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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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verraten Sie uns doch, was Sie überhaupt nach Slains geführt hat. Von der Duchess of Gordon wissen wir, dass Ihre Familie aus unserer Gegend stammt und Sie nicht weit von Kirkcudbright aufgewachsen sind.«
    »Ich bin mit der Countess of Erroll verwandt«, antwortete Sophia voller Stolz, »und ihrer Einladung gefolgt.«
    »Verstehe. Und wieso sind Sie hierher zurückgekehrt?«
    »Weil ich das Gefühl hatte, lange genug im Norden gewesen zu sein.«
    Mr. Kerr nickte. »Die Duchess of Gordon hat etwas davon erwähnt, dass Sie unbedingt an Ihren Geburtsort zurück wollten.«
    »Ist die Duchess nicht Papistin?«, fragte seine Frau.
    »Die Duchess of Gordon«, erwiderte ihre Schwiegermutter, »ist eine ungewöhnliche Frau und im Grunde ihres Herzens Presbyterianerin, da bin ich mir sicher.«
    Von Colonel Hooke wusste Sophia viel über die Duchess, die trotz ihres katholischen Glaubens das Vertrauen und die Hochachtung der großen Clanführer in den Western Shires genoss. Die leidenschaftlichen Presbyterianer waren über die Union genauso erzürnt wie die Jakobiten und wollten die schottische Krone im Kampf gegen die englische schützen. Von ihrem Edinburgher Haus aus wirkte die Duchess als Vermittlerin, obwohl sie wusste, dass die Agenten von Queen Anne sowie die Spione des Duke of Hamilton sie beobachteten.
    Dem Duke, erfuhr Sophia, vertrauten die Presbyterianer genauso wenig wie die Jakobiten, weil er sie vom Protest gegen die Union abgehalten hatte, als dieser vielleicht noch etwas genützt hätte.
    Mr. Kerr tranchierte gerade das Fleisch für den Hauptgang, als seine Frau sich einem anderen Thema zuwandte.
    »Hast du die Witwe McClelland in der Kirche gesehen? Sie trägt keine Trauerkleidung mehr.«
    Ihr Mann zuckte mit den Achseln. »Aye, es ist jetzt fast ein Jahr her.«
    »Ich glaube, es hat eher etwas mit der Ankunft ihres Schwagers zu tun. Er war heute Morgen nicht in der Kirche«, erwiderte seine Frau.
    »Soweit ich weiß, geht es ihm nicht gut.«
    »Aber er hatte genug Kraft, um der alten Mrs. Robinson zu raten, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern soll.«
    »Oh, aye?«, mischte sich ihre Schwiegermutter ein. »Wann war denn das?«
    »Vor zwei oder drei Tagen. Angeblich wollte Mrs. Robinson die Witwe McClelland besuchen, um ihr zu sagen, dass es ein Skandal sei, einen Mann bei sich im Haus aufzunehmen, egal, ob verwandt oder nicht.«
    »Oh, aye.« Ihre Schwiegermutter verzog das Gesicht. »Wahrscheinlich war sie nur neidisch, weil sie selbst niemals einen Mann außer ihrem eigenen im Haus gehabt hat, und der war nicht gerade ein Prachtstück.«
    Mr. Kerr rügte seine Mutter noch einmal, doch die winkte ab und fuhr fort: »Dieser Mr. McClelland … wie heißt er mit Vornamen?«
    »Ich glaube, David«, antwortete ihre Schwiegertochter.
    »Dann war dieser David McClelland also nicht sonderlich erfreut über ihren Rat?«
    »Nein. Soweit ich weiß, sieht er nicht so gut aus wie sein Bruder und ist auch nicht so freundlich. Seiner Meinung nach tragen diejenigen, die das Verhalten seiner Schwägerin als sündig erachten, selbst Sünde im Herzen.«
    »Tatsächlich?«, fragte Mr. Kerrs Mutter amüsiert.
    »Aye. Und dann hat er ihr gesagt, sie solle verschwinden.«
    »So macht er sich keine Freunde«, bemerkte ihre Schwiegermutter. »Obwohl ich gestehen muss, dass ich seine Direktheit sympathisch finde. Mir sind Männer lieber, die die Ehre einer Frau zu verteidigen suchen, als solche, die sie beschmutzen. Aber falls ihr der Witwe McClelland heute Nachmittag begegnen solltet, könnt ihr der jungen Frau sagen, dass sie sich vorsehen muss. Es ist nicht klug, die Trauerkleidung so schnell abzulegen und den Ehemann zu vergessen.«
    Diese Äußerung versetzte Sophia einen Stich. Plötzlich verging ihr der Appetit. Das fiel sogar Mr. Kerr auf.
    »Mistress Paterson, ist Ihnen nicht gut?«, fragte er.
    Sie hob die Hand an die Augen. »Ich habe schreckliche Kopfschmerzen. Entschuldigen Sie mich.« Sophia stand auf, dankbar, sich nach oben zurückziehen zu können.
    Am Nachmittag musste sie nicht in die Kirche. Sie hörte, wie die anderen das Haus verließen, und hing Gedanken an Moray nach. Irgendwann klopfte es.
    »Herein«, rief Sophia.
    Die Magd, die eintrat, war anders als Kirsty schüchtern und hielt den Blick gesenkt. Mit ihr würde Sophia sich nicht anfreunden können. Sophia sehnte sich nach Kirstys Lachen, ihren gemeinsamen Spaziergängen und vertraulichen Gesprächen. Kirsty hätte sie jetzt

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