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Das Schmetterlingsmädchen - Roman

Das Schmetterlingsmädchen - Roman

Titel: Das Schmetterlingsmädchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Moriarty
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gutes Theater«, sagte sie.
    Louise schnappte nach Luft. Ihr Lächeln ähnelte in nichts dem ihrer Mutter – ihre Freude war genauso aufrichtig wie ihre Verachtung zuvor. »Toll! Dann sind Sie ja gar nicht so schlimm!«
    Cora wusste nicht recht, was sie davon halten sollte.
    »Ich finde, Bühnenschauspiel ist der Wahnsinn! Ich möchte alle Broadway-Shows sehen.«
    Cora nickte liebenswürdig. Gegen Theater hatte sie nichts.
    Myra legte den Kopf zur Seite. »Komisch. Ich glaube, ich habe Sie hier in der Stadt noch nie bei einer Aufführung gesehen.«
    Cora überlegte fieberhaft, welches Stück sie sich in den letzten fünf Jahren angesehen hatte. Nichts. Sie ging lieber ins Kino, wo man die Gesichter der Schauspieler in Großaufnahme sah. Die Texte zu lesen störte sie nicht.
    »Sie hat nicht gesagt, dass sie die hiesigen Theater mag, Mutter.« Louise wandte sich wieder an Cora. »Sie meinen Bühnen mit Qualität, nicht wahr? Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Die Theaterszene hier ist grauenhaft, und dasselbe gilt für Tanz. Ich kann es kaum erwarten, eine richtig gute Aufführung zu sehen.«
    »Ich auch nicht«, sagte Cora. Sie und Louise lächelten einander an. Warum nicht; der Broadway würde ihr sicher gefallen, dachte Cora bei sich.
    »Louise, mein Liebes«, sagte Myra, obwohl ihr Blick auf Cora ruhte, »es freut mich wirklich, dass ihr zwei euch so gut versteht. Aber Mrs. Carlisle und ich haben noch einiges zu besprechen.«
    Louise sah erst ihre Mutter, dann Cora an, als hoffte sie zu erraten, worum es in diesem Gespräch genau gehen würde. Da keine von beiden eine Miene verzog, zuckte sie mit den Achseln und wandte sich zum Gehen. Als sie am Mitteltisch vorbeiging, griff sie sich das oberste Buch vom Stapel, ohne auf den Titel zu achten. Dann sah sie noch einmal über die Schulter zurück. »Bis Juli«, rief sie, winkte mit der Hand, in der sie das Buch hielt, und zwinkerte Cora fast unmerklich zu.
    Myra informierte sie über die Details: Sie und Louise würden in einem Apartmenthaus in der Nähe des Riverside Drive wohnen, das von Denishawn empfohlen worden war. Leonard hatte bereits die Fahrkarten gekauft und die Wohnung im Voraus bezahlt – obwohl es vermutlich besser wäre, Louise in dem Glauben zu lassen, dass er die Miete wöchentlich zahlte, wie sie hinzufügte. Cora sollte das Geld für die anfallenden Ausgaben verwalten; Leonard würde ihr bei der Abfahrt eine Summe geben, die mindestens die Unkosten einer Woche deckte, und ihr den Rest telegrafisch überweisen. Ihre Mittel waren nicht unbegrenzt, aber sie brauchte nicht übertrieben sparsam zu sein; Myra und ihr Mann wollten, dass Louise New York oder zumindest einen Teil der Stadt kennenlernte. Museen. Theater. Restaurants. Jede vernünftige Zerstreuung war erwünscht.
    Während Cora zuhörte und dabei Myra beobachtete, wurde sie ein wenig milder gestimmt. Vielleicht verbarg sich hinter dem versnobten Getue wegen des Denishawn-Ensembles Eifersucht oder schlicht und ergreifend mütterliche Sorge. Vielleicht wünschte Myra, sie selbst könnte Louise begleiten. Es war bestimmt nicht leicht, die Tochter mit einer flüchtigen Bekannten auf die Reise zu schicken. Und Myra hatte immerhin daran gedacht, für eine Begleitung zu sorgen. Offensichtlich war ihr am Wohl ihrer Tochter gelegen. Vielleicht war sie einfach nur ein wenig beunruhigt, wie es jede Mutter gewesen wäre.
    Als es Zeit war zu gehen und sie und Myra einander im dunklen Eingangsbereich gegenüberstanden, nahm Cora ihren Mut zusammen. »Ich wollte Ihnen noch danken«, sagte sie zu Myra, wobei sie sich leicht krümmte, um sich nicht so groß vorzukommen, »dass Sie mir von dieser Lehrerin, mit der Louise nicht zurechtkam, erzählt haben. Aber auf mich macht Ihre Tochter wirklich den Eindruck einer sehr netten jungen Frau. Ich habe gehört, dass sie sogar in meiner Kirche den Gottesdienst besucht.«
    »Das war einmal«, antwortete Myra knapp.
    »Oh. Nun, wie auch immer, ich wollte Ihnen sagen, dass Sie sich wegen der Reise keine Sorgen machen müssen. Ich weiß, ich habe von Theaterbesuchen geredet, aber ich versichere Ihnen, dass ich meine Pflicht sehr ernst nehmen werde. Ich bin überzeugt, dass Louise ein liebes Mädchen ist, aber ich werde gut auf sie aufpassen.«
    Myra zog die Augenbrauen hoch und lächelte, als hätte Cora etwas Witziges gesagt. »Leonard hat auf einer Begleitperson bestanden«, sagte sie, während sie die Tür öffnete und Licht und Wärme ins Haus ließ. Sie schirmte

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