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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Wirbel knacken. »Ich werde alt«, staunte er. »Man könnte meinen, ich hätte Holz in mir und keine Knochen.«
»Zurück zur Quelle«, befahl Tungdil. »Unterwegs suchen wir Proviant. Einigen knurrt der Magen so laut, dass wir uns nirgends anschleichen könnten.«
Die Gruppe kehrte um, und als sie eben den geschändeten Thronsaal verlassen wollten, vernahmen sie Schritte von der anderen Seite hinter ihnen.
Ein junger Mann, höchstens dreißig Zyklen alt, betrat die Halle und sah die Zhadär, die den Schluss bildeten. Er riss den rechten Arm in die Höhe und jagte einen grelllilafarbenen Zauber gegen sie.
Der Stänkerer und der Knurrer besaßen genügend Geistesgegenwart, um hinter den Säulen in Deckung zu springen.
»Danke, Vraccas!«, jubelte Ingrimmsch und machte auf den Absätzen kehrt. »Wir haben Vot gefunden!«
»Wie entzückend! Aber er hat uns gefunden«, meinte Slin, ließ sich auf die Knie herab und hob gleichzeitig in einer fließenden Bewegung die Armbrust. Bevor ihn jemand aufhalten konnte, sandte er dem Famulus einen Bolzen. »Das ist meine Magie!« Vot hatte nicht bemerkt, was sich ihm näherte, und die Arme erhoben, um einen weiteren Spruch zu wirken. Plötzlich sah er auf seine Brust, wankte und stürzte nach rechts zu Boden. Mit einem einfachen Bolzen hatte er nicht gerechnet.
»Rasch!«, befahl Tungdil und rannte los. »Vielleicht können wir ihn noch verhören.« Er rief Coira zu sich, damit sie dem Famulus notfalls das Leben rettete.
Vot lag in seinem Blut, weil er den Bolzen aus der Wunde gezogen hatte. Das Geschoss hatte ihn ins Herz getroffen, doch das Leuchten um das Loch in seinem Körper sagte ihnen allen, dass er im Begriff stand, sich mit seinen magischen Fertigkeiten zu heilen. Tungdil richtete Blutdürster auf ihn, und Coira belegte den Verletzten mit einem schimmernden Fesselspruch um Hände und Augen. Damit war er so gut wie harmlos, da er keine Ziele erkennen und keine Zauber schleudern konnte.
»Wir suchen deinen Meister: LotIonan«, sagte Tungdil. »Wirhaben vor einigen Umläufen schon Bumina nach ihm gefragt, aber da sie es uns nicht sagen wollte, verrottet sie nun vor dem Eingang zur magischen Quelle. Es liegt an dir, welches Schicksal du erwählst.«
Vot hatte seine Überheblichkeit noch nicht verloren. »Wer seid ihr, dass ihr es wagt, in mein ...«
Der finstere Zwerg schnitt ihm mit der Klinge leicht am Hals entlang, sodass es stark blutete, aber die Wunde nicht lebensgefährlich war. »Der zweite Streich wird mit Macht geführt.«
»LotIonan ist nicht mehr hier«, sagte Vot gepresst. Er hatte begriffen, dass es ihm nicht zustand, Fragen zu stellen.
Ingrimmsch trat ihm gegen das Schienbein. »Du stehst kurz davor, dem Tod zu begegnen, wenn du noch ein weiteres Mal lügen solltest, Bürschlein!«
»Ich sage die Wahrheit«, antwortete der Famulus ängstlich. »Der Magus ist gegangen.« Tungdil senkte die Spitze leicht in seinen Brustkorb. »Wohin? Sprich, oder ich finde heraus, wie schnell du Wunden zu heilen vermagst.«
Vot blieb still liegen und wagte es nicht mehr, sich zu bewegen. »Nach Norden«, kam es leise. »Er will nach Norden, um die Albae für ihren Angriff zu bestrafen. Er wusste von ihren Plänen und überließ uns die Verteidigung der Quelle. Sie sollen bei ihrer Rückkehr in ihre Reiche nur mehr Ruinen vorfinden.«
»Das ist gelogen!«, rief Ingrimmsch. »Franek hat gesagt, dass er seinen Famuli niemals erlaubte, ohne Aufsicht in die Quelle zu steigen.«
Vot seufzte. »Die Lage hat ihn dazu gezwungen.« »Ich glaube dir nicht.« Tungdil setzte die Spitze an einer anderen Stelle an.
»Es ist die Wahrheit! Er hat uns drei Besuche gewährt, danach würde ein Vernichtungszauber beim Eintreten in die Kammer ausgelöst«, erwiderte Vot rasch. »Was will er genau im Norden?«
»Die Reiche der Albae für den Angriff auf ihn in Asche legen. Was sonst?« »Ja, was auch sonst?«, ahmte Ingrimmsch den Tonfall des Famulus nach. »Das mache ich auch jeden Umlauf: aufstehen, die Schwarze Schlucht mit bloßen Händen zuschaufeln und ein bisschen Vernichtung bringen.«
Vot schnaubte verächtlich. »LotIonan besitzt Macht genug, um Landstriche zu verwüsten so weit sein Auge reicht. Er hat gelernt, Unmengen Magie in sich aufzunehmen. Das werden die Albae bald zu spüren bekommen.«
»Dort befindet sich zudem eine weitere magische Quelle«, sagte Ingrimmsch zu Tungdil. »Es klingt, als wolle LotIonan auch noch auf der anderen Seite des Geborgenen Landes sein Unwesen

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