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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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»Verzeihung?«, sage ich.
    »Laz«, sagt er, »ich sehe, dass du keinen Hut trägst und gegenwärtig mit offenem Kragen herumläufst. Und ich habe allen Grund zu der Annahme, dass du meine Frage nach der Uhrzeit, würde ich sie stellen, nicht beantworten könntest. Habe ich Recht?«
    Ich lasse den Kopf hängen und nicke dabei zugleich düster damit.
    »Ich entdecke Schrammen an deinen Handgelenken, die den Verdacht von Fesseln aufkommen lassen. Blaue Flecken auf den Backen und eine Kranialverletzung, verursacht, wie ich zu raten wage, durch die einziehbare Sektion einer Feuerleiter. Wie bin ich bis jetzt?«
    »Du bist der wiedergeborene Brahma der Baker Street«, sage ich.
    »Meinen Dank. Und so komme ich zu der Schlussfolgerung, dass du gegenwärtig ein Mann ohne Barmittel bist und ignorant gegenüber dem Axiom, dass es kein Ding wie ein freies Essen gibt.«
    Ich erhebe mich, um zu gehen. »Du hast die Situation voll und ganz erfasst«, sage ich zu ihm.
    »Setz dich!«, befiehlt der Barmann. »Ich bin noch nicht fertig.«
    Ich setze mich. Der Barmann fixiert mich mit der Sorte Blick, mit der man Klitzekleinigkeiten grillen könnte. »Ich bin kein harter Bursche«, fährt er schließlich fort. »Es ist nur, dass ich die Nase gestrichen voll habe von Bozos wie dir, die immer wieder versuchen, mich übers Ohr zu hauen. Ich habe ein Geschäft, das laufen muss, und ich bin kein Wohlfahrtsverein. Aber ich sage dir, was ich tue. Du hast ganz ohne Zweifel eine recht schlechte Behandlung erdulden müssen, und du bist total pleite. Für dieses eine Mal will ich deswegen eine Ausnahme machen und nehme deinen Deckel an.«
    Ich lasse den Kopf womöglich noch tiefer sinken. Manchmal trifft man auf einen Burschen, der so durch und durch menschlich ist, dass man sich demütig fühlt. Ich unterdrücke eine von Herzen kommende Träne. »Ich zahl’s dir übermorgen zurück, ist das in Ordnung?«
     
    Rex schaltete die Saugpumpe ab, zog den Schutzhelm aus, schlüpfte aus den Anglerstiefeln und legte den Schnorchel beiseite. Er war gerade dabei, das Schweineschmalz aus der Forellenmaske zu schaufeln, als jemand heftig von draußen an der Schlafzimmertür klopfte.
    »Lass mich rein!« forderte Laura. »Ich habe die Nase voll davon, allein hier draußen zu sitzen und Zeitung zu lesen!«
     
    Ich leere meine fünfzehnte Flasche Bud und schiebe meinen Teller von mir weg. »Diese Bigfootnasen machen wirklich pappsatt«, beobachte ich.
    »Möchtest du vielleicht noch einen hauchdünnen Schuss Mint?«, erkundigt sich der Barmann.
    »Nein danke. Ich nehme einen großen Jim Beam.«
    »Kommt sofort.«
    Ich schiebe Barry mit dem heißen Ende meiner Zigarre durch den Aschenbecher und verfalle in brütendes Schweigen. Die Dinge sehen nicht allzu gut für mich aus. Ich bin bisher noch kaum auf meinen kostenlosen Sex und die Gewalt gekommen. Und es gibt nicht einen Hauch jener legendären Spur aus Leichen, für die ich bekannt und beliebt bin. Ich brauche dringend ein richtig gewalttätiges Zwischenspiel, um den ansonsten langweiligen Plot ein wenig zu beleben.
    Der Barmann reicht mir meinen Jim Beam. »Halt den Kopf unten, Laz«, rät er mir. »Ich rieche mächtigen Ärger.«
     
    Die Vordertüren schwingen auf wie ein Bläser am Tor zur Dämmerung [14] , und zwei der größten Typen, die ich je gesehen habe, kommen hereingestapft. Sie tragen mehr Schwarz am Leib als ein Valentine Dyall Fanclub, der sich zum Abendessen trifft.
    Ich weiß vielleicht nicht viel über Running Gags aus vorherigen Büchern, in denen ich nicht mitgemacht habe, aber mir scheint, der eine von ihnen trägt eine General Electric M134 Minigun Kaliber 7,62 Millimeter, die sich in meinen Büchern im Allgemeinen Schadenfreude buchstabieren. Ich sehe noch, wie die Läufe anfangen zu rotieren, und das ist genau der Punkt, an dem ich Barry an mich reiße und meine beiden zuverlässigen Freunde Smith and West Wittering aus dem Halfter zerre.
    Der große Typ mit der großen Kanone beginnt den Laden einzudecken. Ich habe noch nie so viele Schüsse in so kurzer Zeit in so viele verschiedene Richtungen gehen sehen. Überall fallen Leute, Frauen fangen an zu schreien. Kugeln durchlöchern den Tresen. Gläser zersplittern, Flaschen explodieren. Ich komme feuernd hoch, jage drei Kugeln direkt in die Brust des Amokschützen, doch er sieht nicht so aus, als würde es ihm etwas ausmachen.
    Er schießt einfach weiter.
    Der Barmann hat sich in Deckung geworfen, als der halbe Tresen den Weg

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