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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Luft, die Finger legten sich um die Waffe und versuchten sie zu bewegen, aber der Arm des Zwerges schien zu Stahl geworden zu sein. Bumina rang mit dem Tod und verlor. Ihre Augen trübten sich ein, das Leben war gewichen. »Wir suchen ihn selbst«, gab Tungdil bekannt. »Er kann nicht weit sein.« »Die Schwarzaugen auch nicht«, meinte Ingrimmsch, der es nicht fassen konnte, was sein Freund getan hatte. Die Menschen taten ihm nicht leid, sie hatten den Tod verdient. Aber die Handlung als solche verwunderte ihn. Gründlich.
»Zu Hilfe!«, vernahmen sie Mallenias Stimme. »Ich brauche starke Arme!« Ingrimmsch wollte sich umdrehen und der Ido beistehen, da bogen Albae um die Ecke des Ganges. Er schätzte mindestens siebzehn, alle trugen schwarz gefärbte Lederrüstungen mit eisernen Verstärkungen über der Brust. Die Waffen waren sehr unterschiedlich, aber schwertähnlich. Sein Kampfgeist erwachte auf der Stelle. »Gleich«, rief er zurück. »Ich habe noch ein paar Schwarzaugen weichzuklopfen!« Er riss den Krähenschnabel in die Höhe und warf sich ihnen mit einem lauten VraccasRuf entgegen.
Ein schwarzer Schatten überholte ihn.
»Ho, nein! Gelehrter, verdirb mir nicht das ganze Vergnügen, hörst du?«, beschwerte er sich enttäuscht. »Geh du Mallenia helfen! Lass sie ...« Mir hatte er noch sagen wollen. Schon krachte Blutdürster waagrecht in die Seite des ersten Albs und zerschnitt ihn, als bestünde er aus Wachs. Während der Gegner noch stürzte, drosch Tungdil schon auf den nächsten Alb ein und durchbohrte seine Brust, zog die feucht schimmernde Klinge heraus und zerteilte den Hals eines dritten Albs. Bluttröpfchen lösten sich von der Klinge und spritzten umher.
Ingrimmsch blieb stehen und starrte gebannt auf seinen Freund, den er noch niemals zuvor so hatte wüten sehen.
Die Schnelligkeit seiner Bewegungen lag über der eines Schwarzauges, und die Albae wussten nicht, wie ihnen geschah. Sie kannten keine Zwerge als Gegner, und falls doch, waren sie einem solchen Vertreter seiner Art noch nicht begegnet. Das schwarze Blut regnete auf den Stollenboden, Körperteile fielen nieder, Waffen und Rüstungen zerbrachen bei jedem Schlag von Blutdürster.
Tungdil schrie bei seinen Attacken gleich einem Tollwütigen und tief wie ein Schacht. Er mähte sich durch die Albae, schlug eine Schneise, und die Fallenden verdeckten Ingrimmsch die Sicht. Als der letzte Feind zusammengebrochen war, sah er Tungdil mit dem Rücken zu ihm regungslos am anderen Ende des Ganges stehen. Das Blut hatte ihn von Kopf bis Fuß bedeckt, es perlte von der Rüstung, vom Helm.
»Vraccas stehe uns bei!«, hörte er Balyndar neben sich sagen.
Er wandte sich um und sah einen sehr bleichen Fünften zu seiner Rechten, der nicht weniger beeindruckt den Kampf verfolgt hatte. Nahm man es genau, war es kein Kampf, sondern ein Abschlachten gewesen. Die Albae haben so harmlos wie besoffene Orks gegen Tungdil gewirkt. Und doch wusste Ingrimmsch, dass er es niemals geschafft hätte, von einem Ende des Gangs zum anderen zu gelangen. Nicht in dieser Zeit und nicht unverletzt.
Coira hatte keinen Blick hinaus verschwendet. Sie sah in die Finsternis des Schachts, wo sich Rodario befand. Um ihm einen helfenden Zauber zugutekommen zu lassen, musste sie ihn jedoch sehen.
Sie hob die Hand, und schon flog eine Fackel aus der Halterung zu ihr. Sie lenkte das Licht in den Schacht und ließ es so lange sinken, bis sie den Schauspieler erkannte. Er hatte sich mit beiden Händen am geöffneten Gitter festgeklammert und baumelte frei über einem Abgrund.
Allerdings hob sich die Absperrung wieder. Sie würde Rodario die Finger abquetschen und ihn stürzen lassen.
Es kostete die Maga nun keinerlei Mühe mehr, einen Schwebespruch zu formulieren. Außerhalb der Quelle fühlte sie sich nicht mehr benommen und von Wogen der Glückseligkeit überflutet, die ihr jeden klaren Gedanken verboten hatten. Die unsichtbaren Kräfte bekamen den Mann zu packen und hoben ihn an, zogen ihn durch die schmale Lücke zwischen Wand und Gitter hindurch und ließen ihn aus dem Schacht zu den beiden Frauen schweben.
Kaum stand er, warf sich Coira erleichtert in seine Arme und drückte ihn an sich, ließ ihn jedoch sofort wieder los. »Ich muss sehen, was sich draußen auf dem Gang tut«, entschuldigte sie sich und lief zum Ausgang. »Ein Held«, meinte Mallenia und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Und doch auf Beistand angewiesen. Das mag ich an Euch.« Sie grinste und folgte der Maga zu

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