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Das schoenste Geschenk

Das schoenste Geschenk

Titel: Das schoenste Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und uns gegenseitig verachtet. Ich habe mich in meine Arbeit vergraben, und sie hat sich Liebhaber genommen. Mehr als alles in der Welt wünschte ich mir, endlich frei von ihr zu sein. Und als sie dann tot war, musste ich mit dem Wissen leben, dass ich ihren Tod herbeigesehnt hatte.«
    »Oh Victor«, flüsterte Sharon.
    »Das war vor über zwei Jahren«, fuhr er fort. »Ich versuchte meine Schuldgefühle mit Arbeit abzutöten … und mit Verbitterung. Bis ich an einem Punkt anlangte, wo ich mich selbst nicht mehr erkannte. Da kaufte ich das Haus und übergab die Geschäfte meinem Vizepräsidenten. Ich musste Abstand von dem Menschen gewinnen, zu dem ich geworden war. Ich wollte mich selbst wiederfinden.«
    Erregt fuhr Victor sich mit der Hand durchs Haar. »Doch die Verbitterung konnte ich nicht hinter mir lassen. Als du plötzlich auftauchtest, wollte ich dich loswerden. Ich habe nach Fehlern bei dir gesucht, weil ich nicht glauben wollte, dass du wirklich so offenherzig und großzügig bist. Denn wenn du die Frau gewesen wärst, als die du dich ausgabst, dann hätte ich dir nicht widerstehen können. Und nichts fürchtete ich mehr als eine erneute Bindung.« Seine Augen wirkten plötzlich sehr dunkel. Unverwandt schaute er sie an.
    »Ich wollte dich nicht begehren, Sharon. Und doch hat mich das Verlangen nach dir fast um den Verstand gebracht. Ich glaube, ich liebte dich von der ersten Minute an.«
    Er holte tief Atem und schwieg. Eine ganze Weile schaute er in die flackernden Lichter des Christbaums. Dann sprach er weiter.
    »Ich hätte dir gleich zu Anfang alles erzählen sollen. Aber ich wollte sichergehen, dass du mich um meinetwillen liebst. Und das war natürlich unentschuldbarer Egoismus.«
    Sharon erinnerte sich an die Geheimnisse, die sie bei ihm vermutete. Und es fiel ihr auch ein, dass sie sich vorgenommen hatte, ihn nicht nach ihnen zu fragen. Trotzdem tat es ihr weh, dass er ihr nicht vertraute. »Glaubst du wirklich, deine Vergangenheit hätte mich gestört?«, fragte sie.
    Victor schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Warum hast du sie mir dann verschwiegen?«
    »Ich hatte niemals vor, sie dir zu verschweigen. Es bot sich einfach nie die Gelegenheit, darüber zu sprechen. Schon in der ersten Nacht wollte ich dir alles erzählen. Doch unser Zusammensein war zu kostbar, um es mit den Schatten der Vergangenheit zu belasten. War es zu viel verlangt, unser Glück auszukosten? So verschob ich das Gespräch auf den nächsten Tag. Ich schwöre dir, Sharon, ich hatte mir fest vorgenommen, offen mit dir zu reden. Aber du warst so verstört, so verzweifelt nach dem Besuch deiner Mutter, dass ich das Thema nicht zur Sprache bringen konnte.«
    Sharon schwieg. Doch Victor wusste, dass sie ihm aufmerksam zuhörte. Er ahnte aber nicht, dass sie sich noch sehr genau an die Dinge erinnerte, die er in jener ersten Nacht zu ihr sagte. Es war ihr nicht entgangen, dass er etwas auf dem Herzen gehabt hatte, dass er sich ihr anvertrauen wollte. Und sie wusste auch noch, wie liebevoll er sie am nächsten Abend getröstet hatte.
    »Du brauchtest an jenem Abend Beistand und nicht zusätzlich noch meine Probleme«, fuhr Victor fort. »Vom ersten Tag unserer Beziehung an warst du stets die Gebende. Durch dich habe ich wieder zu mir zurückgefunden, Sharon, und ich wusste, ich habe mehr genommen, als ich dir zu geben vermochte. In dieser Nacht hast du mich zum ersten Mal um etwas gebeten.«
    Verwirrt schaute sie ihn an. »Ich habe dir noch nie etwas gegeben.«
    Victor schüttelte den Kopf. »Du gabst mir dein Vertrauen und dein Verständnis. Du hast mir beigebracht, wieder über mich selbst lachen zu können. Vielleicht kannst du nicht verstehen, wie wichtig das für mich war, weil du das Lachen nie verlernt hast. Wenn ich dir schon nichts geben konnte, so wollte ich dich doch wenigstens ein paar Tage lang von allen Problemen fernhalten. Als wir dann über die Esszimmergarnitur sprachen, versuchte ich erneut, dir alles zu sagen.« Er warf ihr einen grimmigen Blick zu. »Ich habe sie trotzdem gekauft.«
    »Du …«
    »Du kannst nichts mehr dagegen unternehmen«, unterbrach er ihren erstaunten Ausruf. »Der Verkauf ist abgeschlossen.«
    Sie erwiderte seinen herausfordernden Blick. »Ich verstehe.«
    »Tatsächlich?« Er lachte verächtlich. »Verstehst du mich wirklich? Das Einzige, was ich sehe, wenn du dein Kinn so vorreckst, ist dein verdammter Stolz.«
    Victor beobachtete, wie sie den Mund öffnete und dann wieder schloss, ohne ein

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