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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesehen hatte er nichts auf seinem Rundgang. Er war trotzdem nicht davon überzeugt, dass er sich alles nur einbildete, auch wenn sein Gang keinen Erfolg gezeigt hatte. Die meisten Menschen hätten sich danach ins Bett gelegt und ihre Augen geschlossen. So dachte Marek nicht. Für ihn war die Nacht noch nicht beendet.
    Er war in sein Haus am Stadtrand von Petrila gegangen, saß jetzt an seinem Küchentisch und sorgte dafür, dass der leichte Hunger gestillt wurde. Er hatte sich kalten Schweinebraten besorgt und schnitt vom Fleisch dünne Scheiben ab, die er mit Salz und Pfeffer bestreute. Dazu trank er Tee, der den meisten Menschen etwas zu bitter schmeckte, ihm allerdings nicht, denn Marek hatte sich die richtige Mischung ausgesucht und selbst zusammengemischt.
    Er saß an seinem Küchentisch. Kein Radio spielte Musik. Auch die Glotze blieb aus, und so erfuhr er nichts von den Schreckensnachrichten aus aller Welt. Frantisek Marek aß, er trank und hing ansonsten seinen Gedanken nach.
    Was hatte ihn gestört?
    Die Frage konnte er sich immer wieder stellen, ohne darauf eine Antwort zu finden. Er würde sie nicht finden. Er hatte nichts gesehen. Er war durch die Kälte gelaufen und hatte gespürt, dass sich die Temperatur dem Nullpunkt näherte. Oben in den Bergen hatte es bereits den ersten Frost gegeben, da war auch Schnee gefallen, und jetzt schob sich die Kälte auch in die Täler der Karpaten vor.
    Der grauhaarige Vampirjäger ärgerte sich darüber, dass es ihm nicht möglich war, eine Antwort zu finden. Es war nichts offen zu sehen gewesen, und doch nahm er diese Nacht nicht hin wie viele andere.
    Es gab da etwas…
    Marek schaute in den Wohnraum. Durch die offene Tür sah er die Lampe, die ein nicht besonders helles Licht verbreitete. Ein Nachtfalter hatte es geschafft, vor der Kälte Schutz im Haus zu finden. Er flatterte durch das Zimmer, geriet in die Nähe des Lichts, wo sich seine Gestalt plötzlich zu einem Schatten vergrößerte, der an den Wänden und auch an der Decke herflatterte.
    Für einen Moment leuchteten die Augen des Pfählers auf. Der Schatten erinnerte ihn wieder an die Wesen, die er jagte und auf die er spezialisiert war. Es waren die Vampire. Seine Todfeinde und Hassobjekte. Sie zu jagen und zu vernichten hatte er sich zum Inhalt seines Lebens gemacht, und er trug seinen Kampfnamen nicht grundlos. Es hatte bereits zahlreiche Erfolge errungen, doch der Plage selbst war er niemals Herr geworden. Es gab sie auch jetzt noch. Und sie existierten in unterschiedlichen Stufen.
    Gefährlich waren sie alle, aber es gab auch bei ihnen Zwischenstufen. Machtkämpfe waren an der Tagesordnung, und ein mächtiger Blutsauger hatte sich als Führer herauskristallisiert.
    Will Mallmann, der sich selbst den Namen Dracula II gegeben hatte. Er war es, der sich eine Vampirwelt aufgebaut hatte und die Reihen der Blutsauger formieren wollte.
    Gegen ihn brauchte Marek nicht direkt zu kämpfen. Das hatte er seinen Freunden aus London überlassen, die sich in einem ständigen Kampf gegen das Böse befanden. Er hatte sich mehr um die Blutsauger in seiner Heimat Rumänien gekümmert, und da gab es verdammt viel Arbeit. Allerdings nicht in der letzten Zeit. Da war es schon ruhiger geworden, worüber Marek sich sogar freute, denn jünger wurde er auch nicht.
    In dieser Nacht war allerdings alles anders. Da hatte er das Gefühl, innerlich zu brennen. Da war er wieder so wie früher. Eine gewisse Vorahnung hielt ihn umfangen, denn die Nacht war noch nicht für ihn beendet.
    Den restlichen Braten stellte Frantisek wieder zurück in den Kühlschrank. Er hatte keinen Hunger mehr. Seine Tasse leerte er noch.
    Danach stand er auf, hängte seine alte Strickjacke über die Schulter und trat vor die Haustür.
    In der Umgebung hatte sich nichts verändert. Nach wie vor lag die Finsternis über dem Land. Lichter sah er nicht, und auch die Außenleuchte seines Hauses ließ er ausgeschaltet.
    Marek blieb vor der Tür stehen. Was ihn innerlich an Gefühlen aufwühlte, zeichnete sich nicht in seinem Gesicht ab. Er blieb ruhig und gelassen. Hellwach waren nur seine Augen, denn sie suchten die Umgebung ab. Der Wald lag sehr nahe. Er bildete eine noch dunklere Insel. Dort bewegten sich auch die Tiere der Nacht, aber sie kamen nicht auf sein Haus zu und blieben lieber in Deckung.
    Der Pfähler fragte sich nicht, warum er hier stand. Er reagierte einzig und allein auf sein Gefühl, das ihm noch immer nicht in Ruhe ließ. Die Luft hatte sich

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