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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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dimensionales Bild gestreut wurde. Die Heizungen waren aufg e dreht und eine tropische Hitze dehnte sich im Saal aus; sogar der Geruch von Salzwasser lag in der Luft. Die Sitze im Saal lagen nicht so eng beieinander wie üblich, sondern boten einen Zwische n raum für einen kleinen Beistelltisch. Die Besucher, zum größten Teil Frauen, rekelten sich in ihren Sitzen und gaben sich der Illus i on hin, an einem Strand zu li e gen.
    Antonio führte sie zu der vordersten Sitzreihe, die in einem normalen Kino zuletzt b e setzt worden wäre, weil sie zu nah vor der Lei n wand lag. Hier bestand der ganze Raum aus Leinwand, und sie hatten eine optimale Sicht auf die Bühne. Als Leyla sich neben Evelyn in einen der gepolsterten Sitze fallen ließ, fragte sie sich unwillkürlich, wozu es in einem Kinosaal eine Bühne gab und we l che Art Veransta l tung sie erwartete.
    „Ich komme mir vor wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal vor der riesigen Kin o leinwand sitzt. Wirkt irgendwie sentimental das Ganze“, flüsterte Evelyn ihr zu.
    „Oder wie eine ziemlich gute Geschäftsidee“, entgegnete Leyla und blickte sich im Saal um. „Es scheint Vampire zu geben, die es vermissen im Sommer am Strand zu liegen oder den Duft einer blühe n den Wiese im Tageslicht zu genießen.“
    Rudger von Hallen verkaufte den Vampiren diese kleinen Momente ihrer vergangenen Menschlichkeit als nahezu perfekte Illus i on. Doch auch Menschen ließen sich gern in die Traumwelten des Roten Palais entführen. Von den anderen Sitzreihen drangen Gespräch s fetzen und Gelächter, die von ein paar gespielten Schreien unterbrochen wurden, wenn ein Vampirkellner mit seinem Tablett durch den Saal zog. Die en t spannte Südseestimmung wurde von einer unterschwelligen Angst überlagert, zumindest was die anwesenden Me n schen betraf. Die wenigen Vampire unter den Gästen wirkten unbeeindruckt von dem Geschehen. Die Bilder auf der Leinwand erloschen, und für einen kurzen Moment erfasste Dunkelheit den Saal. Dann wurde das Idyll einer nächtlichen Wal d landschaft eingeblendet, deren Vollmond ein gedämpftes Licht in den Saal warf. Vor ihnen lagen die gezackten Schatten eines dü s teren Schlosses. Ein paar schrille Schreie hallten durch den Raum.
    Rudgers Stimme kam aus der Dunkelheit, laut und kräftig. Als Leyla ihn neben der Bühne erblickte, konnte sie kein Mikrofon e r kennen.
    „Ich heiße Sie willkommen im Roten Palais des Aurodom. Wir bieten Ihnen heute ein besonderes Ereignis und führen Sie in die A b gründe Ihrer Seelen.“
    Seine klangvolle Stimme schwang wie warme Wellen durch den Saal und zog sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Es fühlte sich verdammt gut an. Ein Lichtkegel erfasste Rudgers Gestalt und folgte ihm die Stufen der Bühne hinauf. Er blieb vor dem projizie r ten Geisterschloss stehen. Eine Klimaanlage sorgte für eine frische Brise, die schnell die vermeintlich tropische Hitze ve r trieb.
    „Stellen Sie sich eine laue Sommernacht vor. Die Fenster zu Ihrem Schlafzimmer sind geöffnet und Sie liegen da, voller Seh n sucht und Verlangen. Sie beobachten, wie sich die Gardinen im Mondlicht bewegen. Sie wissen nicht, was Sie herbeiwünschen, bis Sie meinen Atem auf Ihrem Hals spüren. Meine Lippen auf Ihrer Haut. Die harte Berührung meiner Zähne vor dem süßen Schmerz des Bisses. Ihr Herz pocht verzweifelt gegen meine Brust und Ihr Blut fließt durch meine Adern. Während Sie sich hing e ben, schenken Sie mir L e ben und wissen, dass ich nicht ohne Sie leben kann.“
    In der vollkommenen Dunkelheit des Raumes, die eine gewisse Intimität verbreitete, ha t te jede anwesende Frau das Gefühl, dass Ru d ger von Hallen nur zu ihr sprach. Auch Leyla. Auf eine unheimliche Weise gefiel ihr die Magie, die seine Stimme verbreitete. Es konnte nur Magie sein, denn jede Ei n zelne von ihnen fühlte sich von ihm auserwählt.
    „Wir haben jemanden für Sie, der Ihre Fantasie nicht mehr mit I h nen teilen muss, weil er ihn erlebt hat, den bittersüßen Kuss. Er ist heute bei uns, um Sie mit seinem Beitrag zu unterhalten.“ Rudger hielt inne und lauschte der Stille in der Dunkelheit. Leyla hörte ihr eigenes Herz pochen. „Jarno ist heute bei uns zu Gast.“ Rudger machte eine empfange n de Geste.
    Ein sehnsüchtiges Raunen erfüllte den Raum. „Jarno!“, seufzte eine weibliche Stimme hinter Leyla.
    Die Lüster an den Wänden gingen an und warfen einen rötlichen Schein in den Saal. Auf den Leinwänden erschien die Kulisse eines nostalgischen

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