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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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aufgemuntert und die Vorhänge zurückgezogen, um das Licht hereinzulassen, doch die Magd blieb an der Tür stehen und sagte: »Verzeihung, Mistress, da ist jemand, der Sie sehen möchte.«
    »Dann entschuldige mich. Mir geht es nicht gut.« Höchstwahrscheinlich handelte es sich um eine neugierige Nachbarin, die beobachtet hatte, dass sie nicht zur Kirche gegangen war, und die nun wissen wollte, warum.
    Doch die Magd ließ sich nicht abwimmeln. »Das habe ich ihm schon gesagt, Mistress. Er behauptet, mit Ihnen verwandt zu sein.«
    »Hat er dir seinen Namen verraten?«
    »Nein.«
    Sophia erhob sich stirnrunzelnd, strich ihr Kleid glatt und ging nach unten. Er betrachtete mit dem Rücken zu ihr die Miniaturen an den Wänden. Seine Haltung erinnerte sie an die von Moray. Als sie ihn erkannte, stieß sie einen Freudenschrei aus, vergaß alle Schicklichkeit, rannte auf ihn zu und ließ sich von ihm umarmen.
    »Ich hatte solche Angst um Sie«, flüsterte sie.
    »Mädel, hab ich Ihnen nicht gesagt, dass ich aufpassen würde?« Er sah sie an. »Sie sind krank?«
    Sophia blickte in Richtung der Magd, die schweigend an der Tür stand. Da sie wusste, dass sie alles den Kerrs erzählen würde, riss sie sich zusammen. »Das stimmt.« Und an das Mädchen gewandt, fügte sie hinzu: »Du kannst gehen. Das ist mein Onkel aus Perthshire.«
    Die Magd entfernte sich.
    »Gut gemacht«, lobte Colonel Graeme sie. »Obwohl sie mir einen Whisky hätte bringen können. Ich hab heute noch keinen Schluck getrunken, und der Ritt von Perthshire hierher war hart und beschwerlich.«
    »Kommen Sie wirklich von dort?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, von Brest. Ich bin seit letztem Samstag in Kirkcudbright.«
    »Schon eine ganze Woche?«, rief sie ungläubig aus.
    »Ich hätte Sie früher aufgesucht, bin aber auf dem Schiff krank geworden und wollte Sie nicht anstecken. Außerdem war es gar nicht so leicht, Ihnen allein zu begegnen. Dass Sie nicht mit den anderen zur Kirche gegangen sind, ist ein Gottesgeschenk.«
    Sophia setzte sich und lud ihn ein, es ihr gleichzutun. »Vor drei Tagen habe ich einen Brief von der Countess erhalten. Darin erwähnt sie nichts von Ihrem Kommen.«
    »Aye«, sagte er und nahm ebenfalls Platz. »Wahrscheinlich hat man sie nicht informiert. Nur wenige wissen, dass ich in Schottland bin.«
    »Und von wem haben Sie erfahren, dass ich mich nicht in Slains, sondern in Kirkcudbright aufhalte?«
    »Von der Königin selbst in Saint-Germain.«
    »Von der Königin?«, wiederholte sie kopfschüttelnd. »Aber …«
    »Weil sie weiß, dass Sie Johns Mädchen sind, und ihn immer schon gut leiden konnte, interessiert sie sich sehr für Sie. Sie hat Ihre Unterbringung hier in Kirkcudbright arrangiert.«
    »Nein, das war die Duchess of Gordon«, widersprach Sophia.
    »Aye. Die Countess hat sich mit ihrem Bruder in Verbindung gesetzt, und der hat mit der Königin gesprochen. Sie hat die Duchess gebeten, Ihnen hier ein Zuhause zu suchen, und mir verraten, wo Sie sich verstecken, sobald klar war, dass ich im Auftrag des Königs nach Schottland reisen soll.«
    »Der König hat Sie hierhergeschickt?«
    »Oh, aye. Höchstpersönlich.«
    »Aber warum?«
    »Ich soll einen Spion schützen.«
    »Einen Spion wie Captain Ogilvie?«
    »Nein. Der fragliche Mann setzt sein Leben für unsere Sache aufs Spiel und hat ein Recht auf meinen Schutz.«
    »Sie sollen also für seine Sicherheit sorgen?«
    »Aye, solange er hier ist, denn irgendwann soll er nach Irland, genauer gesagt nach Ulster. Der König braucht Augen und Ohren und Stimmen, die Männer für seine Sache werben. Allerdings wird das noch eine Weile dauern, weil er sich auf der Überfahrt von Frankreich die gleiche Krankheit eingefangen hat wie ich und noch nicht reisefähig ist.«
    »Heißt dieser Spion zufällig McClelland?«, fragte Sophia.
    An seiner Reaktion sah sie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. »Wieso glauben Sie das?«
    »Die Leute hier im Haus interessieren sich sehr für ihre Nachbarn. Und Ihr Mr. McClelland liefert ihnen durch seinen Aufenthalt bei seiner Schwägerin Stoff für lebhafte Diskussionen. Soweit ich weiß, hat er ihre Ehre trotz seiner Erkrankung verteidigt.«
    Der Colonel schmunzelte. »Aye, das sieht ihm gleich. Sie hat ihn bei sich aufgenommen, obwohl sie ihn vorher nicht kannte und kaum sich und ihren kleinen Sohn über Wasser halten kann. Wer wollte ihr denn an die Ehre?«
    »Eine ältere Dame mit sehr strengen Vorstellungen über die Welt.«
    »Aye,

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