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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Svart
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das sagte, kreuzte er die Finger hinter seinem Rücken. Wenn man schon log, dann sollte man sich wenigstens an die übrigen Spielregeln halten. „Und schleich dich gefälligst nicht immer so an. Du weißt ganz genau, wie sehr ich das hasse.“
    Ein lautes Donnergrollen riss ihn aus seinen Gedanken.
    Ob es ihm passte, oder nicht. Sie hatte recht. Er sollte sich besser beeilen.
    Hastig klappte er die Eisenplatte zurück über das Loch und verdeckte sie wieder mit Zweigen, Erde und Laub.
    Was für eine Entdeckung. Was für ein Tag.
    Dann machte er sich mit eiligen Schritten auf den Weg zu seinem Wagen.
    Er schlug sich durch das dichte Buschwerk entlang des Zauns und als er das Tor erreichte und aus dem Dickicht hinaustrat, traf ihn beinahe der Schlag.
    Neben seinem Wagen parkte ein weiteres Fahrzeug.
    Verdammte Scheiße, was will der denn hier?
    Es war ein Streifenwagen.
    „Alles klar bei Ihnen?“, fragte der Polizist, während er sich umständlich aus dem Wagen schälte. Er hatte einen üppigen Bierbauch und ein gewaltiger Schnäuzer zierte sein krebsrotes Gesicht. Abgesehen von seiner Polizeiuniform erinnerte er Adam eher an einen französischen Küchenchef, als an einen Gesetzeshüter. „Ich habe ihren Wagen hier stehen sehen und wollte nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“
    Adam trat durch das Tor und zog es sorgfältig hinter sich zu.
    „Wissen Sie, dieses alte Gebäude zieht immer wieder eine ganze Reihe Gesindel an. Es scheint wie ein Magnet auf dieses Pack zu wirken. Deshalb schaue ich hin und wieder mal nach dem Rechten.“
    „Das finde ich gut“, erwiderte Adam. „Dieses Schloss ist ein wirklich tolles Gebäude. Es ist gut, wenn die Hüter von Recht und Ordnung es im Blick behalten.“
    „Was treibt Sie denn hierher? Wollen Sie investieren?“
    „Wie bitte?“
    „War nur so eine Vermutung. Da Sie es sich angeschaut haben, dachte ich für einen Augenblick, S ie hätten vielleicht Interesse, es zu kaufen.“
    „Steht es denn zum Verkauf?“ Natürlich stand es das. Adam hatte ja das Schild gesehen. Aber das musste er diesem Dorftrottel ja nicht unbedingt auf die Nase binden.
    „Haben Sie denn Interesse?“
    „Möglicherweise.“
    „Oh. Wirklich?“
    „Wäre das so außergewöhnlich?“
    „Nein. Ich meine… Doch. Irgendwie schon.“
    Adam sah ihn fragend an.
    „Wissen Sie, dieses Schloss steht schon ewig leer und die Stadt versucht seit Jahrzehnten, es zu verkaufen.“
    „Wo liegt denn das Problem?“
    „Das Problem? Kennen Sie denn die alten Geschichten nicht?“
    Adam schüttelte den Kopf. Und er musste diesem Polizisten nicht einmal etwas vorspielen. Er hatte wirklich keine Ahnung, wovon der Kerl sprach. „Nein, was denn für Geschichten?“
    „Es gibt eine ganze Reihe gruseliger Begebenheiten, die man sich von diesem Ort erzählt.“
    „Was denn zum Beispiel?“ Adams Interesse war geweckt.
    Komm, erzähl´s mir. Ich liebe Horrorgeschichten.
    „Früher gehörte es einem reichen Typ. Als sein Laden pleite ging, brachte er zuerst seine Familie und anschließend sich selbst um. Das Schloss stand danach sehr lange Zeit leer und schnell begannen die ersten Geschichten die Runde zu machen. Die Menschen hier in der Gegend begannen zu tuscheln. Sie erzählten sich, im Schloss gingen die Geister der getöteten Familie um. Und manch einer behauptete, den toten Unternehmer nachts an einem Seil hinter dem Fenster des Turmzimmers gesehen zu haben. Er hat sich da oben an einem Deckenbalken aufgehängt. Sogar das Knarren der alten Holzbalken wollen sie gehört haben.“
    „Klingt ja spannend. Und weiter?“
    „Das Gebäude fiel in den Besitz der Stadt und irgendwann beschloss man, es zu einem Kinderheim umzufunktionieren. Schon kurz nach der Eröffnung hörte man immer wieder davon, dass dort Kinder und Jugendliche, vor allem Mädchen und junge Frauen, regelmäßig gefoltert und missbraucht wurden. Immer wieder soll es Vergewaltigungen gegeben haben. Es sollen regelrechte Orgien abgehalten worden sein. Neben dem Personal sollen sogar Leute von außerhalb dabei mitgemacht haben. Irgendwelche stinkreichen Typen, die das Heim mit ihren Spenden finanziert haben. Man sagt, viele der Kinder hätten die grässlichen Torturen nicht überlebt, aber ihre Leichen seien heimlich weggeschafft worden. Es wurde behauptet, diese Kinder seien entlaufen, aber kein einziges von ihnen ist wohl jemals wieder aufgetaucht.“
    „Das sind ja fürchterliche Geschichten. Kein Wunder, dass niemand dieses Schloss

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