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Das Ritterdrama von Schreckenstein

Das Ritterdrama von Schreckenstein

Titel: Das Ritterdrama von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Schreckenstein war noch großes Mini-Geheimnis.
    Umgekehrt können Ideen ansteckend wirken. Vielleicht hing es damit zusammen, dass Mücke, auf der Freitreppe in der Sonne dösend, sich plötzlich auf die Schenkel schlug und sagte: „Mich langweilt diese Langeweile!“
    „Mich auch!“ stimmte Ottokar ihm zu. „Da lern ich ja fast lieber Mathe...“
    Und weil Ideen, wie gesagt, kurze Wege bevorzugen, räusperte sich Stephan, um die eingeschlafenen Stimmbänder wachzurütteln.
    „Ihr werdet gleich sagen, ich spinne. Aber bevor wir hier rumhängen und die Zeit totschlagen, wo wir schon nicht rausdürfen — warum nehmen wir nicht den Unterricht wieder auf? Sind doch alle da!“
    Eine deutliche Schaltpause trat ein. Die trägen Köpfe mussten sich erst wieder ans Denken gewöhnen. Ausgerechnet bei Dampfwalze ging das am schnellsten.
    „Dann könnten wir die freien Tage an die Weihnachtsferien dranhängen und länger Skilaufen!“ kombinierte er.
    „Oder uns mitten im Trimester frei nehmen“, meinte Ottokar.
    „Überspitze!“ Stephan grinste. „Zum Beispiel für einen Achtundvierzigstundennonstopsuperstreich gegen Rosenfels!“
    Mücke seufzte erleichtert. „Jetzt freut mich das Leben wieder!“
    Über die Art und Weise, wie diese Idee zu verwirklichen sei, brauchten die erfahrenen Ritter kein Wort zu verlieren. Zu Beginn der Teepause klopften Ottokar und Stephan an Dr. Waldmanns Tür.
    „Herein!“
    Die beiden Freunde sahen einander an. Das war nicht die Stimme des Lehrers. Doch sie folgten der Aufforderung. Hinter einem Schachbrett saß der Rex. „Na?“ fragte er abwesend, weil er gerade den nächsten Zug überlegte. Der Stuhl gegenüber war leer.
    Ottokar stellte sich neben ihn und starrte auf das Brett. „Da gibt’s nur eine Möglichkeit: Bauer B zwei auf B vier!“
    Der Rex nickte. „Ich glaube, du hast recht.“
    Kaum hatte er den Zug ausgeführt, kam Dr. Waldmann herein. „Nanu? Wollt ihr kiebitzen?“
    „Ach“, sagte Stephan leichthin, „lieber war uns eine Tasse Tee.“
    „Dann macht sie euch! Und für uns bitte auch.“ Dr. Waldmann hatte wieder Platz genommen und betrachtete den Spielstand. „Nicht schlecht“, brummte er vor sich hin. „Der Zug verlängert die Partie.“
    Die beiden Ritter bereiteten alles vor. Sie kannten sich ja aus.
    „Gut, dass sie grad da sind, Rex“, plapperte Stephan drauflos.
    „Wir hätten nämlich eine Frage.“
    „Dann schießt los!“ erwiderte der Rex, ohne aufzuschauen.
    „Sagen Sie mal“, begann Ottokar, „fühlen Sie sich als Lehrer eigentlich ausgelastet? Geistig meine ich.“
    „Danke der Nachfrage.“ Dr. Waldmann lachte. „Ihr seht ja, wie wir uns fit halten.“
    „Da hätten wir einen besseren Vorschlag“, meinte Stephan.
    „Einen, der allen zugute kommt: Könnten wir nicht den Unterricht wieder aufnehmen?“
    Das erwartete Staunen blieb aus. Die beiden Lehrer starrten auf das Brett. Schließlich sagte der Rex: „So, so. Seid ihr endlich vernünftig? Darauf warten wir schon lange.“
    „Wir wollten uns nur nicht einmischen in die Selbstregierung!“ fügte Dr. Waldmann hinzu und setzte die Dame auf ein schwarzes Quadrat. „Schach!“
    „Tee!“ sagte Stephan, zwei Tassen in der Hand.
    Der Rex machte einen Zug, dann Dr. Waldmann. „Matt.“
    Stephan und Ottokar sahen einander an. Es war alles besprochen, doch sie blieben noch. Sie hatten ja keine Arbeitsstunde und spielten eine Partie mit, zwei gegen zwei, bei abwechselnden Zügen. Der Rex und Ottokar gewannen. Auch an diesem Abend bildete das Essen die letzte Unterbrechung von der allgemeinen Trägheit. Elfriede hatte einen scharfen Reis zubereitet, dem die Ritter nach dem Übermaß an Süßem herzhaft zusprachen.
    „Sauer macht lustig. Das Sprichwort stimmt“, bemerkte Hans-Jürgen.
    „Und süß macht sauer“, ergänzte Pummel.
    Mancher nickte vor sich hin, sogar Obernichtstuer Dieter. Irgend etwas war jedoch anders als am Vorabend. Vielleicht bildete sich Mücke das auch nur ein. Das Gefühl, es liege etwas in der Luft, ließ ihn aber nicht los. Gegen Ende der Mahlzeit trat Ferienkapitän Beni ans Schwarze Brett und läutete mit der Kuhglocke.
    „Heute war ein besonders langweiliger Tag“, begann er. Seine Worte lösten ein zustimmendes Brummen aus.
    „Wir sollten uns etwas überlegen“, fuhr er fort, „was uns den alten Schwung zurückbringt...“
    „Ideen sind eben doch ansteckend“, raunte Stephan seinem Freund Ottokar zu. Der stand auf und ging zu Beni .
    „Ich

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