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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Wahrscheinlichkeit nach die Existenz unseres gesamten Universums von der Festnahme dieser Männer und dem Auffinden dieser Kunstwerke abhängen?«
    Sie nickt erneut.
    »Und dann kommen Sie zu mir?«
    Sie beugt sich in das Hologramm. Die Gesichter der beiden Übeltäter starren mich von ihren Brüsten an. »Was sagen Sie, Woodbone?«
    »Ich sage, warum haben Sie so lange gebraucht, Lady? Ich habe Sie schon vor einer Woche erwartet!«
     
    »Bitte stellen Sie das Rauchen ein, legen Sie die Sicherheitsgurte an und bereiten Sie sich auf die Landung vor.« Rex begab sich in Fötusposition.
    »Bitte beachten Sie sämtliche Vorschriften für die Landung, und verlassen Sie die Maschine erst, wenn die grünen Lampen aufleuchten und die kleine Tröte tut-tut-tut macht. Wir danken Ihnen für Ihre Reise für die Sache der Ultimativen Wahrheit und hoffen, dass Sie den Trip genossen haben.«
    Ein schreckliches Holtern und Poltern brach los, und grelles Licht ging durch das Heckfenster des Volvo. Der Wagen kam zu einem plötzlichen Halt, und Rex blieb schäumend vor der Vorderseite des Kunstlagers liegen.
    »Ein Happen zu Essen wäre jetzt genau das Richtige«, sagte die Stimme von Ed Kelley. Einmal mehr rappelte sich Rex auf die Beine. Über ihm erstrahlte ein kleiner Diamant aus Licht. Rex betastete seine Knochen.
    »Ein kleiner Imbiss, bevor wir unser Geschäft zu Ende bringen.«
    Rex verrenkte den Kopf nach dem schimmernden Diamanten. Eine Glasluke oder so etwas. Vielleicht konnte er die beiden sprechenden Köpfe ausmachen.
    »Okey dokey«, machte Ed Kelley.
    »Tut-tut-tut«, machte die kleine Tröte.
    »Euch krieg ich«, murmelte Rex Mundi.
    Er hörte, wie die Türen geöffnet und geschlagen wurden, dann nichts mehr außer einem dumpfen Brummen. Er kehrte durch das künstlerische Zeugs zur Frachthalle zurück und spähte durch das Heckfenster.
    »Shivas Schaf!«, ächzte Mr. Mundi.
    Dort draußen war eine Stadt – aber was für eine Stadt. Rex hatte in den Neunzehnhundertneunzigern New York gesehen, und dort draußen war eine Menge davon. Eine ganze Menge mehr. Er sah hinaus auf eine breite Durchgangsstraße, und gewaltige Wagen, allesamt niedrige, schlanke Karossen mit hohen Heckflossen und mächtigen Chromleisten, glitten majestätisch wie Landjachten dahin. Auf den Bürgersteigen schlenderten wunderschöne Menschen in schicken Kleidern. Sie alle sahen jung, groß und stolz aus. Rex verschwendete keine Zeit und entwickelte unverzüglich Abneigung gegen sie. Dahinter. Und darüber. Gewaltige Gebäude von grotesken Proportionen. Sie ragten bis in den Himmel hinauf, doch ihr Design war unverkennbar. Sie ähnelten ohne jeden Zweifel gigantischen Musicboxen. Dazwischen kamen und gingen, übersät mit blinkenden Lichtern, gewaltige Luftschiffe.
    »Die Zukunft.« Rex sank auf seinen Hintern. »Ich bin in der Zukunft gelandet!« Er umklammerte die Knie und begann langsam hin und her zu schaukeln. Wäre er nicht halb der Held gewesen, für den zumindest ich ihn halte (ich auch [3] ), dann hätte hier an dieser Stelle die nicht unbedeutende Chance eines mentalen Zusammenbruchs bestanden. [4]
    »Jetzt wäre der geeignete Zeitpunkt für einen mentalen Zusammenbruch«, sagte Rex Mundi und begann, unzusammenhängendes Zeugs zu reden.
    Nein, ist es nicht!
    Rex bedachte seine Optionen. Er war am Boden, aber ganz sicher noch nicht aus dem Spiel. Sicher, er war in einem zeitreisenden Volvo eingeschlossen und hatte nicht mehr auf dem Leib als seine Unterhosen. Doch er hatte schon in schlimmeren Situationen als dieser gesteckt, und er hatte noch jedes Mal das Steuer herumgerissen.
    »Ich muss hier raus!« Rex suchte nach einer Gelegenheit. Einem Hinterausgang. Passanten passierten ihn. Sie alle schienen zufrieden, angestarrt zu werden, und wie Rex zu seiner Zufriedenheit bemerkte, sie alle waren sehr gut gekleidet. Sie starrten ihn an und gingen ihrer Wege. Der Augenblick musste richtig sein.
    Ein junger Mann kam zum Volvo. Er war groß, von edler Gestalt und trug das Haar nach dem Geschmack der Zeit. Hochgekämmt und gelackt, mit langen Koteletten. Er trug ein weißes Hemd, eine bleistiftdünne Krawatte, eine an den Schultern gepolsterte dunkle Jacke mit schmalen Revers und nur einem Knopf. Graue Hosen, weiche weiße Milanos. Als er Anstalten machte, die Straße zu überqueren, klopfte Rex ans Fenster.
    Scheinbar taub gegenüber Rexens Bemühungen machte der junge Mann einen Schritt nach vorn. Rex hämmerte mit der Faust gegen das Fenster.

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