sich in Liebe zu Gott hinwenden.“
„Sagen Sie, ist die Erde für alle der Karzer?“
„Nein. Wenn der Mensch sich allzu gut auf der Erde eingerichtet hat, dann wird ihm hier alles genommen, was irdisches Glück genannt wird. Und wenn er eine hohe Ethik hat, geht er zu anderen Planeten oder in andere Welten.“
„Kehre ich im nächsten Leben auf meinen Planeten zurück?“
„Sie lieben ihn allzu sehr, im nächsten Leben werden Sie in einer anderen Welt geboren.“
„„Und was ist dort, in dieser anderen Welt?“
„Es ist nicht notwendig, Details zu wissen. Sie müssen jetzt ein sehr wichtiges Problem lösen — Ihr ganzes Leben überdenken und für die Tochter beten. Denken Sie besser daran.“
„Ich spüre in mir große Fähigkeiten, möchte eine esoterische Gesellschaft gründen. Kann ich mich damit beschäftigen?“
„Errichten Sie zuerst einmal das Fundament, und dann denken Sie an die Mauern. Zuerst lernen Sie, sich richtig zu Ihren Fähigkeiten zu verhalten, sonst werden Sie von diesen getötet.“
Wir unterhielten uns noch einige Zeit, und ich machte mir Gedanken, dass in jedem Schwerkranken, Narr in Christo, Krüppel und unglücklichen Menschen jemand stecken kann, vor dem sich im früheren Leben alle verneigt haben, den sie angebetet und dem sie die Füße geküsst haben. Jeder von uns ist in seinem Leben, allem nach zu urteilen, mal Heiliger und mal Schurke, durchläuft alle Stufen des menschlichen Glücks und Unglücks. Allerdings werden Dauer und Intensität dieses Verweilens vom Menschen selbst durch sein Streben zum Göttlichen bestimmt.
Meine Zukunftsprognosen verwirklichen sich nicht immer. Das hat einen einfachen Grund. Ich erlaube mir, nur das zu sehen, was ich ändern
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