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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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durch die Fenster auf den verlassenen Bahnhofsplatz. Der Wind wi r belte Plastiktüten und Teile entwurzelter Sträucher über das Pflaster. Nur wenige Straßenlaternen funktionierten, sta n den teilweise windschief wie übrig gebliebene Bäume nach einem Orkan. Ihr flackerndes Licht hätte ebenso gut eine Geisterstadt beleuchten kö n nen.
    „Auch das kommt wieder in Ordnung“, versprach Rudger. Tröstend streichelte sein Daumen über ihren Handrücken.
    „Ich weiß. Es ist dennoch fürchterlich.“
    Über die Feuertreppe erreichten sie das Dach des Aurodom. Mit ein bisschen Mühe konnte man von hier aus den Sternenhimmel sehen. Nämlich dann, wenn man sein Blickfeld absichtlich ablenkte von störendem Dru m herum. Vor dem Penthouse blieb Rudger stehen und zog sie in seine Arme. Lange blieben sie schweigend stehen, während der Wind in ihrem Haar spielte. Sie schloss die Augen und seine Fingerspitzen legten sich auf ihre Schl ä fen. Langsam breitete sich ein Gefühl von Zuversicht aus. Seine Lippen umschlossen die ihren zu einem leidenschaftlichen Kuss. Inwieweit er dazu beitrug, konnte sie nur ve r muten. Im Grunde war es ihr egal. Sie ließ es zu, dass der sanfte Frieden sich in ihr ausbre i tete, ihre Muskeln entspannte und ihren Geist befreite. Mit einem leisen Seufzen löste sie sich von ihm. Eine angenehme Müdigkeit überkam sie, ve r drängte den Kummer.
    „Du solltest ein wenig schlafen“, sagte Rudger. Warm lag seine Hand auf ihren Rücken, als er sie in seine Wohnung geleitete.
    „Schlafen“, murmelte sie. „Das ist genau das, was ich jetzt brauche.“ Träge ließ sie sich auf das Sofa sinken. Sofort kribbelten ihre Beine unter der plötzlichen Entlastung. Lächelnd hielt Rudger ihr ein Glas hin. Übe r rascht nahm sie es entgegen. Sogar warm war die Milch. Sie hatte nicht bemerkt, dass er in die Küche gegangen war. Ebenso wenig wie das Summen der Mikrowelle. Zerstreut überlegte sie, ob sie eingenickt war, ohne sich zu eri n nern, ihre Augen geschlossen zu haben.
    „Da wüsste ich noch einiges mehr, das du verlangen solltest.“
    Mit der Zunge fuhr sie sich über die Oberlippe, um den Milchschaum abzulecken. „Ich befürchte, ein Glas Milch eignet sich nicht gerade, um meine Leide n schaft zu wecken.“
    Er lachte auf. „Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, dass Sex eine große Rolle spielt.“ Zärtlich strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht. „Es gibt unendlich viele Dinge, die wir außerdem tun könnten.“
    „Zum Beispiel?“ Ihr Kopf sank gegen seine Brust, als er sich neben sie setzte.
    „Da wäre eine Hochzeitsreise.“
    Darüber hatte sie bisher nicht nachgedacht. Überhaupt erschien ihr der Gedanke, mit ihm zu verreisen, reizvoll. Allerdings wus s te sie nicht, wie das vonstattengehen sollte. Unwillkü r lich sah sie einen schweren Eisensarg im Güterwagen vor sich, während sie allein im Zugabteil der näch s ten Etappe ihrer Reise entgegenblickte. Neben ihr stieß Rudger ein belustigtes Schnaufen aus. Sie biss sich auf die Lippen, als ihr aufging, dass er ihren Geda n kengängen folgte.
    „Bitte entschuldige. Daran ist die Müdigkeit schuld. Ich weiß schon nicht mehr, was ich nur denke oder was ich laut ausspreche.“
    „Schon gut“, entgegnete er. „Das Syndikat unterhält ein weltweites Verbindungsnetz für den Transport von reisenden Vamp i ren.“
    Trotz der Erschöpfung konnte sie nicht umhin, sein Profil zu bewundern. Bartstoppeln bedec k ten sein markantes Kinn wie ein goldenes Vlies. Ihre Hand fuhr automatisch über die weiche Haut. Seine Mundwinkel waren zu einem Schmunzeln gekräuselt, was seinen sinnlichen Lippen einen besonderen Charme verlieh. Er griff nach dem leeren Glas, das ve r gessen in ihrer Hand lag, und stellte es auf den Tisch.
    „Zahlreiche Hotels haben sich auf unsere Bedürfnisse eingestellt, ohne die Bequemlic h keit menschlicher Begleiter außer Acht zu lassen.“
    „Aha. Damit wäre eine weitere Marktlücke erschlossen. Der Vampirtourismus boomt.“ Lan g sam wurde ihre Zunge schwer. Es war sinnlos, sich weiter zu bemühen. Also schloss sie die A u gen.
    „Es lässt sich hervorragend einrichten, das Reisen wie das Leben.“ Rudger ma s sierte ihre Stirn.
    „Und meinen Körper kann ich auch mitnehmen. Keine Astralreisen mehr“, erw i derte sie. Oder hatte sie es nur gedacht?
    „Dein Körper wird ebenso bei dir bleiben wie ich, mina Fagreþæ. Auf ewig …“

Die Autorin
     
     
     
    Ich wurde 1964 in Krefeld geboren. Seit über

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