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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Sinne der Vampire bedient“, entgegnete Le y la.
    Und nicht nur die der Vampire. Es gab genügend Menschen mit einem morbiden Interesse an gewissen voyeuristischen Darste l lungen. Der Diener war zu seinem Herrn zurüc k gekehrt und reichte ihm den gefüllten Kelch. Er griff danach und leerte ihn in einem Zug. Dabei hielt er die Augen geschlossen. Er wischte sich mit dem Han d rücken die Blutreste aus dem Mundwinkel und warf den Kelch im hohen Bogen von sich. Mit einem lauten Scheppern fiel er auf den Steinboden und gleichzeitig starrte das Zwi t terwesen mit glühenden Augen in die Kamera, auf Leyla und jeden Einzelnen im Saal. Evelyn zuckte neben ihr zusammen. Dram a tische Musik ertönte unerwartet und trieb einen weiteren Schrecken durch das Publikum. Vereinzelte ne r vöse Laute hallten durch den Saal, als der Film erlosch und für einen Moment völlige Dunkelheit über i h nen lag. Leyla überlegte, ob es sich bei dem eben Gesehenen um eine Inszenierung handelte. Das Geschehen auf der Leinwand hatte so real gewirkt wie eine Liveübertr a gung.
    „Heißen Sie unseren nächsten Gast willkommen. Vincent der Illusionist!“ Rudgers Stimme kam erneut aus dem Nichts.
    Plötzlich stellten sich Leylas Nackenhaare auf. Eine kaum wah r nehmbare Schwingung breitete sich unter der tosenden Musik in dem erhitzten Saal aus. Die Panoramaleinwand zeigte wieder das Geisterschloss, aus dem eine Schar Fledermäuse stob, deren lautes Fl ü gelschlagen für einen Moment die Musik übertönte. Sie flogen über ihre Köpfe hinweg, um im Nichts am hinteren Ende der Leinwand zu verschwinden. Der Vampir kam aus einem der oberen Notausgänge im hinteren Bereich des Saales. Leyla spürte das Strömen seiner Macht, als er zwischen den Reihen auf die Bühne zuging. Die Erfahrung von Jahrhunderten vermochte eine Ma s senhypnose zu verursachen, sodass ihn niemand kommen sah. Doch es genügte nicht, er verfügte nicht über Ru d gers Fähigkeiten. Leyla war es gewohnt, die Gegenwart von Va m piren zu spüren und ließ sich nicht täuschen.
    Sie blickte sich um. Verzückte Gesichter folgten ihm mit begierigen Blicken. Der große Vampir schwebte, umhüllt von einem schwarzen Umhang mit hohem, weißen Stehkragen durch die Zuschauer. Z u mindest erweckte er den Eindruck, weil der gleitende Gang seiner Schritte von glänzendem Stoff umhüllt war. Da er das Publikum in seinem Bann gefangen hielt, konnte er es sich lei s ten, seine Ver blüffung offen zu zeigen, als er hoch vor Leyla aufragte. Leyla blickte ihn unmittelbar an, mied jedoch die mit dun k lem Kajal umra n deten Augen. Sie sah, wie die Muskeln an seiner Wange zuckten. Er schürzte seine karmesinroten Lippen zu einem gemalten Schmollmund. Seine Oberlippe wölbte sich an den Seiten über seinen Fangzähnen leicht auf. Eine schwarze Lockenmä h ne umrahmte sein makellos geschminktes Gesicht und fiel auf seine Schultern. Trotzdem wirkte er maskulin und vereinte unwirkl i che Schönheit mit abgrundtiefem Grauen, ähnlich wie zuvor der Hermaphrodit auf der Lei n wand.
    Ein harter Zug bildete sich um seinen Mund, als er eine Augenbraue zu einem schwun g vollen Bogen anhob. Er löste seinen Blick von Leyla und ging weiter. Sie sah an seinem sich entfernenden Rücken vorbei zu Rudger, der sie von der Tür aus beobachtete. Sie nic k te ihm zu, und er neigte leicht seinen Kopf. Der Vampir war auf der Bühne angekommen und hob ruckartig beide Arme. Mit seinen Gedanken weckte er das Publikum aus seiner Erstarrung. Im selben Moment wurde auf der Leinwand erneut die Nach t klubkulisse ei n geblendet. Vereinzelt blinzelten die Leute, doch die meisten schlossen sich dem tosenden Applaus an. Die Musik schwoll an und donnernde Bässe tobten durch den Raum. Vincent stampfte mit einem Fuß im Rhythmus der Musik. Seine Locken wippten auf dem weißen Stehkragen. Er hatte hohe, ebenmäßige Wangenknochen. Dunkler Lidschatten reichte bis zu seinen Bra u en und ließ seine Augen groß und intensiv wirken. Mit einer schnellen B e wegung riss er den Umhang auf und ließ ihn hinter sich zu Boden gleiten. Das Publikum raste unter lauten, zustimmenden Rufen. Vincent trug Plateaustiefel, wodurch sich seine Größe e r klärte. Schwarze Nylonstrümpfe schmiegten sich über seine langen Beine. Die Strapse spannten sich über nackte, muskulöse Obe r schenkel und liefen an den hautengen Ho t pants zu einem Korsett ohne Brustteil aus. Mit ausgestreckten Armen schritt er über die Bühne, wobei die Muskeln seiner glatten

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