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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Svart
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Gefühl beschlich ihn.
    Reglos hockte er in der Dunkelheit, starrte auf den Schatten.
    Hatte er gerade eine Bewegung gesehen?
    Nein da ist nichts. Der Nebel spielt mir einen Streich.
    Sorgsam darauf bedacht, möglichst kein unnötiges Geräusch zu verursachen, erhob er sich und setzte seinen Weg fort.
    Seine Knie zitterten bei jedem Schritt, während er behutsam einen Fuß vor den nächsten setzte. Ein Zweig zerbrach unter seiner Schuhsohle, das krachende Geräusch ließ ihn zusammenzucken.
    Ronnies Blick streifte den Schatten.
    Ruckartig erwachte dieser aus seiner Starre und bewegte sich in rasendem Tempo auf Ronnie zu, der mit einem halsbrecherischen Satz den Weg verließ. Doch bevor er hinter einem der Farne in Deckung gehen konnte, huschte der Schatten schnell wie ein Pfeil an ihm vorbei, brach lautstark durch das Unterholz und verschwand in der schützenden Dunkelheit des Waldes.
    Erleichtert atmete Ronnie auf.
    Er sah hinüber zu der Stelle, an der das Reh in den Büschen verschwunden war.
    Und machte eine überraschende Entdeckung.

 
     
     
     
     
    KAPITEL 27
     
    Zum zweiten Mal an diesem Abend erwachte Sandy aus einer Äthernarkose. Die Hammerschläge in ihrem Kopf waren noch schlimmer als beim ersten Mal, so dass sie die Augen zunächst geschlossen hielt.
    Das Letzte, woran sie sich erinnerte war, dass sie in der völligen Dunkelheit dieses Sarges gelegen hatte. Irgendwann wurde der Deckel geöffnet und das grelle Licht einer Lampe blendete sie. Noch bevor sie sich darauf hatte einstellen können, drückte ihr erneut jemand einen dieser stinkenden Lappen auf Mund und Nase, woraufhin sie binnen Sekunden das Bewusstsein verloren hatte.
    Doch trotz einiger Erinnerungslücken erkannte sie, dass sich an ihrer Lage etwas verändert hatte. Offenbar befand sie sich nicht mehr in dem engen Sarg. Sie lag auf einem weichen Untergrund, vielleicht einem Bett oder einem Sofa.
    Vorsichtig versuchte sie, ihre Hände zu bewegen. Doch diese waren noch immer vor ihrem Körper zusammengebunden. Auch an ihren Fußknöcheln spürte sie nach wie vor eng anliegende Fesseln, die im Gegensatz zu vorher jedoch aus Metall zu bestehen schienen, das kalt und unnachgiebig gegen ihre Haut drückte. Zudem waren ihre Beine auseinandergespreizt.
    Trotz der heftigen Kopfschmerzen öffnete sie langsam die Augen. Tatsächlich war jeder ihrer beiden Fußknöchel in einer Art Eisenmanschette gefangen. Eine Metallstange von etwa einem halben Meter Länge verband beide Manschetten miteinander und verhinderte, dass Sandy ihre Beine schließen konnte.
    Sie blickte an ihrem Körper herab. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass sie nicht nackt war. Sie konnte nicht sagen wieso, aber aus irgendeinem Grund hatte sie so etwas befürchtet.
    Dennoch versetzte ihr der Anblick der Kleidungsstücke an ihrem Körper einen Schock. Die knappen Shorts und das T-Shirt mit dem ausgefransten Saum, das den Blick auf ihren Bauchnabel freigab – beides gehörte nicht ihr.
    Ihre Entführer hatten ihr also neue Kleidung angezogen, während sie bewusstlos gewesen war.
    Und da sie außerdem spürte, dass sie unter der Kleidung keine Unterwäsche trug, bedeutete dies, dass die beiden sie nackt gesehen hatten. Sie mochte gar nicht daran denken, was diese Typen möglicherweise mit ihr angestellt hatten, während Sandys nackter Körper völlig wehrlos vor ihnen gelegen hatte.
    Soweit sie sehen konnte, waren die Kleidungsstücke, die sie trug, nicht neu. Insbesondere das ehemals weiße Shirt hatte einen gräulichen Schleier angenommen und Sandy wurde übel bei der Vorstellung daran, wie viele Mädchen vor ihr in eben dieser Kleidung bereits auf demselben Sofa gelegen haben mochten.
    Und bei dem Gedanken an das, was anschließend mit ihnen geschehen war.
    Sie wischte den Gedanken beiseite und konzentrierte sich so gut es ging auf die seltsamen Geräusche ihrer Umgebung. Sie hörte ein tiefes, sonores Brummen, das aus der Ferne an ihre Ohren drang.
    Feuchte, kalte Luft streichelte über ihre Arme und Beine. Sie zitterte. Schmerzhafter denn je spürte sie die Fesseln, die sich trotz ihres behutsamen Ziehens keinen Millimeter lockerten.
    Und sie war allein.
    Von ihren Entführern war nichts zu sehen. Dennoch hatten diese sie hierher verschleppt und gefesselt zurückgelassen.
    Ihr Blick schweifte umher. Sie befand sich in einem Raum, bei dem es sich offensichtlich um einen alten Gewölbekeller handelte. Er wurde von flackerndem Licht erfüllt, das seinen Ursprung in einem

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