Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
Vom Netzwerk:
kein Zweifel, dass nun gleich in der Blankeneser Kapitänsvilla das Telefon läuten würde. Doch Silke hatte dafür nur ein amüsiertes Lächeln übrig.
    Eine halbe Stunde später stand Silke vor »Günters Pinte« die meist von Schülern und Studenten besucht wurde. Schon von außen sah man, dass recht viel los war.
    Qualm umfing Silke, als sie eintrat. Ein paar Grüße flatterten ihr entgegen, die sie erwiderte. Sie hängte ihren Mantel an die Garderobe und wühlte sich durch die Leute.
    An der langen Theke entdeckte sie schließlich Rita. Sie beschäftigte sich mit zwei Oberschülern, von denen Silke wusste, dass sie gelegentlich als Dressmen arbeiteten.
    »Und immer hübsch die Kaumuskeln trainieren, damit eure Gesichter schön rechteckig und männlich werden«, hörte Silke die Freundin spötteln, als sie sich an die drei heranschob. »Dann habt ihr auch allerhand Chancen, bei 'ner alten Lady im Bett den Geldbeutel aufzumöbeln.«
    »Hallo«, sagte Silke.
    »Hallo, Lütte, dass du doch noch gekommen bist! Wie war's denn?«
    »Vernichtend«, lautete Silkes Kommentar.
    »Hey, ihr zwei Laufstegkönige, macht euch mal hier vom Acker. Ich habe mit meiner Freundin Geheimnisse zu beklönen, die nicht für eure Radartüten bestimmt sind«, befahl Rita den beiden Schülern. Maulend zogen sie ab, denn sie hatten Rita Dahlberg zu etlichen Drinks eingeladen und sich natürlich gewisse Hoffnungen gemacht.
    »Es ist aus mit der Uni«, seufzte Silke. »Und die Wohnung hat sie mir auch schon gekündigt. In zwei Monaten muss ich dort raus. Bin auch nicht unglücklich. Die alte Rutz war mein Wachhund.«
    »Und jetzt? Ich meine: Was willst du machen?«
    »Irgendwo jobben«, meinte Silke. »Hab noch keine genauen Vorstellungen. Deshalb wollte ich ja mit dir reden. Du bist immer bei Kasse und nie kaputt von der Arbeit.«
    »Na ja, mir fliegt es auch nicht so einfach zu. Was trinkst du?«
    »Ein Hütchen«, bat Silke und meinte damit einen Weinbrand, der mit ein wenig Cola aufgefüllt war.
    Wenig später stießen sie an.
    »Du hast mir nie erzählt, was du eigentlich genau machst«, erkundigte sich Silke.
    »Ich sprech nicht gern drüber«, versuchte Rita auszuweichen. »Es ist nicht jedermanns Geschmack, auch wenn man dabei ganz gut verdient.«
    »Womit denn?«
    »Hör zu, Lütte, du bist mir immer ein bisschen prüde vorgekommen. Ich weiß nicht, wie du reagierst.«
    »Also, ich bin keine Jungfrau mehr, wenn du das meinst«, erklärte Silke entrüstet. »Ich hab es zwar noch nicht hinter einem Busch getrieben, dafür aber in einer Scheune im Alten Land. Das ist genauso schlimm, oder?«
    »Es ist gar nicht schlimm«, widersprach Rita. »Bumsen ist völlig normal. Damit erhältst du dir dein seelisches Gleichgewicht. Und bei unseren Möglichkeiten werden nur die Saudummen ungewollt schwanger.«
    »Aber was hat das mit deinem Job zu tun?«
    »Zuerst mal gar nix«, gab Rita zur Antwort. »Also, ich arbeite auf Sankt Pauli ...«
    »Als Nutte?« Silke riss die Augen auf.
    »So toll ist es auch wieder nicht«, schränkte die Dunkelhaarige ein. »Ich arbeite als Animiermädchen.«
    »Aha!«
    »Was - aha?«
    »Nur so. Und was - ich meine, was genau musst du da machen?«
    »Animieren«, sagte Rita. »Anmachen. Die Männer zum Trinken ermuntern und natürlich mittrinken. Aber da gibt es Tricks, damit man nicht angetüdelt aus der Kneipe geht.«
    »Und weiter nichts?«
    »Na hör mal«, erklärte Rita entrüstet. »Das ist schon etwas. Außerdem gehe ich oben ohne.«
    »Oben mit gar nix?«
    »Einen dünnen Schleier, wenn die Ärsche die Heizung nicht ordentlich angedreht haben«, sagte Rita kichernd. Die Sprache, die sie nun verwendete, war Silke ein wenig fremd. »Na ja, und ich setz mich schon mal bei einem auf den Schoß. Es kommt auch vor, dass er fummelt. Wenn es mir gefällt, lass ich ihn. Wenn nicht, dann spring ich ab.«
    »Ob ich das auch könnte?«
    »Das weiß ich doch nicht«, sagte Rita Dahlberg trocken. »Mir macht es eigentlich Spaß. Es ist so prickelig, wenn du 'nen alten Glatzkopf so heiß machen kannst, dass ihm beinahe die Hose platzt.«
    »Und wenn er wirklich will?«, fragte Silke mit aufgerissenen Augen.
    »Im ersten Stock sind die Nutten«, erklärte Rita. »Dort werden alle Männer bedient, die wir unten aufgegeilt haben, verstehst du? Na ja, manche gehen dann auch mit den Gästen mal rauf.«
    »Und du? Bist du schon mal mit raufgegangen?«
    »Also Lütte, jetzt wird es mir zu intim. Du fragst mich ein Loch in Bauch.

Weitere Kostenlose Bücher