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Das reine Karma 2

Das reine Karma 2

Titel: Das reine Karma 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lazarev
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stabilisiert hatte, sich weniger Unannehmlichkeiten und Unglücksfälle ereignet hatten. Mein Leben lang hatte man mir gesagt, dass ich zwar talentiert sei, aber nichts erreicht habe. Doch 1990, als ich zu den Karmastrukturen vordrang und Forschungen unternahm, begriff ich, dass ich berühmt und Geld haben werde, wenn auch nur für den normalen Lebensunterhalt. Das hat meine Seele endgültig an die Erde gebunden. Ich gab mich begierig irdischen Vergnügungen hin, träumte ständig von Geld und davon, dass ich mir eine Wohnung und eine Datsche kaufen werde. Höhepunkt dieser Träume war das Frühjahr 1991. Zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich am Bein einen dunklen Fleck. Das war vor der Urlaubsreise nach Sotschi, wo ich mich mit der Familie erholen wollte und wo meine Mutter und mein Bruder leben. Um mir Gewissheit zu verschaffen, ging ich zu einer bekannten Therapeutin.
    „Weißt du, das ist nur ein Blutgerinnsel, das sich wahrscheinlich nicht aufgelöst hat“, sagte sie zu mir.
    Als ich meinem Bruder, der Arzt ist, diesen Fleck zeigte, reagierte er darauf ganz anders.
    „Ich denke, wir müssen schnellstens operieren.“
    Er hatte selbst einmal einen Pigmentfleck am Fuß gehabt, der sicherheitshalber entfernt worden war. Meine Zwillingsschwester war 1988 an Krebs gestorben. Nach allem zu urteilen, war nun ich an der Reihe. Meine Mutter hatte in einem nahe gelegenen Dorf ein Ferienhäuschen, wohin ich fuhr, während mein Bruder sich um die Operation kümmerte. Wenn sich der Körper auf den Tod vorbereitet, muss man an die Seele denken. Ich griff zur Bibel und las sie aus vollkommen anderer Sicht, als Medizin für die Seele. Und die ganze Zeit versuchte ich zu bestimmen, ob ich nun Krebs hatte oder nicht. Ich beschloss, ein Experiment durchzuführen, ging an den Strand und setzte mich eine Stunde lang der brennenden Sonne aus. Danach zeichnete ich mein Feld und begriff, als ich charakteristische starke Deformationen sah, dass ich doch Krebs hatte. Ich fuhr nach Sotschi und bereitete mich auf die Operation vor. Es mussten Analysen durchgeführt werden, darunter auch auf Aids.
    „Das fehlte gerade noch, wenn bei mir auch noch Aids festgestellt wird.“
    Mein Bruder kratzte sich am Kopf:
    „Ja, da fällt die Wahl schwer. Sicherlich ist Krebs das kleinere Übel, wenn schon gewählt werden muss.“
    Meine Operation wurde bald darauf durchgeführt. Das fünf Zentimeter große Hautstück, das herausgeschnitten worden war, wurde eingeschickt. Drei Tage später sollten die histologischen Befunde vorliegen. Ich erhielt ein Blatt Papier mit Unterschriften und Siegeln, auf dem stand, dass ich ein Melanom mit Invasion zweiten Grades hatte. Ich begriff, dass sich Metastasen bildeten. Mein Bruder und ich gingen in ein Restaurant und bestellten Schaschlik und Wein.
    „Habe ich denn irgendwelche Überlebenschancen?“, fragte ich ihn.
    „Keinerlei Chancen. Maximal noch ein, anderthalb Jahre.“
    Ich wusste damals noch nicht, dass ein Mensch mit einem Melanom noch zwei, zehn und fünfzehn Jahre leben kann. Hier hängt viel von dem Menschen selbst ab. Ich vermutete nicht, dass selbst die schwerste onkologische Krankheit überwunden und geheilt werden kann. Und ich wusste nicht das Allerwichtigste, nämlich dass Krebs eine Krankheit der Seele und nicht des Körpers ist und dass die Seele geheilt werden muss.
    Die Diagnose hat mir sehr geholfen. Wenn mein Bruder gesagt hätte, dass es Überlebenschancen geben würde, hätte ich mich mit aller Kraft auf den Körper konzentriert, doch nun schloss ich, in nur drei Tagen, mit allem Irdischen ab. Am quälendsten ist das Empfinden, dass man wie ein Kalb zur Schlachtbank geführt wird und nichts dagegen tun kann. Das bezieht sich auf den Körper. Was aber die Seele betrifft, so kann man hier sehr viel tun. Ich überprüfte alle Varianten und wählte davon eine aus. Es galt, alle mit dem Irdischen verbundenen Emotionen auszuschalten und die mir verbleibende Zeit zu nutzen, um die Seele zu erleuchten und zu reinigen. „Letztendlich“, dachte ich, „hätte mich auch ein Auto überfahren und ich auf der Stelle tot sein können, doch hier weiß ich sicher, dass ich noch ein Jahr Zeit habe.“
    Es war interessant, wie sich mein Zustand änderte. Alle Emotionen kamen wieder, doch es waren Emotionen der Freude. Bedauern, Neid und Angst begannen schnell zu verschwinden.
    Vor meiner Abreise gingen wir in ein Bierlokal, bestellten Bier in Krügen und dazu gedörrten Fisch. Im Verlauf der Zecherei

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