Das Schattenreich von Morin
Vorzeit in der dunklen Dekade, ein Vorfahre Lorbos, besser gesagt ein Vorfahre der Blutlinie Hadro, ehelichte eine Frau, die dem Drachenvolk angehörte, ein altes Pergament aus dieser Zeit, ich vermute verfasst von dieser Frau, berichtet über einen Jungen, der in der Zukunft geboren wird, um das ungeschehen zu machen, dieser sei gezeichnet mit einem Mal, angekündigt durch die Sterne, ein Flügel eines Drachen mit einem Stab, die Sternenkonstellation zeigte in der Nacht auf das Zimmer der Burg, in der Lorbo geboren wurde.
In jener Nacht fiel das Land Hadro, seine Eltern wussten, dass gegen diese Übermacht sie nicht bestehen konnten, so retteten sie ihren Sohn, indem sie mit ihm durch einen Geheimtunnel flohen, drei Personen begleiteten Lorbo, seine Mutter, Königin Sala, und zwei Gardisten der Leibwache, während König Hadro den letzten Kampf seines Lebens ausrichtete.
Sie gerieten in einen Hinterhalt, ein Spähtrupp der Goblins tötete die Gardisten und nahmen das Baby und Königin Sala gefangen, mit dem Befehl, sie nach Barabur zu bringen, denn der Dunkle wusste, da er die Geheimkammer der Druiden durch den Verrat der sieben Hexer, abtrünnige Druiden, mächtige Zauberer, kannte, dass ihn ein Kind vernichten könnte, ich beobachtete in jener Nacht diesen Spähtrupp und folgte ihnen auf dem Weg ins dunkle Nordreich Barabur, wo der Dunkle seine Festung Barabur auf alten Ruinen errichtet hatte.
Der Spähtrupp sollte das Baby dem Dunklen bringen, aber der Dunkle war leichtsinnig und gab seinem Spähtrupp keinen dieser abtrünnigen Druiden mit, die ich eher als Hexer des Dunklen betrachte, mmh nun, wahrscheinlich betrachtete der Dunkle in seinem Hochmut niemanden als Gefahr und dies war meine Chance.
»Denn zum einen wusste der Dunkle nichts von meiner Existenz, mein Volk, das Drachenvolk, meine Kaste, die Druiden, sind im großen Krieg untergegangen, lange gelang es mir, dies vor dem Dunklen zu verbergen …
In der siebten Nacht beschwörte ich die Macht der Erde hinauf, die ein Erdbeben imitierte, das Schicksal meinte es gut mit mir, denn im Nordreich brummt die Erde andauernd, es gelang mir so, meine magische Aura zu verstecken, der Dunkle und die dunklen Hexer bemerkten mein Wirken nicht.
Ich ließ den Spähtrupp durch eine Schlucht ziehen und verschüttete sie mit riesigen Steinbrocken, es durften keine Überlebende geben, das wusste ich.
Aber man kann das Schicksal nicht beeinflussen und so rettete ich das Kind und seine Mutter.
Jedoch ein Goblin hatte die Steinlawine schwer verletzt überlebt, sein Rückgrat war gebrochen, doch dieses zähe Volk, diese Kreaturen der Finsternis sind zäh und er spannte eine geschmiedete Armbrust, die du, Gotar, sicher aus deinem Leben, als du noch Gardist warst, von den Goblins kennst.
Dieser schoss den Armbrustpfeil ab, ich reagierte zu spät, der Pfeil traf Königin Sala Hadro, tödlich getroffen hielt ich sie in meinen Armen und sie bat mich, es niemals zuzulassen, dass der kleine Lorbo dem Dunklen in die Hände fällt. Der im Sterben liegenden Königin Sala versprach ich dies, ich verscharrte ihren Leichnam.
Mit Lorbo floh ich unerkannt, am zweiten Tag unserer Flucht passierte etwas, das mir Sicherheit gab, dass dein Sohn, der kleine Lorbo, der Auserwählte ist und ich mich nicht geirrt haben konnte, wir kamen an den Wald Furin, alte, durch Jahrtausende trotzende Eichen stehen dort und dann geschah es.
Ein Baum, weiß wie Elfenbein, stand in einer Lichtung, gekennzeichnet mit der Sichel, gekreuzt mit einem Stab, alt und mächtig, Jahrtausende alt, ich hörte eine weise, knorrige Stimme in meinem Kopf: ›Landurin, Beschützer der vier Elemente, Freund der Bäume, Druide, lange ist es her.‹ ›Ja‹, räusperte ich mich, der weiße Baum: ›Ich spüre, du trägst ein Bündel mit dir, junges Leben verbirgt sich in dem Bündel …
Da fällt mir ein altes Gedicht ein.
Ein Mischling aus Elb und Mensch, gekennzeichnet
Von Sichel und Mond mit einem Stab
Er wird kommen des Lichts wegen.
Er, der gut und gerecht,
wird das Schicksal der jungen Völker
Ins Licht führen.‹
Nun scherzte ich. ›Hopka kann man nichts vormachen, in der Tat, das Bündel ist, von dem du dein Gedicht erzählt hast, ein Mischling, halb Elb, halb Mensch, doch jung und zerbrechlich.‹
›Ja‹, räusperte Hopka sich. ›Leg ihn sanft in den Rasen, das Kind braucht Schlaf, das ist bei allen Jungen so, ob Pflanze oder Tier, ob Mensch, ob Elb, alle brauchen dies und Gefahr gibt
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