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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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musste. »Damit hast du wohl nicht gerechnet«, sagte er schadenfroh und setzte ein boshaftes Lachen hinterher. »Oh, haben dir die Albae wehgetan?« Er zog seinen Dolch. »Das wird nichts im Vergleich zu dem sein, was ich mit dir anstellen werde! Du hast meine Stadt vernichtet! Die Falle trug deine Handschrift.«
»Auf Geheiß von LotIonan.« Bumina musterte die Zwerge und versuchte abzuschätzen, was sie erwartete. Sie hob die Arme. »Geht zur Seite und lasst mich zur Quelle!«
Tungdil und Balyndar hoben gleichzeitig ihre Waffen.
Rodario rief wieder in den Schacht hinab, doch Coira antwortete nicht. Mit einem Fluch sprang er in die enge Röhre, lenkte seinen Sturz so gut es ging mit Schuhen und Händen an den Wänden und kam neben der kauernden Maga auf; auch er wurde vom weißlichen Leuchten erfasst, doch er spürte nichts.
»Was ist?«, sagte er und half ihr beim Aufstehen.
»Sie ist unglaublich ... mächtig«, ächzte Coira. »Das bin ich nicht gewohnt, und es ... schmerzt mich! Sie pumpt Kraft in mich, wie ich sie nicht kannte.« Ihr nächster Satz erstickte in einem Stöhnen, ihre Finger schlugen sich in Rodarios Kragen und krallten sich fest. »Ich kann mich nicht auf einen Zauber konzentrieren, um ihr zu entkommen«, stammelte sie. »Helft ...« Ihr Leib versteifte sich und verbog sich widernatürlich unter den Krämpfen, welche sie ohne Unterlass schüttelten.
Rodario nahm ihren Gürtel und ließ sich von Mallenia das behelfsmäßige Seil hinabwerfen. Rasch verband er die Gürtel miteinander, verknotete Coiras Hände und schleuderte das andere Ende zurück aus dem Schacht. »Zieht sie hoch!«, schrie er nach oben und ging in die Hocke, um die Maga auf seine Schultern zu stemmen. »Ich gebe von unten Halt!«
Das Seil straffte sich, und bald wurde die junge Frau Stück für Stück aus dem Schacht und damit aus dem Wirkungskreis der Magie gezogen.
Plötzlich endete das Klicken und das Gitter schwang unter Rodarios Füßen zur Seite! Davon bemerkten die Zwerge am Eingang nichts.
Franek lachte Bumina noch immer aus. »Wenn du wirklichnoch Magie in dir trügest, hättest du schon lange einen Zauber gegen uns geschleudert.«
»Da du es auch nicht getan hast, nehme ich an, dass dein Reservoir ebenso leer ist wie meines«, konterte sie.
Ingrimmsch sah über die Schulter. In diesem Augenblick wurde Coira von Mallenia aus dem Schacht gehievt und auf den Boden gelegt. Die Königin bedankte sich, rang nach Luft und erhob sich. Sie sah lange nicht mehr so erschöpft aus und trug ein waches Funkeln in den Augen. »Aber wir haben jetzt eine Maga, die euch beide an die Wand zaubern kann.«
Tungdil wandte sich kurz um, nickte Franek zu, der es nicht länger erwarten konnte, in die Quelle einzutauchen. »Du gehst jetzt.« Ansatzlos stach er ihm Blutdürster zweimal durch den Bauch. »Zu Samusin oder dem Gott, der dir gefällt.«
Röchelnd brach der Famulus auf den Steinplatten zusammen, er bewegte die Lippen, aber mehr als ein unverständlicher Laut drang nicht hervor, und die Fingernägel glitten kratzend über die Beinschienen der Tioniumrüstung; als sein Kopf schließlich den Boden berührte, war er bereits tot.
Ingrimmsch war nicht bestürzt, jedoch sehr verwundert. Wieder eine Tat, die nicht zum alten Gelehrten passt.
»Er hat uns deinen Pfad verraten«, sagte Tungdil eisig zu Bumina und marschierte auf sie zu. »So gelangten wir in die Stollen.« Er hob den rot gefärbten, feuchten Blutdürster. »Wo finden wir LotIonan? Und wage es nicht zu flüchten.«
Die Famula wich vor ihm zurück. Sie wollte sich umdrehen und rennen, da schleuderte Tungdil mit einem wütenden Schrei seine Waffe nach ihr.
Bumina wurde in den Rücken getroffen, genau in die Wunde, in welcher der Albpfeil steckte; aufkreischend stürzte sie zu Boden, niedergeworfen von der Kraft des Wurfs. Sofort war Tungdil bei ihr, riss Blutdürster brutal aus ihrem Körper und drehte die Famula mit dem Stiefel auf den Rücken. Die Klingenspitze richtete er auf ihren Hals. »Ich zähle bis drei, und wenn ich nicht erfahre, wo er ist, wirst du sterben«, grollte er mit tiefer Stimme, die Ingrimmsch einen Schauder verursachte. »Eins...!« »Stirb und verliere deine Seele!«, wimmerte Bumina. »Schütze deinen Meister nicht länger. Es schadet dir, nicht ihm. Zwei!« Er verstärkte den Druck, und die Klinge durchstach die Haut.»Fort! Er ist fort!«
»Drei!« Ungerührt drückte Tungdil Blutdürster durch die Kehle der Famula. Hustend und würgend sog sie nach

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