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Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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verstoßen würden, ganz gleich, wie schrecklich seine Sünden auch sein mögen, und ich suche nun nach Wegen, um Bán zu finden und mit ihm zu sprechen. Wenn ich das tun soll, dann ist es jedoch zwingend erforderlich, dass Breaca, Airmid und Caradoc ihn weiterhin für tot halten.
    Ihr, die ihr hier im Versammlungshaus sitzt, seid in der Obhut der Götter. Ich muss euch jetzt zur Geheimhaltung verpflichten; erst nach meinem Tode oder dem Báns dürft ihr offen darüber sprechen, und dann auch nur zu Airmid, die wissen wird, was zu tun ist. Vorläufig aber könnt ihr erst einmal schlafen und träumen, in dem beruhigenden Wissen, dass die Götter über euch wachen.

ERSTER TEIL
    Herbst - Winter A. D. 47

I
    Er war schon einmal mit einem Brandeisen gezeichnet worden, damals, vor langer Zeit, als sein Name noch nicht Julius Valerius gelautet hatte, sondern Bán. Bei jenem ersten Mal hatte er sich gegen die Männer, die ihn festhielten, noch erbittert gewehrt, daher war die Prozedur nur schlecht ausgeführt worden, so dass die Wunde zu eitern begonnen hatte und er beinahe daran gestorben wäre. Jetzt jedoch, als er gefesselt und mit verbundenen Augen in der klaustrophobischen Dunkelheit eines Weinkellers kniete, die Luft geschwängert von dem übel riechenden Rauch, der von den verkohlten Dochten der Kerzen in die Finsternis aufstieg, jetzt sehnte er sich förmlich nach der Berührung des Brandeisens. Als der maskierte Zenturio nun den an seinem Brustbein hinabgelaufenen Wein abwischte und dann seinen Daumen in die Mitte drückte, um die Stelle zu markieren, beugte Julius Valerius sich vor, um dem Schmerz entgegenzukommen.
    Er hatte allerdings vergessen, wie qualvoll er sein würde. Der Schock war heftig, so heftig, dass ihm fast die Sinne schwanden. Feuer, glühend heiß und verzehrend, gepaart mit etwas noch Schlimmerem als Feuer, umhüllte sein Herz und schloss sich fest darum, ähnlich einer Faust. Es raubte ihm den Atem, auf eine Art und Weise, wie es die Wunden, die er im Kampf davongetragen hatte, niemals getan hatten. Er zwang sich, keinen Laut von sich zu geben, doch diese Anstrengung wäre gar nicht nötig gewesen; der Aufschrei eines einzelnen Mannes wurde von dem widerhallenden Sprechgesang von vierzig Männerstimmen vollkommen übertönt. Und der widerwärtige Gestank verbrannten Fleisches ertrank in einer Flut süßlich riechenden Qualms, als jemand eine Hand voll Räuchermittel auf das Kohlenbecken warf.
    Später sollte er sich über diesen Aufwand wundern: Weihrauch kostete mehr als sein eigenes Gewicht in Gold. In diesem Augenblick jedoch wusste er nur eines, nämlich dass der körperliche Schmerz des Feuers jenen anderen, noch sehr viel größeren Schmerz in seiner Seele verzehrte. Und ganz gleich, für wie kurze Zeit dieser körperliche Schmerz auch anhalten mochte - es war um dieser seelischen Erleichterung willen, dass Julius Valerius den Schmerz des Feuers ertrug und sich zu dem neuen Gott bekannte. Er stürzte sich regelrecht in diese alles verzehrende fleischliche Qual, warf sich in sie hinein wie in einen See an einem heißen Sommertag und schwamm auf der Woge von Hitze, die sich von seiner Brust ausbreitete, bis sie ihn aus seinem Inneren heraustrug und er seinen Körper von einem anderen Ort aus beobachtete, einem Ort, an dem er zwar noch immer das Wüten des Feuers fühlen konnte, aber dennoch irgendwie losgelöst war. Auf dem Höhepunkt, als das gerade noch Erträgliche plötzlich unerträglich wurde, nahm ihm jemand, der hinter ihm stand, die Augenbinde ab und schnitt die Fesseln um seine Handgelenke durch, und jemand anderer zündete die sieben Lampen vor der Sonnenscheibe an, so dass inmitten von tiefster Finsternis und blendendem Schmerz das Licht des Gottes erstrahlte, um Trost zu bieten.
    Julius Valerius hätte dieses Angebot nur zu gerne angenommen, hätte sich nur zu gerne in die wartenden, ausgebreiteten Arme der Gottheit sinken lassen, hätte nur zu gerne inneren Frieden und sichere Erlösung erfahren. Die Männer zu beiden Seiten von ihm, die ebenfalls gebrandmarkt worden waren, taten genau das. Auf seiner Linken nahm er das Erzittern eines Körpers wahr, das exakt jenem Augenblick der Kapitulation entsprach, in dem ein Pferd zum ersten Mal das Zaumzeug akzeptiert. Rechts von sich hörte er einen wimmernden Aufseufzer, ähnlich wie von einem Mann auf dem Höhepunkt des Liebesaktes. Für diese beiden Männer und für die anderen hinter ihnen verschlang die göttliche Freude allen nur

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