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Das Schloss der tausend Sünden

Das Schloss der tausend Sünden

Titel: Das Schloss der tausend Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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unmittelbare Erregung beim Anblick der jugendlichen Schönheit ihrer Brüste erinnern. Wie perfekt sie geformt waren – wie zart, wie spitz, wie frisch. Auch konnte erimmer noch ihr leichtes Stöhnen hören, als sie ihm gestattete, sie zu berühren. Und auch sein eigenes Keuchen, als die Leidenschaft ihn überkam, klang noch in seinen Ohren nach.
    Er hatte sie so sehr geliebt und wollte dieser Liebe so sehr mit seinem Körper Ausdruck verleihen. Die Rohheit seiner Lust hatte ihn etwas wütend gemacht, sie zu unterdrücken oder zu ignorieren war ihm jedoch nicht gelungen. Nacht für Nacht hatte André sie zärtlich, voller Schicklichkeit, aber mit einem grausamen Brennen in den Lenden geküsst. Nacht für Nacht war er zu Bett gegangen und hatte sein Lustfleisch bis zum Höhepunkt gestreichelt und dabei ihren Namen und das Wort «Liebe» geflüstert. Sie hatten so kurz vor der Vereinigung gestanden. Wäre da nicht dieser düstere, verführerische Teufel gekommen, der ganz von ihr Besitz ergreifen sollte.
    «Nein!», rief er mit einer wirkungslosen Geste des Widerstands aus und versuchte, sich wieder auf den unerklärlichen Grund seiner Wiedererweckung zu besinnen. Voller Anstrengung versuchte André zu seiner Vision im Inneren des Pavillons zurückzukehren. Doch als es ihm gelang, ließ der Anblick, der sich ihm bot, sein Herz fast wieder stillstehen.
    Das konnte doch nicht Belle sein. Seine verlorene Verlobte, seine kostbare Blüte stand kurz davor, von einem anderen besessen zu werden!
    Es geschah gegen seinen Willen, doch das Bild erregte ihn. Sein Luststab bäumte sich unter seiner schmalen, ruhenden Hand auf, wie er es lange nicht mehr getan hatte. Wie das Wunder des Lebens selbst regte sich seine Rute und stand auf.
    André erkannte jetzt, dass Annabelle sich über die Jahrhunderte verändert hatte. Ihr Körper war splitternackt undfülliger. Wo ihr Haar sich damals bis zu den Hüften gewellt hatte, war es jetzt zu einem kurzen Helm geschnitten, der die eleganten Konturen ihres Kopfes betonte. Wie eine Hündin vor ihrem Herrn hockte sie auf der Mitte des runden Diwans und bot ihr Geschlecht einem schlanken dunkelhaarigen Jüngling feil.
    «Arabelle?», wisperte André voll von noch größerem Zweifel. Er umrundete in Gedanken den Diwan und betrachtete das Gesicht der jungen Frau.
    Ja, die Züge waren dieselben. Sie schienen nur etwas aufmüpfiger und weniger zart zu sein. Die Frau, die da gleich genommen werden sollte, sah aus wie seine Geliebte wohl ein paar Jahre nach ihrer letzten Begegnung – gereift und durch die belebenden Freuden der Liebe aufgeblüht. Dieses Wesen hatte den Reichtum der Lust und die Ekstase des Fleisches erfahren, die Belle nie kennengelernt hatte. Die Erfüllung, die Isidora ihr verweigert hatte.
    «Hexe! Dämon! Teufel!», zischte er. Der Zorn spornte ihn ebenso an wie seine sexuellen Gelüste. Dieses schwarzhaarige Monster hatte zwei Leben ausgelöscht und zwei Seelen zu je eigenen Arten der Folter verdammt. «Kehr in die Hölle zurück! Ich werde nicht an dich denken!», sagte er voller Kälte zu seiner Feindin und setzte die Beobachtung des Liebespaares fort. «Wer bist du?», fragte André, als die junge Frau ihrem Gespielen das Hinterteil entgegenwarf und dieser ihr Angebot schamlos ausnutzte. Der schlanke Jüngling stieß kraftvoll in den offenen Hafen seiner Geliebten hinein, doch André spürte, dass der Akt trotz dieser gierigen Grobheit voller Zärtlichkeit war. Das lüsterne Spiel geschah in gegenseitigem Einvernehmen und war voller Freude – genau so, als wäre die Frau auf dem Bett wirklich Arabelle und er der lüsterne, nackte Liebhaber hinter ihr. Die Zuneigung zwischen dem entfernten Paar schien ihnmit neuer Dynamik zu erfüllen. Die Kraft kehrte in seine Hände und die Härte in seine Rute zurück.
    André verstärkte seinen Griff und stieß schließlich ein lautes «Ja!» aus. Die beiden Liebenden schienen ihn gehört zu haben, denn auch das Paar begann sich zu krümmen, und ihre verschmolzenen Körper gaben sich jetzt ganz den süßen Qualen der Leidenschaft hin.
    «Oh Gott! Oh Gott!», keuchte André und stimmte damit in die Lustschreie des Paares ein. Sein Höhepunkt war so intensiv, dass es fast schmerzte. Nach all den Jahren des halb toten, halb lebendigen Daseins war diese plötzliche Erleichterung einfach zu viel für ihn, und er sank mit einem erstickten Stöhnen zurück in die Bewusstlosigkeit. Das Letzte, was er spürte, war die kalte Flüssigkeit seiner

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