Das Remake
eifrig in Rexens Einkäufen kramte, war im Gegensatz dazu sturzbetrunken.
»1010 Van Vliet Street, hattest du gesagt, nicht wahr?«, erkundigte sich Rex.
Die Adresse einer schönen Frau war nichts, das er so leicht vergaß.
»Die erste links nach der Graceland Shopping Mall. Rexy, darf ich diesen Schal behalten?«
»Aber selbstverständlich darfst du. Die Graceland Mall – das war doch die in den Nachrichten?«
»Ganz genau die. War das nicht schrecklich, mit diesen Aliens, die Mojos und Debbies Baby gekidnappt haben und alles?«
»Ganz schrecklich, ja.« Rex schüttelte den Kopf. In dieser seltsamen, fremden Welt gab es eine ganze Menge, die er nicht verstand. Doch er setzte alles zusammen, Stückchen für Stückchen. Schließlich war die Zeit auf seiner Seite. Weil ihm nämlich noch niemand gesagt hatte, dass Presley City in knapp zwei Tagen zu einem Haufen Asche verbrennen würde.
Vielleicht würde er, hätte man es ihm verraten, sich ein wenig mehr angestrengt und keine Vorbereitungen zu einer Nacht voller Unzucht getroffen haben.
Rex ordnete sich nach links ein und bog in die Van Vliet Street ab.
»Hast du vielleicht nach Minze duftendes Peeling zu Hause?«, fragte er. »Oder soll ich irgendwo anhalten und noch welches kaufen?«
»Also hört mal!«, schimpfe ich empört. »Ihr könnt mir doch nicht einfach den Kopf absägen, und das wisst ihr selbst ganz genau!«
»Ach ja? Und warum nicht?«
Ich dachte schneller als eine halbe Fliege in einem Feuersturm. »Nun ja, äh… zum einen ist schon mindestens eine Stunde vergangen, seit ihr gesagt habt, dass ihr es tun wollt, und ihr habt es noch immer nicht getan.«
»Das hat überhaupt nichts zu bedeuten«, sagt Ed Kelley. »Immerhin könnte es sich um eine Rückblende handeln.«
Johnny Dee nickt zustimmend. »Oder du könntest schon tot sein und hast es bloß noch nicht bemerkt. Oder wir haben dich irrtümlich liegen lassen, weil wir gedacht haben, du wärst tot. Es gibt eine ganze Menge Möglichkeiten, verstehst du?«
Wahrscheinlich haben sie recht, schätze ich. Immerhin ist das hier alles andere als ein gewöhnlicher Kriminalroman. Sozusagen.
»Ist das eine Rückblende?«, frage ich.
»Nein.« Ed riss am Starterseil der Kettensäge. »Wahrscheinlich ist es nur ein Anschlussfehler.«
»Sag auf Wiedersehen, Arschloch.«
»Nein, warte!«
»Sag auf Wiedersehen.«
»Auf Wiedersehen, Chef.«
»Auf Wiedersehen.«
»Hübsche Wohnung hast du hier.« Rex war angenehm überrascht. Er hatte irgendeine heruntergekommene Bruchbude mit einem großen Kleiderschrank erwartet, einer Menge Schuhe und einem Bett, das fürs Geschäft gemacht war. Statt dessen war Lauras Appartement geschmackvoll eingerichtet. Luxuriös und extrem elegant.
Ein Bahktiari-Teppich mit Qashqai-Design, durchwirkt mit Cabochon, überzog den Fußboden mit einem Gewirr goldener Palmetten. Neben dem hohen Fenster stand ein George-III-Beistelltischchen aus Satinholz, eingefasst mit Wurzelholz und im unverwechselbaren Design von Hargraves of Hull. Darauf stand eine große Kollektion von Lalique-Gläsern, die im Licht der Perfektion schimmerten.
In einer Ecke erhob sich ein Mahagonisofa auf Chippendalebeinen, dessen Aubusson-Polsterung durch Kissen mit antikem Paisleymuster betont wurde. In einer anderen stand ein Stuhl von Carlos Bugatti, ganz aus Walnuss, mit polierten Beschlägen in staubigem Bronze. Auf der gegenüberliegenden Wand stand glitzernd und gleißend ein Cocktailkabinett, das einem Louis-XV-Sekretär nachgebildet war. Auf der Tischplatte in königsrotem Marmor thronte eine Reihe von Weinpokalen.
Ganz besonders angetan war Rex von der Wurlitzer 600 Jukebox mit dem kunstvollen Grill aus vernickelten Art Deco-Rollen. Er empfand die Art und Weise, wie die Lucitestäbe des Modells 24 zu geraden grünen Vertikalen reduziert worden waren, als höchst angenehm.
»Kommst du zurecht?« Laura war unter dem größten Teil von Rexens Einkäufen kaum noch zu sehen. »Du hast doch nichts vergessen?«
»Rexy, du bist so ein Schatz!«
»Laura, das ist eine höchst außergewöhnliche Sammlung. Wie bist du an all das gekommen?«
»Klienten.« Laura entlud ihre Fracht auf das Sofa. »Kleine Geschenke von zufriedenen Kunden.«
Rex fuhr mit den Fingerspitzen über das goldbronzene Plattengestell. Es enthielt den Traum eines jeden Sammlers. LPs. Die Cray Cherubs, die Lost T-Shirts of Atlantis, Astro Laser and the Flying Starfish from Uranus, die Turbulent Priests, Sonic Energy
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