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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Svart
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Fernsehgerät hatte, auf dem ger ade ein stummgeschalteter F ilm lief. Die dargestellte Szene zeigte eine im Freien stattfindende Hochzeit, die aber in diesem Augenblick von einem heftigen Unwetter überrascht wurde. Jemand sprang mitten durch die Hochzeitstorte hindurch, während die aufgeregte Gästeschar panikartig die Flucht ergriff.
    Immerhin haben sie den Fernseher angelassen. Fehlt nur noch eine Pizza , versuchte sie sich selbst ein wenig aufzuheitern.
    Doch der Versuch misslang.
    Wie sie bereits vermutet hatte, lag sie tatsächlich auf einem Sofa. Der Bezug bestand aus beigefarbenem Cord, starrte vor Dreck und war mit großen und kleinen Löchern geradezu übersät. Sandy fielen die zahlreichen Flecken auf.
    Die Erkenntnis traf sie wie ein heranfliegendes Messer. Eine Welle von Panik schwappte über sie hinweg. Tränen schossen ihr in die Augen und kullerten über ihre Wangen.
    Diese Flecken – das ist Blut. Getrocknetes Blut.
    „Ihr Arschlöcher!“ Mit aller Kraft zerrte sie an ihren Fesseln. „Lasst mich sofort hier raus! Ihr verdammten Schweine!“
    Hatte sie die aufkeimende Panik bisher noch erstaunlich gut unter Kontrolle gehabt, so brachen die Ereignisse der letzten Stunden in diesem Moment wie ein Tsunami über sie herein. Sie schluchzte und konnte die Tränenflut nun nicht mehr zurückhalten.
    Doch als sie die Stimme hörte, die durch den Keller hallte, versiegten die Tränen schlagartig. Stattdessen krampften sich ihre Organe zusammen und ein riesiger Kloß im Hals machte ihr das Atmen beinahe unmöglich.
    „Hör mit der Heulerei auf, hier unten kann dich sowieso niemand hören.“

 
     
     
     
     
    KAPITEL 28
     
    Die enge Schneise war beinahe unsichtbar. Insbesondere jetzt, wo der Nebel von Minute zu Minute dichter wurde und der Mond immer wieder hinter dichten Wolken verschwand, war sie kaum zu erkennen.
    Ronnie überquerte den Weg und betrachtete den zugewucherten Pfad. Er war etwa zwei Meter breit und von einem kniehohen Teppich aus Gräsern und Pflanzen bedeckt. Das alles hätte ihn nicht weiter interessiert, wäre ihm nicht noch etwas anderes aufgefallen.
    Der Großteil der Pflanzen war plattgewalzt oder wenigstens abgeknickt und es war offenkundig, dass diese Schäden nicht auf ein flüchtendes Reh zurückgehen konnten. Vielmehr, so vermutete Ronnie, waren sie auf ein Fahrzeug zurückzuführen, das sich seinen Weg durch das Unterholz gesucht hatte.
    Er folgte dem Pfad.
    Seine Hosenbeine strichen durch das hohe Gras und versetzten riesige Mückengeschwader in Gefechtsbereitschaft. Das hochfrequente Summen ihrer Angriffsflüge reizte seine ohnehin schon strapazierten Nerven aufs Äußerste. Doch sämtliche Verteidigungsbemühungen, wildes Schlagen, Klatschen und Hauen seinerseits, zeigten keinerlei Wirkung und bereits nach wenigen Metern gab er sich der Übermacht seiner blutrünstigen Gegner geschlagen.
    Doch die Strapazen waren auf einen Schlag vergessen, als sich wenige Meter vor ihm die Silhouette des Leichenwagens aus dem Nebel schälte.
    Oh man.
    Er hatte den Wagen also tatsächlich ausfindig gemacht. Geduckt schlich er zu dem abgestellten Fahrzeug, dessen Motor und Scheinwerfer ausgeschaltet waren. Zusammengekauert verharrte er schließlich neben der Fahrertür und lauschte.
    Außer dem noch immer anhaltenden Surren der Mücken und dem gelegentlichen Ruf eines Käuzchens, war es still.
    Beinahe beängstigend still.
    Selbst das Rauschen des Windes und der Baumwipfel war nicht mehr zu hören. Wie dicke Watte hatte sich der Nebel über die Landschaft gelegt und unterdrückte jegliche Geräuschentwicklung schon im Keim.
    Ronnie erhob sich, um einen Blick ins Innere des Wagens zu werfen.
    Niemand zu sehen.
    Er schlich um das Fahrzeug herum, konnte aber nichts Interessantes entdecken. Die großen Heckscheiben, hinter denen sich normalerweise ein Sarg befand, waren mit undurchsichtigen Gardinen abgehängt.
    Völlig normal.
    Nachdem er das Fahrzeug einmal vollständig umrundet hatte, legte er seine Hand auf den Griff der Fahrertür. Er sah sich um, schloss die Augen und atmete tief ein.
    Dann zog er am Türgriff.
    Nichts.
    Abgeschlossen.
    Sein Versuch, die Beifahrertür zu öffnen, war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt.
    Logisch. Zentralverriegelung.
    Dennoch wollte er nichts unversucht lassen und ging erneut an das Heck des Fahrzeugs. Es wunderte ihn nicht weiter, dass auch die Heckklappe verschlossen war und sich nicht öffnen ließ.
    Was ihn umso mehr überraschte, war der Schlag

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