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Das Ritterdrama von Schreckenstein

Das Ritterdrama von Schreckenstein

Titel: Das Ritterdrama von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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zwei Stunden später mit dem Graswagen am Traktor von Bauer Läptig . Während der Fahrt durch Wampoldsreute legten sie sich unter eine Plastikplane, um nicht gesehen zu werden. Vor dem Stadttheater von Neustadt, in dessen Vorräumen die Ausstellung stattfand, stand ein grinsender Rex. „Ein Hintergedanke, und ihr lasst sogar Kultur über euch ergehen! Das muss ich mir merken“, lästerte er.
    Die Ausstellung bestand aus wenigen kleinen Beweisstücken: Scherben, Werkzeug, Figürchen, und vielen großen Plakaten. Ein Experte erklärte alles, was da zu lesen stand, und noch viel zu viel dazu.
    Dieter wandte sich an Klaus. „Kannst du das behalten? Der redet ja ohne Punkt und Komma.“
    „Nur die Satzzeichen“, antwortete der Witzbold.
    Das traf die allgemeine Aufnahmefähigkeit. Die Rosenfelserinnen , die kommen wollten, waren wichtiger als die Kelten, die da gewesen sein sollten.
    Endlich! Die vom Experten aufgehäuften Jahreszahlen tropften den Rittern bereits aus den Ohren, als sie helles Kichern hörten.
    Zuerst kam die schmale Nase von Fräulein Dr. Horn, dahinter der blonde Wuschelkopf von Beatrix, dann Sophie, Renate, Bettina, die drei Kratzbürsten Martina, Esther, Doris, und — Dampfwalze federte muskelbewusst, dass die Minis Mühe hatten, ernst zu bleiben — Ingrid.
    Stephan gab Ottokar einen Rempler und machte eine Kopfbewegung zu Fräulein Dr. Horn, die gerade vom Rex begrüßt wurde. „Unser Alibi klappt!“ zischte er.
    Sophie kam auf Ottokar zu. „Grüß dich!“
    Beatrix dagegen sah Stephan argwöhnisch an. „Wieso seid ihr so wenige?“
    Da kam die Blödelantwort von Klaus genau richtig. „Wir konnten uns von den Kelten nicht trennen, zumal sie uns gesagt haben, dass ihr kommt.“
    Sophie und Renate lachten laut.
    Ingrid blieb todernst. „Wenn ihr denkt, der Schreckenstein sei keltisch, habt ihr euch um eintausendachthundert Jahre geirrt!“
    „Wer wird denn so kleinlich sein!“ antwortete ihr Bruder Mücke.
    Während die Bildungsritter mit den Mädchen in der Ausstellung herumalberten, leisteten die Textilritter ganze Arbeit. Kaum hatten die beiden Omnibusse mit den Mädchen Schloss Rosenfels verlassen, fuhr Bauer Läptig mit dem Traktor und angehängtem Graswagen am ehemaligen Schweinestall vor — kein ungewöhnlicher Anblick, die zu Rosenfels gehörenden Felder waren verpachtet.
    Da das Mittagessen auf Rosenfels heute ausfiel, konnte den Rittern eigentlich niemand begegnen. Andi schloss das Tor auf. Wortlos räumte er zusammen mit Hans-Jürgen, Pummel, Eugen, Werner, Rolf, Beni , Strehlau und Walter sämtliche Kleiderschränke aus. Auch aus den Zimmern der Mädchen nahmen die Textilritter alle Kleidungsstücke, wie Bademäntel oder Schlafanzüge, mit. In Wäschekörben weggetragen, verschwanden sie im Graswagen unter der Kunststoffplane. Nach knapp zwanzig Minuten war der Spuk vorüber, niemand hatte sie gesehen. Jeder nahm sich noch ein passendes Rad mit. „Ende des Sommerschlussverkaufs!“ witzelte Beni . Andi schloss das Tor wieder ab.
    Bauer Läptig grinste. „Endlich komm ich auch mal zu einem Schreckensteiner Streich!“
    Er legte den Gang ein, der Traktor zog den Graswagen mit den unter Blusen, Röcken, Handtüchern und Pullovern versteckten Rittern zur Hauptstraße und in Richtung Neustadt davon.
    „Mann!“ freute sich Pummel. „Jetzt fehlt uns nur noch ein Parkplatz bis zum Abend.“
    „Haben wir“, beschwichtigte ihn Eugen. „Im Hof der Elektrohandlung von Ottokars Eltern.“
    „Und zu essen bekommen wir auch“, fügte Andi hinzu. „Im Guten Tropfen bei Dampfwalzes Mutter. Um achtzehn Uhr, bevor der Abendbetrieb losgeht.“
    „Wir brauchen auch Kraft, weil wir den Graswagen nachher selber ziehen müssen, wenn’s dunkel ist. Aber nicht weit, nur um die Ecke.“
    Bis dahin blieb noch viel Zeit. Sie hielten sich versteckt. Denn es war für den Streich entscheidend, dass am Nachmittag kein Ritter von Ebert- oder Franz-Joseph-Schülern in Neustadt gesehen wurde.
    Die Bildungsritter kamen rechtzeitig zum Mittagessen auf die Burg zurück. Nur der Rex blieb in Neustadt. Er wollte sich von Dr. Bender auf den Zahn fühlen lassen. Auf einen bestimmten.
    Selbstverständlich war eine dritte Gruppe auf der Burg geblieben — zur Sicherheit, damit nichts Ähnliches geschehen konnte wie drüben auf Rosenfels.
    „Hier war alles ruhig“, berichtete Fritz.
    Nach dem Essen kam Dr. Waldmann ins Zimmer von Ottokar und Stephan, die sich nach der Achtzig-Kilometer-Tour auf ihre

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